Fragen zum Diodenlaser zu Präsentationszwecken

Forum für Einsteiger- und Anfängerfragen. Bevor Ihr hier Fragen stellt, lest bitte erst unsere FAQ, oder benutzt die Suchfunktion des Forums. Solltet Ihr dann immer noch keine Antwort gefunden haben, dann helfen wir Euch gerne.

Moderatoren: lightwave, Gooseman

Antworten
cbacon
Beiträge: 7
Registriert: Do 10 Mai, 2012 2:07 pm
Do you already have Laser-Equipment?: nüscht

Fragen zum Diodenlaser zu Präsentationszwecken

Beitrag von cbacon » Do 10 Mai, 2012 2:40 pm

Hallo,
ich bin Mitglied einer Gruppe, die gerade an einer Seminarfacharbeit, über das Thema "Laserstrahlschweißen von Kunststoffen" verfasst.
Zur Verteidigung unserer Arbeit vor der Lehrerschaft, haben wir uns für verschiedene Versuche entschieden, um die Eigenschaften von Kunststoffen und Laserstrahlen zu veranschaulichen.
Die ersten beiden Versuche, zeigen die Eigenschaften Transparenz und Absorption. Dazu schießen wir mit einem handelsüblichen Laserpointer auf eine transparente und eine mit Ruß eingefärbte, schwarze Polypropylenschreibe.
Im Hintergrund befindet sich ein weißes Blatt Papier, worauf man den Strahl sehen kann (oder eben nicht).
Im dritten Versuch geht es darum, die Energieübertragung eines Laserstrahls nachzuweisen. Dazu habe ich mit meinen Elektronikkentnissen (ich bastel viel in meiner Freizeit) ein Temperatursensor mit LC Display gebaut, der mit Hilfe eines Heißleiters die Umgebungstemperatur ausrechnet. Die Schule hat einen kleinen Gaslaser, der aber leider nicht ausreicht, um eine messbare Temperaturdifferenz zu verursachen.
Die Firma die uns beim schreiben betreut, besitzt Laserdioden, mit ca. 70W (el. Ansteuerung mit 80A und 2V), die entsprechend teuer und gefährlich sind. Ein Ausleihen eines solchen Lasers ist damit leider ausgeschlossen.
Ich habe mich dazu bereit erklärt, einen kleinen Laser mit 100 bis 200mW zu bauen, der diesen Versuch ermöglicht.
Zum Schutze vor dem Laserstrahl wird der Versuch von einer Kamera gefilmt. Der Versuchsaufbau befindet sich in einem abgeschlossenen Behälter.

Wäre dieser Laser leistungsfähig genug um einen Temperaturanstieg beim Bestrahlen des grau lackierten Heißleiters nachzuweisen?
Was muss ich beim Bau des Diodentreibers speziell beachten?
- Festspannungsregler, Potentiometer, Abblockkondensatoren?
Könnt ihr mir eine Bezugsquelle für die Diode empfehlen?
Wie bündele ich diesen Strahl richtig?
- gebündelt oder kollimiert? Brennweite der Linse?
Ist eine Kühlung notwendig?
Wie viel Geld müsste ich ungefähr ausgeben?


Viele Grüße,
cbacon

goamarty
Beiträge: 1488
Registriert: Fr 05 Sep, 2008 10:15 am
Do you already have Laser-Equipment?: 190mW RGY + einige Module
Wohnort: Wien

Re: Fragen zum Diodenlaser zu Präsentationszwecken

Beitrag von goamarty » Do 10 Mai, 2012 3:02 pm

Also ich würde den Heißleiter schwarz lackieren, dann reicht die Absorbtion sicher. Schlecht wärmeleitende Stoffe wie getrocknete Tabakblätter lassen sich mit 300mW grün über die Zündtemperatur erhitzen, wenn ausreichende Luftsrömung besteht.

cbacon
Beiträge: 7
Registriert: Do 10 Mai, 2012 2:07 pm
Do you already have Laser-Equipment?: nüscht

Re: Fragen zum Diodenlaser zu Präsentationszwecken

Beitrag von cbacon » Do 10 Mai, 2012 4:12 pm

goamarty hat geschrieben:Also ich würde den Heißleiter schwarz lackieren, dann reicht die Absorbtion sicher. Schlecht wärmeleitende Stoffe wie getrocknete Tabakblätter lassen sich mit 300mW grün über die Zündtemperatur erhitzen, wenn ausreichende Luftsrömung besteht.
Danke für die schnelle Antwort. Der Heißleiter an sich ist schon sehr dunkel. Ich hab nur angst wenn ich ihn lackiere, dass ich entweder einen Kurzschluss verursache oder ihn Wärmeisoliere.

