Streamer / Bandlaufwerke

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DeadEyeTAKI
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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by DeadEyeTAKI » Thu 24 Sep, 2009 8:47 am

@yosh76:

Vielen Dank für Deinen Beitrag!!! Das ist wirklich sehr hilfreich! Ich muss gleich los ... daher habe ich ihn nur auf die schnelle durchgelesen. Werde mir das aber noch mal ganz in Ruhe zu gemühte führen.
Das Sicherungskonzept wie Du es beschreibst (mit den 3 Partitionen) ist schon wirklich sehr ordentlich! Gefällt mir! Ich denke, das werde ich so oder so ähnlich umsetzten.

Die Idee mit dem FTP klingt zwar echt verlockend. Aber mir schmeckt nach wie vor der Gedanke nicht, meine Daten aus der Hand zu geben. Trotzdem - ich denke nochmal drüber nach.

Was mir jetzt zum Thema Bandlaufwerken immer noch nicht ganz klar ist: Wie ist das nun mit Bandlaufwerken und Linux? Du sagst, das ist bei SCSI-Laufwerken gar kein Thema? Also, wird nicht unterstützt? Wie ist es mit SATA / USB ? Wie funktioniert das dann Software-technisch? Wird das Bandlaufwerk wie jedes andere Laufwerk behandelt? Kann ich mir kaum vorstellen. Könnte ich also mit einem gewöhnlichen cp befehlt die Daten rüber schaffeln?? Ich meine, so ein Bandlaufwerk ist ja schon was Spezielles. Ich hätte gedacht, dass dem auch irgendwie Rechnung getragen werden muss, in dem ein Puffer eingerichtet wird usw.
yosh76 wrote:Wirklich sicher sind diese Gerätchen leider nur dann, wenn immer zweifach (also auf zwei Bänder) gesichert wird.
Dazu nochmal kurz: Wie gesagt - ich hatte mir das so überlegt: Ich mache grundsätzlich Backups auf 3 verschiedenen Bändern. Und die lasse ich dann über 3 verschiedene Aufbewahrungsorte rotieren. Nach einem Jahr werden dann alle 3 Bänder ersetzt. Die alten wandern in ein Schließfach.
Mit Festplatten würde ich es genauso machen.
WENN ich mich für eine Streamer Lösung entscheide, würde ich wie schon gesagt 2 Streamer kaufen, um da einen Ausfall verschmerzen zu können.

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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by goamarty » Thu 24 Sep, 2009 10:06 am

Ein SCSI-Laufwerk ist bei Linux deshalb "kein Thema" weil es seit Jahr(zehnt)en Stand der Technik ist. :D Nur so "neumodisches" wie USB ist halt nicht ganz so standartisiert.

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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by icelase » Thu 24 Sep, 2009 10:22 am

DeadEyeTAKI wrote: WENN ich mich für eine Streamer Lösung entscheide, würde ich wie schon gesagt 2 Streamer kaufen, um da einen
Ich glaub du hast zuviel Geld.
DeadEyeTAKI wrote: Die Idee mit dem FTP klingt zwar echt verlockend. Aber mir schmeckt nach wie vor der Gedanke nicht, meine Daten aus der Hand zu geben. Trotzdem - ich denke nochmal drüber nach.
Warum sollte dir das nicht schmecken? Du verschlüsselst die Daten vorher, somit kommt niemand mehr dran.

tothestars
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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by tothestars » Thu 24 Sep, 2009 5:03 pm

