Mein Name ist Peter, ich bin 33 Jahre alt und selbstständiger Softwareentwickler für 3D-Video-Software (Stereoscopic Player, NVIDIA 3D Vision Player, ...). Mit Lasershows habe ich bis jetzt nur als Zuseher Erfahrung, möchte mich aber intensiver damit auseinandersetzen, vor allem was die Möglichkeiten betrifft Laser als 4D-Effekt einzusetzen. Kurzum, für ein erstes Kennenlernen habe ich einen Laserworld CS-1000 RGB SE gekauft, den ich im Büro betreibe. Öffentliche Vorführungen sind vorerst nicht geplant. Ich habe viele Stunden in diesem Forum und im Internet gelesen und es ist mir nicht entgangen, dass die Laserworld-CS-Projektoren von den Experten als "Schrott" angesehen werden. Ich habe mich trotzdem für einen Laserworld CS-1000 SE entschieden, vor allem wegen des günstigen Preises. Meine Ansprüche an die Leistung sind nicht besonders hoch, fürs Büro sollten 1 Watt locker reichen und 50kpps erachte ich für erste Gehversuche auch als ausreichend. Nichtsdestotrotz hat mich die gelieferte Qualität negativ überrascht bzw. habe ich zum Teil als haarsträubend empfunden. Ich würde von anderen Besitzern von Geräten in dieser Preisklasse (1000 - 1500 Euro) gerne wissen ob man wirklich nicht mehr erwarten darf oder mein Gerät schlichtweg ein Garantiefall ist. Eine ähnliche Anfrage habe ich an den Laserworld-Support gesandt, warte aber noch auf eine Antwort. Ich hoffe mit diesem Beitrag nicht nur meine Fragen zu klären, sondern zukünftigen Kaufinteressenten eine realistische Sicht auf die zu erwartende Qualität zu ermöglichen - per Internet-Suche findet man dazu nämlich nichts Brauchbares. Die Fotos auf der Herstellerseite wie z.B. dieses halte ich für irreführend und mit einem deutlich besseren Projektor aufgenommen.
Nun zu meinem Projektor: Der Interlock-Stecker lag vollkommen zerstört in der Schachtel lag und das Gehäuse weist ein paar Einkerbungen auf. Ich habe den Verdacht, dass das Gerät bei der Herstellung oder dem SE-Umbau extrem rau behandelt wurde und einige der anderen Mängel eine Folge davon sind. Einen Transportschaden schließe ich aus, da sich die Verpackung in einem einwandfreien Zustand befindet.
Zerstörter Stecker:

Gehäuse:

Ein Blick ins Innere zeigt einen schief eingebauten Scanner auf einem Träger mit Flecken und Farbklecksen, der aussieht als käme er direkt vom Schrottplatz:

Solche Mängel in der Verarbeitungsqualität sollten eigentlich bei einer Endkontrolle sofort auffallen und sind meines Erachtens bei einem über 1000 Euro teuren Produkt keinesfalls als normal anzusehen.
Bzgl. der Projektionsqualität springt sofort ins Auge, dass der rote Laser generell eine Doppellinie zeigt:

Während sich bei horizontalen Linien die drei Grundfarben halbwegs decken und in etwa dem entsprechen was ich in dieser Preisklasse erwartet habe, ist das bei vertikalen Linien nicht der Fall:

Alle Bilder sind im DMX-Modus bei einem Projektionsabstand von 2,75 Metern auf eine weiĂźe Wand aufgenommen. Im DMX-Modus flackert das Bild sehr stark und es gibt gelegentliche AusreiĂźer in ansonsten nicht animierten Grafiken (gelegentliche "Zappler"). Den ILDA-Modus konnte ich noch nicht testen.
Der rote Laser ist außerdem deutlich dunkler als grün und blau, sodass kein sauberes weiß zustande kommt. Die Farbintensitäten lassen sich zumindest per DMX nicht herunterregeln um doch ein Weiß zu erhalten. Eine Frage and Besitzer von CS-1000-Geräten: Ist das zumindest per ILDA möglich oder kennt die Helligkeit keine anderen Zustände als ganz aus bzw. ganz an? Meine Suche hat widersprüchliche Aussagen zu Tage gefördert. Manchmal wird behauptet der Projektor kann nur TTL, andere Leute sagen, dass trotzdem eine analoge Regelung funktioniert? Was stimmt nun?
Kommen mehrere Farben zum Einsatz, verblasst das ansonsten helle GrĂĽn und scheint nur sehr langsam die volle Helligkeit zu erreichen. Bei nur grĂĽnen Grafiken, bei denen der grĂĽne Laser offensichtlich auch geschaltet werden muss tritt der Effekt nicht auf:


Die Kreise im letzten Bild erscheinen leider nicht rund. Haben die 50kpps Galvos nicht mehr Leistung oder stößt die integrierte Signalerzeugung per DMX an ihre Grenzen (eventuell ausgelegt für das nicht-SE-Modell). Ist per ILDA mehr zu erwarten?
Besonders irritiert hat mich die Anleitung. Es wird zwar vor der Laserstrahlung pauschal gewarnt, aber genauso davor ein Wasserglas auf den Projektor zustellen. Also die gleichen banalen Hinweise wie man sie in jeder Anleitung findet. Jedoch kein Hinweis auf die tatsächlichen Gefahren, wie z.B. Ausfall der Galvos / stillstehender Strahl, Hinweise zu vorhandenen oder nicht vorhandenen Sicherheitsschaltungen, Belegung des Interlocksteckers. Warum man gefähliche Geräte statt mit einem Notaus mit einem Notausüberbrücker ausliefert verstehe ich auch nicht. Jedenfalls werden sich die meisten Käufer direkt vor den Projektor setzen mit Blick in den Laser wie man das von Diskos kennt. Ich gebe zu, ich habe es auch gemacht. Aber den wenigsten Kaufern wird bewusst sein, dass ihnen bei einem Defekt erheblicher Schaden droht.
Ich hoffe auf ein paar Antworten von euch. Davon wird abhängen ob ich das Gerät behalte, umtausche oder zurückgebe.