Laser mit unterschiedlichen Farbstoffen

Betrieb, Bau und Modifikation von Festkörper- und Diodenlasern (keine Pointer)
Antworten
blackligth
Beiträge: 1
Registriert: Do 05 Jun, 2008 5:11 pm

Laser mit unterschiedlichen Farbstoffen

Beitrag von blackligth » Fr 06 Jun, 2008 6:56 pm

Hallo Experten,

ich lerne gerade die Grundlagen der Lasertechnik und habe noch so einige Schwierigkeiten mit manchen Aufgaben meines Professors :cry: Also mal folgende Frage:
Für einen Farbstofflaser werden die folgenden Farbstoffe gemischt, um den spektralen Bereich des Lasers zu erweitern:

Farbstoff / Zentrale Wellenlänge / Wellenlängenbereich
1 Stilben 3 / 435 nm / 400-465 nm
2 Coumarin 6 / 538 nm / 508-560 nm
3 DCM / 650 nm / 610-700 nm

Alle drei Farbstoffe lassen sich mit einem Argonlaser pumpen. Als Pumpwellenlänge wird die starke Argonlinie bei 488nm genommen.

In welchem Wellenlängenbereich arbeitet der Farbstofflaser?
Würden alle Farbstoffe gemischt um den spektralen Bereich des Lasers zu erweitern, in welchem Wellenlängenbereich arbeitet dann der Farbstoff?

Ich hab zwar ein Buch zur Lasertechnik aber da steht nur der Aufbau eines Farbstofflasers drin. Leider weis ich nicht in welchem Zusammenhang der Farbstoff und Pumplaser stehen.

Benutzeravatar
alex20q90
Beiträge: 108
Registriert: So 05 Nov, 2006 3:24 pm

Beitrag von alex20q90 » Sa 07 Jun, 2008 1:58 pm

Hi,

ich kann Dir zwar bei den Farbstoffen nicht helfen, aber ich denke es müsste doch auch möglich sein einen Stickstoff (UV)-Laser zu benützen.

400nm-UV-LEDs sollten als Pumpquelle auch funktionieren!

Der Farbstoff muss dazu in einem Cavity mit Resornatoren sein.

Grüße
Alex

Benutzeravatar
Dr.Ulli
Beiträge: 2383
Registriert: Do 08 Feb, 2007 8:02 am
Do you already have Laser-Equipment?: jede Menge von 1mW bis 5,5W
Wohnort: linker Niederrhein (Geldern)

Beitrag von Dr.Ulli » Sa 07 Jun, 2008 6:20 pm

Die Farbstoffe machen Fluoreszenz und können somit nur langwelligeres Licht als die Pumpwellenlänge aussenden.. also maximal ab 488nm, mit der gepumpt wird. Bei der Mischung also ab 508nm bis 700nm. Ganz einfach! :wink:
Zur wirklich exakten Antwort muss man sich aber erstmal die Absorptionsbanden der Farbstoffe anschauen, also ob die überhaupt mit 488nm angeregt werden können...
Alt ist man, wenn man mehr an die Vergangenheit als an die Zukunft denkt.

junior
Beiträge: 176
Registriert: Fr 07 Feb, 2003 6:06 pm

Beitrag von junior » Mo 09 Jun, 2008 12:00 pm

Hi!

Bei einer Mischung wird der Laser wahrscheinlich nur bei 610-700 nm anschwingen, weil DCM da absorbiert, wo die beiden anderen Farbstoffe emittieren sollten.

Pumpband von DCM absorbiert Coumarin/Stilben Emission --> große Verluste im Resonator --> kein Laserlicht.

Du kannst damit allerdings den Absorptionsbereich von DCM stark erweitern.

