Achtung: Jetzt wirds mal wieder seeeehr provisorisch...
Ich hab kürzlich mal irgendwo anscheinend meine Raumspiegel erwähnt und wurde von einem User per PN gefragt wo ich die herhabe und wie ich die befestigt habe. Und bevor ich das jetzt alles in einer PN schreibe, starte ich einfach mal nen Thread, vielleicht hilft es ja auch anderen weiter...
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Nachdem meine Billig-Raumspiegel nun schon seit über 2 Jahren herumhingen aber noch niemals justiert wurden, hat es mich nun kürzlich doch "überkommen" sie endlich mal einzustellen. Auslöser war ein Besuch bei Gebbi, der mal wieder eindrucksvoll demonstrierte wie geil eine Show mit zusätzlichem Raumspiegeleinsatz aussieht.

Und wenn sie eh schon so rumhängen...
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Erstmal vorab: Es handelt sich um eine absolute Geiz-ist-geil-billig-primitiv-variante von Raumspiegeln... also nichts für den professionellen Einsatz, nichts für eine Disco usw... sie sind lediglich für den Einsatz in einem Mini-Laserzimmer / Wohnzimmer geeignet!!
Der Grund: Ich habe keine Oberflächenspiegel verwendet, sondern lediglich normale "Haushaltsspiegel". Diese bringen normalerweise natürlich zwangsläufig das Problem mit sich, dass die Strahlqualität massiv leidet (Strahlverdopplung) und dass einiges an Leistung flöten geht (schlechte Reflektion).
Wo hab ich die Spiegel her?
Es handelt sich um runde Spiegel mit 5cm Durchmesser. Ich wollte insgesamt 16 Stück. Also hab ich mal beim Glaser nachgefragt, was das kostet, wenn die mir 16 runde Spiegel ausschneiden. Und ich wäre fast umgekippt... vielleicht hätte ich mir nicht so einen elitären Glaser suchen sollen... die wollten insgesamt über 320 EUR für die Spiegel. Im Verhältnis zu anderen Komponenten unseres Hobbies ist das nicht viel, aber für 16 doofe Spiegelchen war mir das dann doch zu teuer, obwohl ich natürlich wusste, dass ich bei richtigen Raumspiegeln von LPS, HB, Medialas oder sonst wo vermutlich mehr als 1500 EUR hingelegt hätte!
Das muss doch auch billiger gehen...?! Also ist mir folgende Idee gekommen: In Vogelkäfigen hängen doch oft so Spiegel drin. Meistens in einer Plastikfassung und oft sogar beidseitig.
Also zum Tierhändler marschiert und gleich fündig geworden: 1 Set, bestehend aus 2 Spiegeln für 1,60 EUR.

Das heisst: Ich habe für 12,80 EUR acht solche Teile gekauft, jeweils die Plastikfassungen weggebrochen und hatte damit 16 runde Spiegel zur Verfügung. Erste Tests mit dem Laserpointer haben erstaunlich geringe Qualitätsverluste mit sich gebracht, was die Verdopplung des Strahls angeht, das hätte ich nicht erwartet (da hatte ich schon deutlich schlimmere "Haushaltsspiegel" in den Händen). Kein Vergleich mit Oberflächenspiegeln, das ist schon klar, aber es war auf jeden Fall akzeptabel! Also konnte das Projekt weitergehen!
Als Deckenhalterungen hab ich mir aus dem Baumarkt 2 Metallleisten geholt, die eigentlich als Stützen von Metallregalen gedacht waren. Vorteil: Schon lackiert und sogar bereits mit gleichmäßigen Bohrungen. Die haben nochmal insgesamt 8 EUR gekostet, womit ich bei etwas über 20 EUR wäre.
Jetzt brauchte ich nur noch ein paar Winkel, Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben und etwas Sekundenkleber.
Auf die erste Leiste wurden 8 Spiegel nebeneinander befestigt (jeweils mit 2 Winkeln, damit ich in X/Y Richtung drehen kann). Diese hängt an der Decke zwischen der Couch und dem Projektor. Auf diese 8 Spiegel zielt der Projektor direkt.
Die zweite Leiste habe ich in der Mitte zersägt, jeweils 4 Spiegel nebeneinander befestigt und sie dann an die Decke montiert, eine links oberhalb des Projektors, eine rechts oberhalb.
Klar: Um so breiter die Leisten, bzw. um so weiter der Abstand zwischen den einzelnen Spiegeln um so besser!
Der Projektor zielt also auf Spiegelleiste 1. Von hier werden die Beams abgelenkt zu den beiden Teilen der Leiste 2 und von dort werden sie wieder zurückgelenkt in Richtung Zuschauerbereich.
Für unter 25 EUR kann sich das Resultat sehen lassen finde ich!
Es gibt ganz klar Nachteile und Probleme, das ist nicht zu bestreiten:
- Divergenz muss super sein, sonst wird der Strahl recht schnell dick
- RGB-Strahlen müssen perfekt übereinander liegen, sonst kommen beim Zuschauerbereich 3 verschiedenfarbige Einzelbeams an
- Schlechte Qualität der Spiegel macht der Beamqualität natürlich sehr zu schaffen, daher nur für kurze Wege, sprich kleine Räume geeignet
- Justieren ist mit Winkeln natürlich nicht so schön wie mit Profi-Halterungen
Aber dennoch:
- Ein schöner zusätzlicher Effekt und das für unter 25 EUR! Mit Profi-Equipment hat man bessere Ergebnisse, unbestritten (!!), jedoch auch über 1000 EUR weniger im Geldbeutel.
Für das Wohnzimmer reichts allemal!

