MZB messen??

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Moderator: ekkard

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thunderbird76
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MZB messen??

Post by thunderbird76 » Sun 12 Oct, 2008 11:02 am

Hallo zusammen

Gestern habe ich mich mit dem "versuchten" messen der MZB beschäfftigt.

Zur messung wurde ein Optisches Laserleistungsmessgerät verwendet, dass vor Messbeginn mit meinem 0.8mW Rot-Pointer getestet wurde.
Ich verwende dieses auch schon länger mit guten Ergebnissen.

Ich habe bei den "schärfsten" Figuren die hellsten Punkte versucht zu messen, an dem Punkt wo sich das "Publikum" aufhällt. Das ganze ohne Nebel.

Dabei ist aber rausgekommen, dass auch die hellsten Punkte 0.3mW nicht überschreiten.
Kann ich mit den Werten was anfangen, oder hat die ganze Messung keine Aussage?

Wie sieht ihr Profis das?

Zudem ist es für mich auch nicht nachvollziehbar, wie gewisse Leute sich mit 1Watt RGB auf 5 Meter zubeamen.

Da ich selbst mit meiner RGY Anlage mit 170mW CW Totalleistung (Safety habe ich natürlich auch eingebaut.), auf 4 Meter Entfernung, schon extrem runterdimme damit mein Gewissen beruhigt ist.
Auch so ist es noch superschön anzuschauen.
Wie soll ich das verstehen, mache ich mir hier zuviele Sorgen? Oder erkennen die meisten Freaks ihre eigenen Frauen nicht mehr?

Vielen herzlichen Dank für eure intressanten Antworten.

Grüsse

Raphael
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tschosef
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Post by tschosef » Sun 12 Oct, 2008 11:53 am

Halli hallo...

also.. eigentlich kannst du die MZB nicht messen.. sie ist ein vorhandener Grenzwert (MZB = maximal zulässige Bestrahlung)....
Du kannst aber deren Einhaltung messen.

Ob dies mit einem "normalen" messgerät für leistung funktioniert, bezweifle ich aber etwas.

ich bin nicht der Sicherheitsfachman, und nehme an, der ekkard kann dir da genaueres sagen.
Die Systematik stimmt schon mal grob: an hellsten stellen wird gemessen.

soweit ich weis, hat das messgerät eine 7mm blende, weil das Auge auch höchstens 7mm aufmacht (iris).

gemessen wird wohl 1. eine art "mittlerer leistung" (dies könnte mit normalem messgerät evtl noch gehen.. zumindest dann wenn es Thermisch arbeitet, da ja bei RGB lasern eine Wellenlängenabhängigkeit auftritt, sofern das gerät nicht Thermisch arbeitet)

außerdem gibts es noch ein einzelpulskriterium.... das heist, selbst wenn die Mittlere leistung OK ist, könnte der einzelne Puls (der strahl geht ja immer wieder über das auge) schon zu kräftig sein.

Nun... ich denke, die wenigstens von uns haben zuhause nach gemessen... es basiert vermutlich auf eine Art routiene... sicherlich ist dies ein riskanter weg... denn irgendwann mal müsste es dann wohl den ersten geben, der sich zuhause einen laserschaden beim showgucken gehohlt hat. Bis jetzt kenn ich aber noch keinen (SHOGUCKEN... nicht justieren).

ich selber hat etwa 700mw RGB (netto) auf Distanz 2x4meter (diese Angabe, weil ich den raum optisch mit spiegel verlängert habe).
OHNE NEBEL lasere ich nie, da dies unangenehm wird. eine gewisse nebeldichte ist schon sehr wirkungsvoll, was sicherheit angeht. Nebel wird aber bei Abnahmen nicht ermittelt, da man die nebeldichte schlecht in zahlen fassen kann. Daher wird der Schlimmmste fall gemessen (ohne nebel). was dann aber eigentlich nie vorkommt.


Viele Grüße derweil
erich
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Post by thunderbird76 » Sun 12 Oct, 2008 10:17 pm

@erich

Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung.

Auch die Sache mit dem "Raumspiegel" finde ich zimlich intressant, wie
auch speziel. :wink:

Das das messen nicht ganz so einfach ist, habe ich mir leider schon fast gedacht.:?

nochmals Dank

Raphael
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Post by tschosef » Mon 13 Oct, 2008 7:20 am

halli hallo...