Was ich noch Fragen möchte: Die einfachste Ansteuerung für die Laserdiode dächte ich mir als zwei Kondensatoren (100nF und 100pF) zum abblocken von Störungen, eine Diode die eine Verpolung verhindert und der Poti parallel geschaltet. Ich würde das erstmal zusammen bauen und mir dann die Ausgangsstromstärke anschauen und dann ggf noch einen Vorwiderstand einbauen. Die Diode ist teuer ich will sie nicht beim ersten Mal kaputt machen. Könnte ich das so bauen wäre das denkbar?

karsten
Beiträge: 1423
Registriert: Sa 06 Okt, 2007 12:36 pm
Wohnort: Fulda

Re: Fragen zum Diodenlaser zu Präsentationszwecken

Beitrag von karsten » Do 10 Mai, 2012 5:26 pm

cbacon hat geschrieben:Was ich noch Fragen möchte: Die einfachste Ansteuerung für die Laserdiode dächte ich mir als zwei Kondensatoren (100nF und 100pF) zum abblocken von Störungen, eine Diode die eine Verpolung verhindert und der Poti parallel geschaltet. Ich würde das erstmal zusammen bauen und mir dann die Ausgangsstromstärke anschauen und dann ggf noch einen Vorwiderstand einbauen. Die Diode ist teuer ich will sie nicht beim ersten Mal kaputt machen. Könnte ich das so bauen wäre das denkbar?

Ganz so einfach wird es wohl nicht gehen, da Laserdioden an Konstantstromquellen betrieben werden sollten. Da die Kennlinie sehr steil ist, und diese mit der Tempertur sich verändert, ist die Diode, wenn sie nur über einen Vorwiderstand betrieben wird, schnell hinüber. Im einfachsten Fall kann man eine Konstantstromquelle mit einem LM317 realisieren. Wie man diesen Spannungsregler als Konstantstromquelle verwendet, steht im Datenblatt.

Was möglicherweise auch eine Alternative wäre um die Leistungen nicht unnötig in die höhe zu treiben, wäre die Verwendung eines Peltierelements (schwarz lackiert), was auf einen großen Kühlkörper geklebt wird und vom Laser bestrahlt wird (also eigentlich das übliche Prinzip zur Leistungsmessung). Die Thermospannung kann einfach mit einem Multimeter messen.

Hab das gerade mal mit einem roten Pointer (2,3mW) ausprobiert. Bei meinem Peltier komme ich da schon auf fast 2mV. Es ist also garnicht so viel Leistung nötig, um eine Reaktion zu zeigen.

Benutzeravatar
medusa
Beiträge: 1102
Registriert: Sa 26 Feb, 2011 11:26 pm
Do you already have Laser-Equipment?: Eigenbau N2, Ne, DPSS
ALC60X, LGK7812, ILT5490, ALC909D, ALC909Z, Omnichrome643
China CO2
LGK 7626
und die übliche Handvoll kleine HeNe und Dioden...
Wohnort: Köln

Re: Fragen zum Diodenlaser zu Präsentationszwecken

Beitrag von medusa » Do 10 Mai, 2012 7:02 pm

Das mit dem Peltier hätte ich auch so vorgeschlagen. Ich hab zum Leistungsmessen echt eine supersimple Angelegenheit, den kleinsten erhältlichen Typ (4W, 15x15mm groß) auf einen handelsüblichen Kühlkörper der Größe 100x50mm (ungefähr) mit Wärmeleitkleber aufgeklebt. Die Frontfläche des Peltiers mit Tusche schwarz gemacht und fertig. Selbst dieser krude Aufbau bringt schon 0.11mV/mW, bei Meßzeiten unter einer Minute. Sollte als Demo für die Schule mehr als genug sein, und Du kämst mit 10-20mW Laserleistung lang hin, was viel sicherer ist.

~medusa.
Wir sind Sternenstaub, buchstäblich... jedes einzelne Atom schwerer als Wasserstoff und Helium in unseren Körpern ist im Fusionsfeuer im Herzen eines Sterns geschmiedet worden.
Vielleicht lieben wir deshalb das Licht so sehr.

cbacon
Beiträge: 7
Registriert: Do 10 Mai, 2012 2:07 pm
Do you already have Laser-Equipment?: nüscht

Re: Fragen zum Diodenlaser zu Präsentationszwecken

Beitrag von cbacon » Do 10 Mai, 2012 9:17 pm

medusa hat geschrieben:Das mit dem Peltier hätte ich auch so vorgeschlagen. Ich hab zum Leistungsmessen echt eine supersimple Angelegenheit, den kleinsten erhältlichen Typ (4W, 15x15mm groß) auf einen handelsüblichen Kühlkörper der Größe 100x50mm (ungefähr) mit Wärmeleitkleber aufgeklebt. Die Frontfläche des Peltiers mit Tusche schwarz gemacht und fertig. Selbst dieser krude Aufbau bringt schon 0.11mV/mW, bei Meßzeiten unter einer Minute. Sollte als Demo für die Schule mehr als genug sein, und Du kämst mit 10-20mW Laserleistung lang hin, was viel sicherer ist.