Hallo,

also ich beschäftige mich seit über 20 Jahren beruflich und privat mit der IT und habe somit auch einige Erfahrung in Sachen Haltbarkeit. Die Liste von yosh76 halte ich gelinde gesagt für unglaubwürdig. Ich tausche jährlich ca. 10% unserer Festplatten aus (und das sind nicht wenige), OK die Platten laufen natürlich, viele davon 24h, aberselbst die, die nur im Schrank liegen, sind nach ein paar Jahren meist hinüber (siehe Aussagen von Carsten). Das eine uralte 10 MB Platte noch läuft, liegt m.E. daran, dass die noch gebaut waren wie ein Traktor mit reichlich Platz für jedes Byte, die heutigen Platten sind technisch ziemlich ausgereitzt. Gerade Notebook-Platten sterben bei uns überdurchschnittlich.
Die Macken optische Datenträger kennt, glaube ich, jeder. Gerade DVDs haben schon nach wenigen Monaten bis Jahren in der Regel Aussetzer, 20 Jahre für ne DVD, never.
Auch Bänder sind natürlich nicht für die Ewigkeit, speziell die DAT-Technologie ist ein Witz. Als die Dinger vor einigen Jahren in der IT auftauchten, jubelten alle. Kleine DAT-Changer erlaubten zum Minipreis automatisierte Datensicherung, nach einem Jahr ist der ganze Mist wieder rausgeflogen.
DLTs sind bei uns noch nach vielen Jahren problemlos lesbar und werden zur Langzeitarchivierung (10 Jahre nach Gesetzesgeber) eingestetzt. Hier ist es jedoch sinnvoll mehrere Stremer zu haben, da die immer wieder erwähnte Abwärtskompatibilität in der Regel nicht funktioniert, also zu jedem Bandtyp ein Pärchen Laufwerke aufbewahren und auf die nötigen Controller etc. achten.
Privat nutze ich auch ein kleines SAN mit Raid, weil mir der Aufwand und die Kosten der Bandsicherung zu hoch sind, aber ich mir auch darüber im Klaren, das ich die Platten (und natürlich auch das SAN selbst) im Mehrjahresabstand tauschen muss.
Es ist schwer zu sagen, was nun die sinnvollste Alternative ist und es kommt natürlich darauf an, was mann gewillt ist dafür auszugeben. Am besten ist natürlich alles zusammen (wie es die Profis machen), gespiegelte Arrays mit Sicherung auf Library-Emulationen (HD-Basis) und von denen wiederum auf physische Bänder.

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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by metty » Thu 24 Sep, 2009 5:35 pm

tothestars wrote: Privat nutze ich auch ein kleines SAN mit Raid, weil mir der Aufwand und die Kosten der Bandsicherung zu hoch sind, aber ich mir auch darüber im Klaren, das ich die Platten (und natürlich auch das SAN selbst) im Mehrjahresabstand tauschen muss.
SAN oder NAS?

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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by DeadEyeTAKI » Thu 24 Sep, 2009 10:36 pm

@tothestars:
Danke! Das bestärkt mich mal wieder in meinem Glauben an die Streamer-Lösung! ;) Sehr hilfreicher Beitrag!

Ein SCSI-Laufwerk ist bei Linux deshalb "kein Thema" weil es seit Jahr(zehnt)en Stand der Technik ist. Nur so "neumodisches" wie USB ist halt nicht ganz so standartisiert.
Na - das klingt doch gut! Aber mit USB und SATA hatte ich bisher auch noch keine Probleme unter Linux. Oder bezieht sich das jetzt speziell auf USB-Streamer?

Nochmal die Frage: Braucht man für den Umgang mit Streamern spezielle Software unter Linux? Wenn ja, welche? Oder funktionieren auch die normalen Consolen-Befehle wie z.B. "cp"?

icelase wrote:Ich glaub du hast zuviel Geld.
Nein ... sicher nicht. Aber so teuer ist das auch nicht. Gebraucht kriegt man DLT-Streamer doch auch schon für 200-300 Euro. Außerdem möchte ich mir den 2. Streamer nicht sofort, sondern im ersten Jahr dieses Verfahrens kaufen. Damit ich es nicht vergesse, werde ich mir einen Reminder setzen.
icelase wrote:Warum sollte dir das nicht schmecken? Du verschlüsselst die Daten vorher, somit kommt niemand mehr dran.
Na jaa - keine Verschlüsselung ist 100%ig sicher. Und wenn ich dann konsequent täglich oder wöchentlich größere Datenmengen dort hin schaufele, ist mir das dann doch nicht ganz geheuer. Außerdem kommt noch hinzu, dass im Worst Case der Hoster zwar haftet, wenn etwas schief läuft. Aber was nützt mir das, wenn meine Daten dann weg sind? Wenn ich es komplett selbst mache, dann weiß ich genau, wie sicher meine Daten sind. Na ja ...... ich gebe zu ... es ist wahrscheinlich eher psychologisch, dass ich den Gedanken nicht so prickelnd finde.

icelase

Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by icelase » Thu 24 Sep, 2009 10:59 pm

Du brauchst so oder so eine Software dafür.