Junior

Benutzeravatar
sanaia
Beiträge: 812
Registriert: So 20 Jun, 2004 5:49 pm

Beitrag von sanaia » Mo 09 Jun, 2008 12:12 pm

Alex20q90 hat geschrieben:400nm-UV-LEDs sollten als Pumpquelle auch funktionieren!
Tun sie nicht. LEDs reichen nicht zum pumpen.
* godsh # ERROR 406: file corrupt: config.earth --- reboot universe? (Y/N) *

laser_kief
Beiträge: 1
Registriert: Mi 28 Mai, 2008 4:33 pm
Wohnort: Zweibrücken
Kontaktdaten:

Beitrag von laser_kief » Mo 16 Jun, 2008 4:31 pm

Tach Blacklight ;-P

Lern LT! LOS!

zero
Beiträge: 34
Registriert: So 08 Apr, 2007 12:03 pm

Beitrag von zero » Mi 06 Aug, 2008 12:30 pm

Hi

Die Wellenlänge kannst du beeinflussen indem du mit der Farbstoffkonzentration spielst (c=n/V)
Kannst bei 10°-3mol/L pro Liter anfangen. Suchst dir einfach die molare Masse (M) raus und rechnest dann mit n=m/M das Gewicht aus. Sind bruchteile eines Gramms die da reichen.

Ich weiß nicht genau wie das mit dem Argonlaser als Pumplaser funktioniert, aber CW-Pumpen ist generell schwierig. Du brauchst eine sehr homogene Lösung und eine schnelle Pumpe.

Probiers mit einem selbstgebauten TE oder TEA Stickstofflaser.
Die sind hier vllt nicht so angesehen, aber ich ziehe einen von Grund auf selbst gebauten Laser allen anderen vor, so stark die auch seien mögen.

Benutzeravatar
Dr.Ulli
Beiträge: 2383
Registriert: Do 08 Feb, 2007 8:02 am
Do you already have Laser-Equipment?: jede Menge von 1mW bis 5,5W
Wohnort: linker Niederrhein (Geldern)

Beitrag von Dr.Ulli » Mi 06 Aug, 2008 1:05 pm

zero hat geschrieben:Die Wellenlänge kannst du beeinflussen indem du mit der Farbstoffkonzentration spielst (c=n/V)
Häää??? Was hat die Konzentration mit der Wellenlänge des Lasers zu tun??? Die vom Laser ausgespuckte Wellenlänge wird von der Vorfilterung (Lyot-Filter) und dem Resonator bestimmt. Konzentrationen beeinflussen die Intensität und nicht die Wellenlänge, sonst hätt ich nämlich arge Probleme bei der spetrometrischen Bestimmung von Konzentrationen eines Elements.....

Was bedeuten hier eigentlich c,n und V? Ich nehm mal an: c - Konzentration, n: Teilchenanzahl, V- Volumen ...also wo ist da irgendwas mit Wellenlänge?????

Und wieso ist CW-pumpen schwierig????? Das haben wir an der UNI nur gemacht! Mit 6W Argon einen Dye-Ring-Laser von Coherent. Der Farbstoff muss nur durch seinen "Jet" gepumpt werden und dann etwas Zeit zur Relaxation haben - da ist er aber schon längst micht mehr als Lasaermedium aktiv. Nur in einer Küvette könnte die Intensität langsam abnehmen, da dort die Relaxation nicht so wie beim Jet möglich ist.
Alt ist man, wenn man mehr an die Vergangenheit als an die Zukunft denkt.

zero
Beiträge: 34
Registriert: So 08 Apr, 2007 12:03 pm

Beitrag von zero » Mi 06 Aug, 2008 4:22 pm

Vllt VOR dem HÄ mal genau lesen.

Wie das mit Argonlasern genau funktioniert weiß ich nicht. Aber mit Stickstofflasern scheint das dann wohl was anderes zu sein.

Das mit der Konzentration habe ich probiert. Steht auch beim Onkel Rapp glaub ich.

Benutzeravatar
Dr.Ulli
Beiträge: 2383
Registriert: Do 08 Feb, 2007 8:02 am
Do you already have Laser-Equipment?: jede Menge von 1mW bis 5,5W
Wohnort: linker Niederrhein (Geldern)

Beitrag von Dr.Ulli » Mi 06 Aug, 2008 4:44 pm

Dann erklär mal bitte etwas genauer, wie die Konzentration mit der Wellenlänge zusammenhängen soll - mir ist das schleierhaft.
(Abgesehen von einer Druckverbreiterung der Linien bei Gasen).
Alt ist man, wenn man mehr an die Vergangenheit als an die Zukunft denkt.