~medusa.
Super Idee! Diese Elemente kannte ich noch garnicht. Wird gleich zusammengebaut.
Verstehe ich das richtig: diese Elemente erzeugen bei anliegender Wärmedifferenz eine elektrische Spannung?
Also müsste dann auch ein einfacher Laserpointer mit 5 mW genügen.
Das macht die Sache um Vieles einfacher. Danke!

Benutzeravatar
floh
Beiträge: 2406
Registriert: Mo 04 Feb, 2002 12:00 pm
Do you already have Laser-Equipment?: Lexel 88, Compass 315, diverse HeNe und eine Menge Kleinkram.
Wohnort: Ostschweiz
Kontaktdaten:

Re: Fragen zum Diodenlaser zu Präsentationszwecken

Beitrag von floh » Fr 11 Mai, 2012 7:35 am

diese Elemente erzeugen bei anliegender Wärmedifferenz eine elektrische Spannung
Ja, eigentlich sind Peltiere Elemente für den umgekehrten Fall gedacht: Man legt Spannung an und es ergibt sich eine Temperaturdifferenz. Packt man die "heisse" Seite auf einen Kühlkörper und sorgt dafür, dass die Wärme weg kann (oft mit Lüfter), bekommt man auf der anderen Seite kalt. Das wird oft benutzt um Laserdioden oder optische Elemente zu temperieren oder aber um einfache Kühlboxen für Auto und Camping zu betreiben. Bei uns nennt man das TEC (thermo electric cooler).
Aber eben, es funktioniert auch umgekehrt. Temperaturdifferenz gibt Spannung. In so einem Fall nennt man das ganze "Thermoelement". Es wird (in optimierter Form) z.B. für die Stromversorgung von diversen Raumsonden benutzt. Die kalte Seite gibt dabei über den Weltraum die Wärme ab, die "heisse" Seite wird über die Zerfallswärme von z.B. Plutonium "befeuert".

http://de.wikipedia.org/wiki/Radionuklidbatterie

Benutzeravatar
Dr.Ulli
Beiträge: 2383
Registriert: Do 08 Feb, 2007 8:02 am
Do you already have Laser-Equipment?: jede Menge von 1mW bis 5,5W
Wohnort: linker Niederrhein (Geldern)

Re: Fragen zum Diodenlaser zu Präsentationszwecken

Beitrag von Dr.Ulli » Fr 11 Mai, 2012 7:52 am

Ich les immer Schule, Schule, Schule....
Da sind maximal Klasse 2 erlaubt!!!
Also bis 1mW...

Ihr macht zwar:
Zum Schutze vor dem Laserstrahl wird der Versuch von einer Kamera gefilmt. Der Versuchsaufbau befindet sich in einem abgeschlossenen Behälter.
Aber das muss ja jemand aufbauen....
:freak:
Alt ist man, wenn man mehr an die Vergangenheit als an die Zukunft denkt.

cbacon
Beiträge: 7
Registriert: Do 10 Mai, 2012 2:07 pm
Do you already have Laser-Equipment?: nüscht

Re: Fragen zum Diodenlaser zu Präsentationszwecken

Beitrag von cbacon » Fr 11 Mai, 2012 3:06 pm

Dr.Ulli hat geschrieben:Ich les immer Schule, Schule, Schule....
Da sind maximal Klasse 2 erlaubt!!!
Also bis 1mW...

Ihr macht zwar:
Zum Schutze vor dem Laserstrahl wird der Versuch von einer Kamera gefilmt. Der Versuchsaufbau befindet sich in einem abgeschlossenen Behälter.
Aber das muss ja jemand aufbauen....
:freak:
Schule hört sich so jung an. Ich stell mit darunter immer vor, wie ich in der 7. Klasse in Physik mit Prismen experimentiert hab.
Nein, wir sind volljährig und entwerfen den Versuch zusammen mit dem Betrieb, für den wir das überhaupt erforschen.
Zusammengestellt gibt das die Seminarfacharbeit also eine Wissenschaftliche Arbeit die uns hoffentlich eine gute Note fürs Abitur bringt.
Bei dem Behälter handelt es sich mehr um einen optisch abgeschlossenen Raum, der von Kameras überwacht wird.
Aufbauen tun wir das wahrscheinlich mit verringerter Leistung oder mit Blick auf den Bildschirm. Wäre ja doof wenn jemand auf die Idee kommt sowas mit einer Laserschutzbrille auszurichten :freak:

Das soll den nicht-sachkundigen Lehrern einen Einblick in die Eigenschaften von gebündeltem annähernd Kohärentem Licht geben.
Warum die Schule denn Deutschlehrer schickt, die uns bewerten sollen weiß ich auch nicht genau... :roll:
Die Arbeit geht aber eigendlich mehr um die Vorgänge beim Zusammenschmelzen von PP und PC und wie die Abzugskräfte aufeinander geschweißter Platten von den Schweißparametern abhängt.

Die Alternative mit dem Pelti und dem 5mW laser (Klasse 3R) dürfte kostengünstig sein und locker ausreichen :)

Antworten

Zurück zu „Einsteiger Forum“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste