manchmal bekommen solche Verrückten wie wir tatsächlich ja Dinge angeboten, mit denen andere nix anfangen können. Ich hab seit kurzem einen Ebert-Monochromator. Kurz vor meinem Umzug kontaktierte mich jemand und bot mir das Ding an, weil er "sonst auf den Schrott wandert". Ich hab ihn erstmal genommen, hin- und hertransportiert und dann im neuen Keller stehen lassen. War tonnenschwer, saudreckig und mit ner Menge Kabel dran.
Tonnenschwer war nur die Grundplatte. Das Ding hatte ein Faserbündel D=4mm zur Einkopplung und einen Detektorchip mit reichlich Elektronik für die Messungen. Beides kaputt (Faser glatt durchgebrochen, und der Chip hat ein nettes "Photo"von der letzten Messung eingebrannt). Also hab ich mir den Monochromator selbst ausgebaut und erstmal saubergemacht und, soweit es mit im Internet auffindbaren vergleichbaren Geräteanleitungen ging, etwas nachkalibriert.
Das ist er. Ein Jarell-Ash 82-400er Serie 0.25 Meter Ebert-Monochromator. Hinten auf dem Tisch liegt eine ausgedruckte Anleitung dazu aus dem Jahr 1967(!). Das Teil ist der Wahnsinn, alles vollmechanisch mit Zahnradantrieb und Zählwerken. Und JAAA, das ist eine KURBEL vorne dran für die Wellenlängeneinstellung.

Der originale Eintrittsspalt war noch dabei, ich hab mir aber kreisförmige Blenden gemacht, weil ich natürlich in erster Linie Laser da durch jagen will. Das Bild zeigt meinen kleinen DPSS, der zum Testen mit seinen 532nm hindurchscheint. Das Solarzellenpowermeter steht auf der Austrittsseite.
Solche solide alte Technik hat gefühlte 100 Justierschrauben. Ich bin froh, daß ich's halbwegs hinbekommen habe. Es ist eng in der Kiste, und man darf natürlich keinen der Spiegel und schon gar nicht das Gitter mit der Haut berühren.
Einen ersten Nutzen hat er gefunden, als ich meinen 20 Jahre alten roten Laserpointer damit nachgemessen habe: 660nm. Ja der war ziemlich teuer damals, ich dachte aber immer es wäre eine der damals üblichen 670er Dioden drin. Ein Handspektroskop zeigt das leider nicht so genau an.
~medusa.