Mit "Cp" würd ich es nicht machen ;-) Wenn schon dann "Tar" ( Ist dafür gemacht )
Aber auch Tar kann keine Inrementellen Backups bzw die dafür notwendige (komplizierte) Verwaltung.

Schau dir mal verschiedene OpenSource Software alla FlexBackup, BackupBox an.
Wenn die die nicht zusagen, musst du wohl oder übel eine kaufen... und das wird dann aber sehr sehr teuer ;-)

Gibt selbst im Professionellen Umfeld nur wenig auswahl
Unter anderem z.B.
BackupExec (Naja... )
Syncsort (Teuer)
SEP Sesam
ArcServ (nicht zu empfehlen)
usw.


FTP:

Eine gute Verschlüsselung ist sicher. (Zumindest wenn der Angreifer keine Quantencomputer zur verfügung hat)
AES256 bzw irgend eine Software mit integrierter Verschlüsselung (Wird auch oft eine GPG bassierende benutzt)
BoxBackup hat so etwas z.B.
Du kast mit dem Hoster auch extra Backup Space vereinbaren... dort hast du dann die "Garantie" und nix läuft schief.
Musst die sachen halt bei einem Qualifizierten Provider abladen, und nicht auf T-online Webspace.

Deine Bänder können genau so gut in nem halben Jahr schrott sein, nur weil du am ablage Ort keine gescheite Klima Überwachung hast.

In einem qualifizierten RZ, wo die Sysadmins damit täglich zu tun haben... wird denkmal weniger passieren als wie wenn du das als Laie daheim machst.


Linux:
Es kann IMMER probleme geben. Sogar mit SCSI Controllern.
Aber dagegen hilft einfach sich vorher zu Informieren... die Adaptec SCSI Controller sind z.B. sehr weit verbreitet unter Linux. (Insbesondere die Raid Versionen)

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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by yosh76 » Fri 25 Sep, 2009 12:42 am

tothestars wrote: also ich beschäftige mich seit über 20 Jahren beruflich und privat mit der IT und habe somit auch einige Erfahrung in Sachen Haltbarkeit. Die Liste von yosh76 halte ich gelinde gesagt für unglaubwürdig.
Da ich auch seit etlichen Jahren nicht in der kleinsten Pommes-Bude arbeite, und es nicht nötig habe hier Unfug zu posten, solltest Du mal bei den "Experten" im Markt der Datensicherung auf diesem Planeten nachfragen.
Von daher stammen auch diese Zahlen, die als Langzeit-Studie mit realistischen Parametern (Fokus SysAdmin und RZ) durchgeführt und von mir dreisterweise aus dem englishen Slide entführt wurden. :evil:

Und wenn es um gesetzliche Archivierung geht, weißt Du als erfahrener IT Profi sicherlich auch, dass diese Bänder in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren sind und auch ausgetauscht werden, sobald die Fehlerrate steigt.
Keine vernünftige IT der Welt legt Bänder 10 Jahre in den Schrank ohne zwischendurch zu checken und dadurch erneut zu magnetisieren.

Aus diesem Grund haben es auch externen Auditoren bei großen Unternehmen nur aus Versehen überproportional häufig auf Bandstreamer und Roboter abgesehen...
Komisch, dass bei solchen Audits immer viele "aber im Log-File stand doch OK" Bänder dann im Restore Test versagen.

Und wer mal mit Prozess Controls einschlägiger QS Prozesse (bspw. E&Y SAS70) zu schaffen hatte, der weiß, wie häufig das Backup/ die Bänder zu prüfen sind, da gerade bei gesetzlichen Vorgaben ein minimaler Datenverlust ausreicht, um richtig Probleme zu bekommen.
Von daher ist die 10 Jahres Kiste für uns Otto-Normalos hier murks.