Benutzeravatar
chw9999
Beiträge: 961
Registriert: So 18 Jan, 2004 9:34 pm
Do you already have Laser-Equipment?: .
Wohnort: Deutschland/ Hessen/ Bensheim
Kontaktdaten:

Beitrag von chw9999 » Mi 06 Aug, 2008 6:59 pm


Benutzeravatar
Dr. Burne
Beiträge: 2385
Registriert: Di 07 Aug, 2001 12:00 pm
Do you already have Laser-Equipment?: Pangolin Pro und Intro inkl. Beyond
Jede Menge alte Lasertechnik die groß und schwer ist
Baue grad pure Diode Main Projektor aus und 2 LW DS900
Molectron Powermeter mit PM1 und 10 Sonde
Wohnort: Halle(Saale)
Kontaktdaten:

Beitrag von Dr. Burne » Mi 06 Aug, 2008 7:00 pm

Hi,


wenn der Pumplaser schon gepulst ist, dann kann es mit CW nix werden.

Argon Laser als Dauerstrichlaser werden sicher geeignet sein einen CW Farbstofflaser auch CW zu betreiben, wenn der Farbstoff schnell genug wieder ein Weilchen aus dem Laserprozess genommen wird und durch neuen ersetzt wird, daher muss der Farbstoff halt umgewälzt werden.



Gruß Stefan
Bild So sind Chinakisten halt!

Wellenlängensammlung 405 445 457,9 465,8 472,7 476,5 488 496,5 501,7 514,5 520 528,7 532 543,4 632,8 640 658 780

Benutzeravatar
Dr.Ulli
Beiträge: 2383
Registriert: Do 08 Feb, 2007 8:02 am
Do you already have Laser-Equipment?: jede Menge von 1mW bis 5,5W
Wohnort: linker Niederrhein (Geldern)

Beitrag von Dr.Ulli » Do 07 Aug, 2008 5:28 pm

Lieber Christoph , das hilft nicht, da kein Zugang....
Alt ist man, wenn man mehr an die Vergangenheit als an die Zukunft denkt.

Benutzeravatar
chw9999
Beiträge: 961
Registriert: So 18 Jan, 2004 9:34 pm
Do you already have Laser-Equipment?: .
Wohnort: Deutschland/ Hessen/ Bensheim
Kontaktdaten:

Beitrag von chw9999 » Do 07 Aug, 2008 10:45 pm

Steht im Abstract ;-)

Die Details bleiben mir jedoch auch verborgen :-)

Cheers
Christoph
P.S. 1976... lange her!
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Dr.Ulli
Beiträge: 2383
Registriert: Do 08 Feb, 2007 8:02 am
Do you already have Laser-Equipment?: jede Menge von 1mW bis 5,5W
Wohnort: linker Niederrhein (Geldern)

Beitrag von Dr.Ulli » Fr 08 Aug, 2008 9:42 am

not unprecedented = schon mal dagewesen...?
(unprecedented - noch nie dagewesen)

Ist mir dennoch sehr Suspekt....
Alt ist man, wenn man mehr an die Vergangenheit als an die Zukunft denkt.

zero
Beiträge: 34
Registriert: So 08 Apr, 2007 12:03 pm

Beitrag von zero » So 10 Aug, 2008 2:09 pm

Muß ich gar nicht erklären.

Hab auch nie behauptet daß ich das kann. Aber wenns schon probiert wurde...Beweis erbracht.

tud
Beiträge: 53
Registriert: Do 24 Mai, 2007 3:35 pm

Beitrag von tud » Mo 01 Sep, 2008 4:14 pm

Aaaalssssoooo, Dr.Ulli kann ich beruhigen, und seinen Streitpartner auch!!

1. Nein die Wellenlaenge ist nich Konzentrationsabhaengig.

ABER: Bei einigen Farbstoffen mit ausgepraegtem Pi-System koennen bei hoher Konzentration die Molekuele Aggregieren (Pi-Pi Wechselwirkungen) und somit die Anregungs und Emissionsenergien beeinflussen.
Die Pi-Pi Wechselwirkung dominiert dann und die freie Loesungsenthalpie tritt in den Hintergrund.

Somit ist bei einigen Farbstoffen durchaus dieser Effekt zu beobachten.

Ich hoffe ein wenig Licht ins Dunkle gebracht zu haben ;-)

Gruss

Benutzeravatar
Dr.Ulli
Beiträge: 2383
Registriert: Do 08 Feb, 2007 8:02 am
Do you already have Laser-Equipment?: jede Menge von 1mW bis 5,5W
Wohnort: linker Niederrhein (Geldern)

Beitrag von Dr.Ulli » Mo 01 Sep, 2008 4:23 pm

tud hat geschrieben:Ich hoffe ein wenig Licht ins Dunkle gebracht zu haben ;-)
Ja TUD - DANKE!
So versteh ich´s wieder! Denn sonst wär ich etwas durcheinandergekommen, da die Konzentration ja nur angibt, wieviele "Leuchtkörper" da sind....und die ganze Messtechnik in "meiner" Firma beruht ja darauf (Metallanalyse mit Funken, Flüssigkeitsanalyse mit ICP oder Elementkonzentrationen mit Röntgenfluoreszenz)...
ansonsten hätt ich mir solche Effekte nur bei extremen Bedingungen (Druck, Magnetfelder, ...) vorstellen können.
Alt ist man, wenn man mehr an die Vergangenheit als an die Zukunft denkt.

zero
Beiträge: 34
Registriert: So 08 Apr, 2007 12:03 pm

Beitrag von zero » Mo 01 Sep, 2008 4:27 pm

Hätte ich gewußt, daß hier noch andere Chemieverständige sind :wink:

Es ist bei manchen also tatsächlich beeinflußbar durch Konzentration.

Ich persönlich werde noch ein paar exotischere Farbstoffe probieren. Bin grade an einem größeren TE N2 Laser...

tud
Beiträge: 53
Registriert: Do 24 Mai, 2007 3:35 pm

Beitrag von tud » Mo 01 Sep, 2008 7:03 pm

Da kann ich Dir PDI Farbstoffe empfehlen. An denen arbeite ich gerade. Die sind in hoher Konz sehr schoen tief rot und bei duennen Lsg gelb. Und diese leuchten schon im normalen Tageslich wie verruekt.
Echt irre das Zeug!!

zero
Beiträge: 34
Registriert: So 08 Apr, 2007 12:03 pm

Beitrag von zero » Mo 01 Sep, 2008 7:05 pm

Wir wollen Namen 8)

tud
Beiträge: 53
Registriert: Do 24 Mai, 2007 3:35 pm

Beitrag von tud » Di 02 Sep, 2008 3:00 pm

zero hat geschrieben:Wir wollen Namen 8)
Wie ich schon sagte, PDI-Farbstoffe.

zero
Beiträge: 34
Registriert: So 08 Apr, 2007 12:03 pm

Beitrag von zero » Di 02 Sep, 2008 3:10 pm

Oh Mann...xD manchmal macht ihr mich echt fertig.

Angst vor IR Lasern aber zu Hause mit IPDI rumpantschen :wink:

Das war eher scherzhaft btw. Ich habe vor allem Eosin im Auge. Möchte ich mir unbedingt mal anschauen.

tud
Beiträge: 53
Registriert: Do 24 Mai, 2007 3:35 pm

Beitrag von tud » Di 02 Sep, 2008 5:24 pm

Wer sagt, dass ich daheim damit rumpansche?? :wink: Daheim wird im Farbstofflaser nur Fluoreszein verwendet.
PDIs verwende ich bei mir im Institut und da auch nicht als Lasermedium, sondern als Reagenz. Aber bei der enormen Lichtausbeute bei Tageslicht habe ich direkt an einen Einsatz im Laser gedacht.
Mal schauen, vlt probier ichs mal :twisted:

Antworten

Zurück zu „Dioden- & Festkörperlaser“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast