Wie stellt man die "Länge" eines Lasers ein?

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gofurygo
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Wie stellt man die "Länge" eines Lasers ein?

Beitrag von gofurygo » Fr 19 Mai, 2006 8:24 pm

Hallo,

Ich hoffe, ich bin hier richtig, obwohl sich meine Frage mehr auf Fertigungstechnik mit Laser bezieht.

Ich beschäftige mich wg. meines Studiums gerade mit der Grundlegenden Funktionsweise von Lasern. Das ganze Absorption, stimulierte Emission usw. ist im großen und ganzen klar. Doch auf folgende Frage hab ich bis jetzt noch keine Antwort gefunden... :?

Wie stellt man bei einem Laser die "Länge" ein? z.B. wenn man eine Hornhautverkrümmung korrigieren will, wie stellt man dann sicher, dass der Laser nur in der Hornhaut wirkt, und nicht die Netzhaut dahinter beschädigt? Oder wie graviere ich Bauteile, ohne sie gleich komplett durchzuschneiden? Ist das möglich, ohne den Strahl mit Linsen zu fokusieren?

Ist das allein von der eingestellten Leistung abhängig?

Ich hoffe mir kann jemand helfen.

Grüße
Fury

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bert
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Beitrag von bert » Fr 19 Mai, 2006 9:40 pm

hi hi!
zum thema "laser schneiden / gravieren" kann ich dir folgendes sagen:
wir hier verwenden 3 "unterschiedliche arten" des lasers
einmal einen laser mit sehr sehr hohen pulsleistungen zum schweißen von bauteilen ( in unserem falle 4 mal je 2 kontakte ienes steckers) die pulsleistung liegt bei ca. 3kW
somit wird im prinzip nur kurz die oberste schicht zum schmelzen gebracht -> verschweißt
zum zweiten einen laser mit mäßiger leistung, 200W zum beschriften der fertiggeräte! dabei werden aus einem speziellen plastik die rußpartikel, welche den kunststoff überhaupt schwarz machen rausgelöst und somit die schrift lesbar!
bei der dritten art bei uns wird ein "widerstandspad" getrimmt, heißt der laser "verdampft" gewollt teile des widerstandspades und erhöht somit den widerstand!
alle laser werden mit hilfe von 2 galvos abgelenkt und positioniert! alle verfügen über einen manuellen fokus ( die ersten beiden glaub sogar über einen fokus gesteuert durch die software)
auf die anderen fragen kann ich dir leider nicht viel sagen.... :lol:
ich hoffe, dass ich dir helfen konnte

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floh
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Beitrag von floh » Sa 20 Mai, 2006 1:29 am

Bei der LASIK Operation am Auge geht der Laser, bedingt durch die Wellenlänge von 193nm, nicht durch die Hornhaut durch sondern nur an die Oberfläche. Durch sehr kurze Pulse wird dort etwas Material verdampft (ca. 1 Mikrometer tief pro Puls). Das wird dann in einem vorberechneten Muster mehrere tausend mal wiederholt und somit die Hornhaut "nachgeschliffen".

Die Maschine unter der ich lag, hatte eine Pulsfrequenz von 50Hz und war pro Auge im Schnitt etwa 35sec. beschäftigt. Also rund 1750 Pulse/Auge.

Auch bei der Materialbearbeitung kann gepulst gearbeitet werden. Somit lässt sich eine genau definierte Energie auf den Werkstoff übertragen die dann den gewünschten Effekt hat.

gofurygo
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Beitrag von gofurygo » Sa 20 Mai, 2006 8:07 am

Danke für die Antworten :wink:

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist also die Leistung wirklich maßgeblich für die Stärke bzw. die "Länge" des Strahls. Oder hat die Wellenlänge da größeren Einfluß?

Also wird die Schrifttiefe beim Gravieren von Metall durch Leistung und die größe des Pulses (und die damit verbundene Power) bestimmt? Ist das so richtig? :D

Bei der Laserbeschriftung wird dann wohl hauptsächlich mit Hilfe von Linsen fokusiert und nicht einfach "draufgeschossen"..?

Danke für die Hilfe :wink:
Fury

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bert
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Beitrag von bert » Sa 20 Mai, 2006 6:44 pm

im prinzip hat die leistungsdichte den größten einfluss
nehmen wir mal an du hast nen laser mit 100W der einen strahldurchmesser von 5cm hat.... damit kannst denk ich mal wennst glück hast evtl was anschmoren
jetz nimmst den gleichen laser mit 100W allerdings mit einem strahl kleiner 1mm.... damit kannst locker mal was schönes anstellen!
nochmals zu unsrem beschriftungslaser! da hast du recht, wird hauptsächlich über linsen fokusiert! im gerät befindet sich eine linse zum groben (mechanischen) einstellen und noch so schönes teil, welches dann über ein programm den fokus ändern kann!
die tiefe richtet sich im prinzip grob gesagt nach der anzahl der pulsen (ja gut pulse kannst bei nem cw laser nich sagen lach)
mit dem selben laserkopf, den wird in der arbeit haben, werden in anderen firmen teilweise löcher nach diesem prinzip "gebohrt"
der laser wird über galvos positioniert und anschließend gehts mit einer puls abfolge + softwaretechnischen fokus in die tiefe!
somit erreichst du zwar "relativ langsam" aber dafür sicher deing enaues ziel! mit dieser technik werden hauptsächlich löcher unter 1mm "gebohrt" (eigentlich solllte es gelasert heißen)
zur vollständigkeit hier mal ein link mit einem bild des kopfes:
http://www.trumpf-laser.com/207.img-cust/pfo_small.jpg
kleines pdf zu den köpfen
http://www.trumpf-laser.com/207.img-cus ... uge_dt.pdf

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