Und wo wir schonmal dabei sind, vergessen wir die wirklich nur absolut minimalen EMV Emissionen im Standard-Bastel-Home-User Server, der meist aus alten Komponenten gebaut ist und dafür sorgt, dass das DLT Band (0,2 Micron Beschichtung!!) beim Rausholen z.T. demagnetisiert.
Egal- DLT rulez! Besonderer Fan bin ich von Profi-Admins, die beim Bandwechesel das Tape AUF den Server legen, weil das Rack keine Ablage hat :shock:

Auch aus diesem Grund ist es auch total seltsam dass der ehemalige Marktführer im Privatbereich IOMEGA vom Band- und Scheibenmüll auf NAS und REV umgestiegen, die in der Presse ja nur zerissen werden (Erfolgreichstes Backup Produkt 2007). Die 5 Jahre Garantie, die auf die Plattenbackuplösung gegeben werden, sind ein Geschäftgag, da Iomega davon ausgeht, dass sie oder EMC² eh vorher Pleite sind :lol:
Aber wikipedia kann man in diesem Fall nicht trauen, da IOMEGA die Haltbarkeit mit 30 Jahren angibt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Iomega_REV
Ich tausche jährlich ca. 10% unserer Festplatten aus (und das sind nicht wenige), OK die Platten laufen natürlich, viele davon 24h, aberselbst die, die nur im Schrank liegen, sind nach ein paar Jahren meist hinüber (siehe Aussagen von Carsten).
Getestet, oder Vermutung? Oder Lagerung problematisch?
In der ct´(19 / Seite 80 oder hier: http://www.nickles.de/c/n/gebrauchte-se ... f-7814.htm ) stand die Tage ein netter Bericht von alten IDE Platten (Seagate ST340032A 160-400Gbyte mit vergleichbarer Datendichte heutiger Scheiben -5% ). Diese netten Platten waren Bj. 2004 / 2005, hatten zwischen 16.593 und 24.777 Betriebsstunden gelaufen und wurden als NEU verkauft.
Einige von diesen Platten fallen jetzt beim neuen Kunden aus.
Von daher, da 4-5 Jahre alte Platten mit mehr als 15.000 Stunden auf dem Buckel noch als neu verkauft werden und dann auch noch nen paar Monate rennen, teile ich natürlich Deine Aussage :lol:
DLTs sind bei uns noch nach vielen Jahren problemlos lesbar und werden zur Langzeitarchivierung (10 Jahre nach Gesetzesgeber) eingestetzt.
Da ich mich seit etlichen Jahren mit der Analyse und dauerhaften Beseitigung der Folgen solcher und anderer Annahmen beschäftige, klinke ich mich jetzt mal hier aus, damit wir wieder zum Topic zurückkehren können und Frieden herrscht :P

Die moderne IT lebt eben vom Glauben an diese alten Paradigmen.

Ich denke DeadEyeTAKI hat genug Ansätze um selbst zu entscheiden.

Und im übrigen bin ich für die Wiedereinführung von 16 Spur-Bändern. Die waren mal richtig geil. Da hieß der Datenverlust noch Bandsalat und nicht click of death :lol:

Back to Topic:
Wenn Du Adpaptec Raid (LVDS) Controller brauchst, davon habe ich noch einige, ebenso wie DLTs in verschiedenen Klassen, z.T neu.

Entscheidest Du Dich fürs Band in deinem Debian System, setze unbedingt bspw. Nagios darauf und nen Test-Restore Job, da die DLTs oft "100% erfolgreich Meldungen" liefern und nicht nicht bemerken, das ein alterndes Band aber beim Weiterspulen/ Durchlaufen Fehler bekommt. Alternativ lässt Du das Backup dannach verifizieren, was den Alterungsprozess bei Band & Laufwerk beschleunigt.
Deshalb: Partielle Jobs am besten rotierend - also für jeden Wochentag ein Band, das überschrieben wird. Keine zwei Backups hintereinander auf ein Band, da ansonsten heftig gespult wird.
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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by DeadEyeTAKI » Fri 25 Sep, 2009 8:40 am

Ich bin echt beeindruckt, dass hier gleich mehrere Leute wirklich richtig Ahnung von dem Thema haben! Danke an Euch alle für Eure wirklich sehr guten Beiträge!

