Hallo allerseits,
mein Name ist Mike, ich bin in ein paar Monaten 50 Jahre alt (OMG!) und wohne in Bayern im schönen Allgäu.
Für Laser interessiere ich mich schon seit meiner Jugend, ich finde sowohl die Physik der Laser als auch deren praktische Anwendung sehr faszinierend, aber richtig etwas damit gemacht habe ich nie, außer dem grundsätzlichen und sehr starken Interesse hat mir bisher eine für mich vernünftige Anwendung gefehlt.
In der 80ern habe ich "in einer schwachen Sekunde" meiner Fazination nachgegeben und mir für damals viel Geld bei Oppermann eine 1mW HeNe Röhre und das dazu passende Hochspannungsnetzteil gekauft. Stellte dann fest, dass man damit wie erwartet einen roten Punkt projezieren konnte. Ich konnte den Strahl auch mit einem Spiegel ablenken. Tja, was soll ich sagen, nach kurzer Zeit wurde das Spiel langweilig, der Laser landete wie so viele Dinge erst im Regal, Jahre später in einem Karton, der Karton verschand in einem Raum und die genauen Informationen über den Raum gingen im Laufe der Jahre verloren. Ich besitze also wahrscheinlich einen HeNe Laser. Außerdem habe ich einen Laserpointer, einen Presenter mit Laser, eine Lasermaus, einen BD-Player mit Laser, einen Computer mit BD-Laufwerk... Spaß beiseite, außer dem ganzen Consumerkrempel mit Lasern habe ich nichts, was den Namen Laser verdient. Wozu auch, so interessant das alles ist, mir fehlte bis jetzt die praktische Anwendung, die finanziellen Möglichkeiten sind begrenzt, Zeit ist auch immer knapp, da investiert man lieber in Dinge, die einen Nutzwert haben.
Die letzten Jahre habe ich mich in zwei "Anfällen von Laserfaszination" theoretisch und sehr tiefgehend mit dem Bau eines DPSS und eines Ultrakurzpuls Farbstofflasers beschäftigt, habe beides aber nicht umgesetzt, weil meine Zeit leider eine begrenzte Resource ist, die ich lieber in nutzbringende Dinge investiert habe. Hatte da auch einen schwachen Moment, hatte schon angefangen mir Komponenten zu besorgen, seitdem lagern bei mir in irgendeinem Karton ein Nd:YAG Stäbchen und ein G&H Q-Switch mitsamt dem passenden Treiber. Durchaus möglich, dass sich die beiden mit der HeNe-Röhre und ihrem Netzteil angefreundet haben.
Soweit zu meiner Laser-Historie. Kurz und ergebnislos, dafür aber sehr fundiert.
Beruflich bin ich im EDV-Bereich tätig, mache Administration, Systemintegration, Netzwerke, Storage, Virtualisierung, Datenbanken, eben alles, was man als EDVler so zum Überleben braucht.
In einem früheren Leben war ich in der Industrie im Bereich Metall- und Feinmechanik tätig, kann also durchaus mit vernünftiger Präzision irgendwelche Dinge bauen, die dann auch passen.
Die Kombination dieser beiden Interessensgebiete führte irgendwann dazu, dass ich hobbymäßig mit einfachen Mitteln ein paar für meine Begriffe ungenaue CNC-Maschinen gebaut habe. Schrittmotoren, einfache Führungen, Alugestell... ja, es funktioniert, es funktioniert sogar gut, aber es ist nicht so genau, wie ich es gerne hätte. Habe lange überlegt, was ich da für vernünftig Geld machen kann, und dann beschlossen, eine neue Maschine zu bauen.
Und hier kommt jetzt wieder der Laser ins Spiel. Das Bett der Maschine soll ein massiver Granitblock werden. Die Bearbeitung des Granits ist kein Problem, das kann ich, habe mir die Technik durch viel Recherche und Versuche selbst beigebracht, nur ein riesiges Problem ist derzeit noch ungelöst, um den Granitblock zielgerichtet bearbeiten zu können, muss ich zuerst seine Ebenheit ermitteln bzw. ein Höhenprofil der Abweichungen von einer idealen Ebene erstellen. Mein Ziel ist, eine Ebenheit in der Größenordnung von 1um zu erreichen. Ich weiß, das Ziel ist hoch geseckt, aber die Herausforderung reizt mich. Bisher habe ich noch alles irgendwie hinbekomen. Mit irgendwie meine ich hier nicht irgendwie hingewurschtelt und irgendein Ergebnis erzielt, sondern das gewünschte Ziel vielleicht nicht auf dem kürzesten Weg erreicht, aber zu meiner Zufriedenheit erreicht. In kleinem Maßstab ist das kein Problem, kleine Plangläser kosten nicht die Welt, große Plangläser sind unbezahlbar. Lineal und Lichtspalt sind mir nicht genau genug. Mir kam nun der Gedanke, irgendwie einen Laser dafür einzusetzen.
Damit habe ich nun nach vielen Jahren endlich meine Laseranwendung. Und gefühlte tausend Fragen... Schreibe dazu einen eigenen Beitag, das passt jetzt nicht mehr in die Vorstellung.
Ich freue mich auf jeden Fall auf die kommenden Diskussionen!
Viele Grüße
Mike