Halpha-Experimente mit der LPC 836

Betrieb, Bau und Modifikation von Festkörper- und Diodenlasern (keine Pointer)
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medusa
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Halpha-Experimente mit der LPC 836

Beitrag von medusa » Sa 31 Mär, 2012 5:05 pm

Hi Freaks,

die Dioden aus Nico's Groupbuy (nominal 658nm) lassen sich tatsächlich auf die H-alpha Wellenlänge von 656.3nm tunen, wie ich mir das erhofft hatte. Ich hab das so ähnlich gemacht wie damals mit der 808er Pumpdiode meines Xenotim-DPSS (kennen einige hier ja noch). Sprich, einen dicken 1.3K/W Kühlkörper mit einem 4W-TEC kombiniert und damit die Diode runtergekühlt. Das ist mechanisch nicht so schön geworden, weil die 836 ja in einem winzigen offenen 5.6mm-Gehäuse wohnt. Als Gaslaternentante hab ich passende Optik für sowas kleines natürlich auch nicht vorrätig.
Ein kleiner Tip für alle Neulinge und Leute wie mich, die eher selten mit Dioden zu tun haben: diese offenen Gehäuse sind recht empfindlich. Beim Greifen ist mir die erste Diode aus der Pinzette gesprungen - und dabei hat es dem Kristall am OC-Ende gleich ein Stück abgebrochen. Totalschaden.
Eine grobe Leistungsmessung habe ich auch gemacht, bei 300mA hat das Schätzchen (Nr.2) etwa 240mW rausgeblasen. Ich konnte allerdings nicht dicht genug ran und hatte keine Linse, so daß ein erheblicher Teil der Strahlung nur diffus vom Alurohr auf den Sensor reflektiert wurde. Bei den Versuchen unten hab ich mit 200mA gearbeitet, das sind so grob 90mW.

coronado.jpg
Zunächst mal die Beteiligten: vorne ein BF-5 Filter für die Coronado-Teleskope zur Sonnenbeobachtung im Halpha-Licht. Im schwarzen Ende ist ein Passfilter mit einer HWB von ca. 1nm drin. Das läßt sich abschrauben. Dahinter die Diode in ihrem Kühlkörper. Mangels Fräse hab ich sie in einem Stapel Alubleche passender Dicke mit verschiedenen Bohrungen gefaßt und auf den TEC geklemmt. Mit Nylonschrauben, um keine Wärmebrücken zu bauen.
Links im Bild noch die niedliche kleine ESD-Kiste von Nico mit den restlichen Dioden.

lpc836_21deg.jpg
Blick von Hinten, die Diode lasert durch den Passfilter. Strom 200mA, Temperatur des Alubleches direkt an der Diode 21°C. Kommt nicht so wahnsinnig viel durch den Filter.

lpc836_16deg.jpg
Wie oben, wieder 200mA, Temperatur an der Diode 16.5°C. Jetzt geht schon mehr durch den Passfilter.

lpc836_10deg.jpg
Wie oben, 200mA, Temperatur 9.5°C. Der Durchlaß verschwindet zuerst in der Mitte, so daß ein "Doughnut" entsteht. Mir ist nicht ganz klar warum, hat das mit dem Winkel zu tun, unter dem die Strahlung auf das Filter auftrifft? Halpha-Passfilter sind dieelektrische Interferenzfilter (mit sehr vielen Schichten). Vielleicht kann mir einer der Optiker hier im Forum dazu einen Tip geben.
Der Aufbau ist insgesamt mal wieder sehr provisorisch, ein typischer Samstag-Nachmittag-Aufbau. Ich freu mich aber, daß das schonmal geklappt hat. Nächste Station wäre dann mit dem Etalon-Filter (HWB 0.08nm bei 656.28nm).

~medusa.
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