Ich fühle mich nach dem Lesen der letzten paar Posts ein mal mehr verunsichert ... aber ich denke, ich muss das einfach erstmal verdauen. Also - was für meine Zwecke die bessere Wahl ist, weiß ich immer noch nicht.
Nochmal zum Vorgehen: Mir geht es definitiv erstmal nur um die Langzeit-Archivierung! Das heißt, ich möchte komplette Kopien einer Partition machen. Die inkrementelle Sicherung, die hier schon vorgeschlagen wurde, ist auch eine gute Idee. Werde ich auch so umsetzen - sei es per FTP, oder per externer HD. Nur ist das ja erstmal ein anderes Thema.
Die Frage, ob Streamer oder Festplatten, bezog sich auf die Langzeit-Archivierung. Dieses Thema hat für mich momentan die höchste Priorität!
Dafür brauche ich dann doch wohl auch keine aufwändige Software. Tar klingt nach einem wirklich guten Ansatz! Zumal ich ja auch gern das ganze einfach über die Shell machen würde. Was die Idee mit einem Band pro Tag angeht: Auch das fällt dann ja weg, oder? Ich möchte 1mal pro Monat einfach die kompletten Daten vom Server rüber ziehen. Zwar könnte man das effizienter gestalten, wenn man es inkrementell macht und nur die neuen Sachen rüber zieht. Ich hatte aber eigentlich vor, die Daten komplett neu zu schreiben; halt 1mal pro Monat und Band. Oder ist die Beanspruchung für die Bänder dann zu hoch? Das wäre dann wieder ein Argument mehr für eine Festplatten-Lösung.

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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by tothestars » Fri 25 Sep, 2009 4:59 pm

@metty
metty wrote:
tothestars wrote: Privat nutze ich auch ein kleines SAN mit Raid, weil mir der Aufwand und die Kosten der Bandsicherung zu hoch sind, aber ich mir auch darüber im Klaren, das ich die Platten (und natürlich auch das SAN selbst) im Mehrjahresabstand tauschen muss.
SAN oder NAS?
Sorry, NAS natürlich. :oops:

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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by tothestars » Fri 25 Sep, 2009 5:26 pm

Hallo yosh76,
yosh76 wrote: Da ich auch seit etlichen Jahren nicht in der kleinsten Pommes-Bude arbeite, und es nicht nötig habe hier Unfug zu posten, solltest Du mal bei den "Experten" im Markt der Datensicherung auf diesem Planeten nachfragen.
Von daher stammen auch diese Zahlen, die als Langzeit-Studie mit realistischen Parametern (Fokus SysAdmin und RZ) durchgeführt und von mir dreisterweise aus dem englishen Slide entführt wurden. :evil:
Nicht böse sein, ich meinte das bestimmt nicht beleidigend. Das Du Ahnung hast, ist mir auch klar. Aber diese List, egal woher sie ist, ist mir nun wirklich äußerst suspekt, da meine Erfahrungen ziemlich anders aussehen und doch bestimmt auch Deine Erfahrungen speziell zur angegebene Haltbarkeit von DVDs anders aussehen.
yosh76 wrote: Und wenn es um gesetzliche Archivierung geht, weißt Du als erfahrener IT Profi sicherlich auch, dass diese Bänder in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren sind und auch ausgetauscht werden, sobald die Fehlerrate steigt.
Keine vernünftige IT der Welt legt Bänder 10 Jahre in den Schrank ohne zwischendurch zu checken und dadurch erneut zu magnetisieren.
Ja, Du hast auch hier recht, alte Bänder werden (wie auch Audiobänder) umkopiert.
yosh76 wrote: Egal- DLT rulez! Besonderer Fan bin ich von Profi-Admins, die beim Bandwechesel das Tape AUF den Server legen, weil das Rack keine Ablage hat :shock:
Hihi, der ist gut. Nein, also bei sind die Librarys im klimatisierten Lampert-Tresor.
yosh76 wrote:
Ich tausche jährlich ca. 10% unserer Festplatten aus (und das sind nicht wenige), OK die Platten laufen natürlich, viele davon 24h, aberselbst die, die nur im Schrank liegen, sind nach ein paar Jahren meist hinüber (siehe Aussagen von Carsten).
Getestet, oder Vermutung? Oder Lagerung problematisch?
In der ct´(19 / Seite 80 oder hier: http://www.nickles.de/c/n/gebrauchte-se ... f-7814.htm ) stand die Tage ein netter Bericht von alten IDE Platten
Nein, ist wirklich meine persönliche Erfahrung. Die meisten Platten hängen natürlich in den Arrays (incl. Spares].
Besonders gelagert werden die Reserveplatten nicht, die werden einfach in nem Schrank gestapelt.
Zu den alten Platten hatte ich ja auch was gesagt, bei nem Quadratzentimeter Platteoberfläche pro Byte und Riesenmotoren halten die natürlich ewig.
Und im übrigen bin ich für die Wiedereinführung von 16 Spur-Bändern. Die waren mal richtig geil. Da hieß der Datenverlust noch Bandsalat und nicht click of death

Back to Topic:
Wenn Du Adpaptec Raid (LVDS) Controller brauchst, davon habe ich noch einige, ebenso wie DLTs in verschiedenen Klassen, z.T neu.
Hatte ihm auch schon Gratis-Controller angeboten, meine sind allerdings alt (nicht Raidtauglich), Deine sind sicher besser.

