Hallo Guido!
Es ist schlicht blöd, den Sachverständigen "einen Türken zu bauen". Denn das Risiko, im Falle eines Unfalls dabei erwischt zu werden, dass die Anlage deutlich mehr Leistung hervorbringen kann(!), als bei der Prüfung vorgefunden, ist 100%. Die Prüfung vor einer Veranstaltung soll nur grobe Mängel aufdecken. Die charakterliche Eignung des Personals wird selbstverständlich voraus gesetzt.
(Ich betone das "kann", weil ich dies vor Gericht einmal so erlebt habe - Richter: "Konnte die Anlage die Grenzwerte überschreiten?" Angeklagter: "Äh, nun ja". Richter: "Was sitzen wir hier eigentlich noch?")
Guido wrote:Andererorts (TÜV) hörte ich das nachgetriggerten FlipFlops , also 100 Jahre alter TTL Klappertechnik mehr vertraut wird wie den "Geheimnisvollen Microcontrollern" von deren Innenleben = Architektur wohl die wenigsten Prüfer was gehört haben. Für die sind yP so weltfremd wie für mich Mechanische Shutter unter Stickstoffatmosphäre.
Es ist nicht Aufgabe des Prüfers, der einen oder anderen Schaltung den Vorzug zu geben. Uns interessiert das Ergebnis und eine Aussage darüber, wie zuverlässig das Dargebotene ist. Im Anhang zum Teil 2 der DIN EN 60825 ist beispielhaft eine Definition der Zuverlässigkeit von Bauteilen angegeben.
Guido wrote:Halte ich mich 100%ig an MZB Werte kann ich eine Lasershow bleiben lassen. Nach der Excel Tabelle deiner Page muesste man von meinem 1.5W Projektor bei "Standart-Werten" für Divergenz , Scanspeed und Figurgrösse weit über 200m weg bleiben. Es ist ein offenes Geheimnis das das absolut Weltfremd ist.
Das ist – mit Verlaub – Quatsch: Viele Betreiber wollen "die Quadratur des Kreises": Audience-Scanning + Strahlen von der Seite sehen – und das bei jeder Art von Darstellung einschließlich Eck- und anderen Verweilpunkten. Das geht schlicht nicht! Dazu ist die seitliche Streuung (Tyndall-Effekt) zu klein.
Da ist die Norm auch nicht weltfremd. Die Betreiber verlassen sich auf eine Art Russisch Roulette. Natürlich gibt es mehrere Effekte, die einen Augenschaden selten machen: Dauer der Impulse, Ortsunsicherheit der Quelle und des Zuschauers, schlechte Quellenqualität, periphere Treffer, bewusstes Wegschauen nach anfänglicher Blendung.
Ich habe wunderschöne Lasershows beispielsweise in der Frankfurter Messe kennen gelernt, die einfach die leistungsstarken, seitlich gut sichtbaren Strahlen oberhalb des Zuschauerbereiches zeigten und im Publikum leistungsschwächere Strahlen verwendeten.
Im Übrigen wird der Sinnesreiz oberhalb der MZB nicht mehr heller sondern ausschließlich gefährlicher.
Guido wrote:In der DIN, die ich habe, steht NICHT, wie die Strahlüberwachung elektrisch auszusehen hat, nur schwammige Beispiele. … Die aktuelle DIN ist von 1999.
Selbstverständlich steht das dort nicht; eben weil die Schaltungstechnik dauernd verbessert wird (hoffentlich). Der Nachweis, dass die verwendete Schaltung vom Ergebnis her die Norm zuverlässig erfüllt (Garantie!), ist eine Bringschuld des Herstellers.
Viel Diskussionsbedarf ergibt sich doch erst, weil selbst ausgedachte, ungeprüfte Anlagenteile zusammengebaut wurden.