Zum Schluss nochmals, ich wollte Dich in keiner Hinsicht angreifen, es war wirklich nur die Liste, die ich nicht glaube. :wink:

Beste Grüße

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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by yosh76 » Fri 25 Sep, 2009 6:12 pm

tothestars wrote:
Nicht böse sein, ich meinte das bestimmt nicht beleidigend. Das Du Ahnung hast, ist mir auch klar. Aber diese List, egal woher sie ist, ist mir nun wirklich äußerst suspekt, da meine Erfahrungen ziemlich anders aussehen und doch bestimmt auch Deine Erfahrungen speziell zur angegebene Haltbarkeit von DVDs anders aussehen.
Quatsch bin ich nicht...
War nur etwas verärgert, weil ich diese Diskussion bei uns in der Company auch immer führen muss, wenn es um Abschaffen von alten Technologien geht. Das Mistrauen von Vielen gegenüber Platten kommt ja nicht von ungefähr.
Allerdings hat sich da bzgl. Fehleranfälligkeit trotz der gestiegenen Datendichte sehr viel getan, was bei den Tapes eben kaum mehr machbar ist.

Trotzdem bin ich (und da musste ich mich auch überzeugen lassen) mittlerweile zu der Auffassung gelangt, das Tapes antiquarisch und einfach im Einsatz zu teuer sind. Dazu kommt eben die Statistik.
Die Verlust-,Ausfallraten und Restorezeiten sind einfach in den letzte 5 Jahren mit den "neuen" Konzepten drastisch gesunken - ebenso die Betriebskosten :D

Auf die Mehrheit der mittelständischen Krauter wird die Liste wohl auch zutreffen :lol:
DeadEyeTAKI wrote: Ich fühle mich nach dem Lesen der letzten paar Posts ein mal mehr verunsichert
Jetzt haben wir DeadEyeTAKI wohl komplett verunsichert. :shock:
DeadEyeTAKI wrote: Mir geht es definitiv erstmal nur um die Langzeit-Archivierung! Das heißt, ich möchte komplette Kopien einer Partition machen.
Vorschlag:
Mach die inkrementelle Sicherung klein, nutzt das abgewandelte Duplicty Script per FTP mit hoher Verschlüsselung (anpassen).
Dann kauf Dir 5 x 400Gbyte S-ATA Pllatten und nen 89 Euro Hardware Raid5 Controller, der SMART unterstützt.
Das richteste Die dann so ein:
4 x 400Gbyte im Raid Verbund, davon eine Platte Parität, die fünfte Platte als "Hot Spare" mit Spindown (wird dekativiert bis sie gebraucht wird)
Dann richtest Du im Treiber "prevention Raid" ein. Dann werden die SMART Daten der vier Platten ausgelesen und sobald die Parität nicht mehr reicht, gehts auf Hot Spare.
Ein Befehl an der Konsole und die defekte Platte kann nach ein paar Minuten entfernt und gewechselt werden.
Dann haste 3 x 400 Gbyte brutto im Zugriff - also nutzbar.
Das kostet Dich vlt. 300 Euro, beschleunigt Deinen Zugriff erheblich und gilt als vergleichbar sicher, wie Raid6, da durch Smart in >95% der Fällen ein zweiter zeitnaher drohender Ausfall einer Platte rechtzeitig erkannt wird.

Um noch sicherer zu werden (wäre absoluter Blödsinn), sicher dann den Verbund nochmal auf bspw. Tape.

Reicht das noch nicht, machste das zweimal (oder besser dreimal) und hängst dazwischen nen Core Swicht mit Fiber-Uplink und holst Dir nen neuen Stromvertrag beim günstigsten Anbieter.

Reicht Dir das immer noch nicht. Miete Dir nen RZ. :D
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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by DeadEyeTAKI » Fri 25 Sep, 2009 9:24 pm

yosh76 wrote: ... Dann kauf Dir 5 x 400Gbyte S-ATA Pllatten und nen 89 Euro Hardware Raid5 Controller, der SMART unterstützt. Das richteste Die dann so ein: ...
Mhmm ... das klingt ja auch spannend. Aber es hat wieder nicht so viel mit dem zutun, worum es mir geht. Es geht mir darum, meine Daten zu "konservieren". Zum Einen möchte ich sie vor einem Totalverlust schützen. Da geht es mir aber auch um Schutz vor einem Brand usw. Also möchte ich mehrere Backups erzeugen und diese an unterschiedlichen Orten deponieren. Das ist mir das wichtigstes. Denn im Moment könnte ich bei einem Wohnungsbrand tatsächlich all meine Daten verlieren.
Darüber hinaus möchte ich sicher gehen, dass ich meine Daten auch noch in Jahrzehnten lesen kann. Außerdem möchte ich die Integrität weitestgehend bewahren. Damit meine ich: Auch bei einem Raid5-Verbund ist doch nicht sichergestellt, dass mit der Zeit Fehler auftreten. Wenn ungünstig auf einer der Platten ein Bit umkippt und zufällig sich auch noch ein Fehler in der Parität ergibt, der das gekippte Bit verschleiert, dann ist diese Information zerstört. Das ist zwar sehr unwahrscheinlich. Aber bei den Datenmengen und langen Zeiträumen, kann es doch durchaus vorkommen, oder irre ich mich da? Wenn ich aber über einen langen Zeitraum sehr viele Kopien erzeugt habe, könnte ich theoretisch solche Fehler wieder "reparieren".

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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by yosh76 » Sat 26 Sep, 2009 12:29 am

Ich machs kurz.

Ruf die Jungs vom MIT an, die forschen an den Backupstrategien für Zeiträume > 20 Jahre schon seit den 60ern und miete Dir on top ein RZ.

Dann ists safe.
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Re: Streamer / Bandlaufwerke

Post by DeadEyeTAKI » Sat 26 Sep, 2009 9:51 am

yosh76 wrote: Ruf die Jungs vom MIT an, die forschen an den Backupstrategien für Zeiträume > 20 Jahre schon seit den 60ern und miete Dir on top ein RZ.
Ich habe leider kein unendliches Budget für dieses Projekt, sonst würde ich das auch mal versuchen! ;)

Mir geht es doch nur darum, im Rahmen meiner Möglichkeiten das Bestmögliche zutun! Daher die initiale Frage, ob Streamer oder Festplatten. Die Idee ist einfach so entstanden, dass ich über die Frage mit der abnehmenden Datenintegrität nachgedacht habe. Okay - kein Medien ist davor sicher. Aber wenn man nur genügend Exemplare der selben Datenmenge hat - und das auch noch historisiert - dann könnte man Fehler finden und auch ausgleiche. Ob ich mir dann jemals die Mühe mache und in einigen Jahrzehnten all meine Sicherungsstände wieder einlese und mit einer eignen Software analysiere (die ich auch erst entwickeln müsste), das ist eine andere Frage. Grundvoraussetzung ist aber, dass ich möglichst früh damit anfange und dass ich auf eine Medien setze, dass mit einer guten Chance überhaupt noch lesbar ist in - sagen wir - mindestens 2 Jahrzehnten. Es können dann ruhig ein paar Fehler aufgetreten sein. Nur sollten nicht sämtliche Exemplare einen Totalschaden haben. Und da ist nun wieder die Frage: Festplatten oder Bänder? (über das Thema aussterbende Schnittstellen haben wir natürlich schon gesprochen ... darauf müsste ich natürlich auch achten).

Nach euren Beiträgen bin ich aber von beiden Varianten nicht mehr wirklich überzeugt. Momentan denke ich, ich entscheide mich für die Festplatten-Variante, da billiger und einfacher. Und weil ich nach Euren Beiträgen keine großen Vorteile mehr bei Bändern sehe.
Darüber hinaus werde ich versuchen, die aller wichtigsten Dateien auf <20 GB zu reduzieren und die werde ich dann zusätzlich auf einem USB-Stick sichern. Und ich hoffe, dass die SSDs in ein paar Jahren günstig genug sein werden, um die komplette Sicherung dann da drauf zu machen.

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