Auch die Sache mit dem "Raumspiegel" finde ich zimlich intressant, wie
auch speziel. Wink
jou, is ganz witzig... einfach eine komplette wand mit Spiegeln versehen. Die sollten wenn möglich alle zueinander paralell stehen, sonst gibts fehler (leider bei mir der fall)... ich hab Türspiegel verwendet... sind ganz okay.


Zum Rest, warte mal Ekkards antwort ab, der weis bestimmt mehr als ich in dieser sache

gruß
Erich
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Re: MZB messen??

Post by ekkard » Thu 16 Oct, 2008 12:19 am

Nun, Raphael, die MZB (maximal zulässige Bestrahlung) ist eine von Dauer, Wellenlänge und Quelleneigenschaften abhängige Grenzfunktion, die man berechnen muss (siehe auch Kommentar 'tschosef'), und die in der DIN EN 60825 Teil 1 steht.
Es gibt drei Kriterien, die erfüllt werden müssen. Das Kritische ist das so genannte "reduzierte Einzelimpulskriterium". Deswegen ist eine einfache Leistungsmessung nicht ausreichend. Das Gerät muss in der Lage sein, einzelne Impulse zu messen. Die Angabe der Energie solcher Impulse ist ausreichend, wenn man die Impulsdauer und deren Anzahl N in der Zeit T2 (ca. 10 s) irgendwie kennt. Sonst muss man zusätzlich mit einem Oszillographen die Impulseigenschaften (Höhe, Dauer und Wiederholfrequenz) bestimmen.
Man berechnet dann zunächst C5 = N^(-0,25), was immer < 1 ist.
Die mittlere Impulsdauer (vom Oszillographen abgelesen) betrage t Sekunden. Der noch benötigte C6-Wert kann im Allgemeinen mit 1 angesetzt werden (weit entfernte, kleine Licht-Quelle). Damit beträgt die MZB
MZB = 18 * C5 * C6 * t^0,75 J/m²
Bei der Messung kann man nun mit einer 7mm-Blende die zeitlich gemittelte Leistung Em in einem der hellsten Punkte messen. Die Energie des einzelnen Impulses ergibt sich aus der Wiederholfrequenz zu:
H7 = Em/f bzw. auf den Quadratmeter bezogen (A = (7mm)²*Pi/4 = 38,5*10^-6 m²)
H = H7/A = Em/(f * 38,5*10^-6m²). Dieses H ebenfalls in J/m² ist mit MZB zu vergleichen.

Diese Berechnung gilt allerdings nur für Grün und Rot. Für Blau gilt sie nur dann, wenn die Summe aller Impulsdauern unter 10 s bleibt. Dauert die Show länger, so dass die Summe blauer Impulsdauern diese Grenze überschreitet, ist die photochemische Gefährdung der Netzhaut zu betrachten. Diese ist kompliziert abhängig von der Wellenlänge. Im Zweifel beträgt der Grenzwert
MZB(photochem.) = 1 W/m², wobei die gesamte Einschaltdauer zu berechnen ist, so als wären alle Impulse lückenlos zusammengerückt.
thunderbird76 wrote:Dabei ist ... rausgekommen, dass auch die hellsten Punkte 0.3mW nicht überschreiten.
Kann ich mit den Werten was anfangen, oder hat die ganze Messung keine Aussage?
Das kann man so nicht sagen, weil es darauf ankommt, wie das Gerät mittelt. Ich habe schon die dollsten "Mittelwerte" gefunden! - (alles zwischen 0, dem echten und dem Spitzenwert) Am zuverlässigsten arbeiten thermisch (und damit sehr langsam) arbeitende Geräte. Die Weiterverarbeitung habe ich oben bereits geschildert.

Die größten Zweifel bestehen hinsichtlich der "wahren" Anzahl an Treffern im Zuschauerauge. Auf jeden Fall muss der einzelne Impuls das Kriterium ohne den C5-Faktor einhalten. Daran ist nichts zu diskutieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

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Post by nohoe » Thu 16 Oct, 2008 9:13 am

Hallo
wie gewisse Leute sich mit 1Watt RGB auf 5 Meter zubeamen.
Indem sie sogenannte Beamzonen in ihrer Software definieren die sich
an vordefinierten Stellen befinden, z.B an der üblichen Sitzposition in Augenhöhe.
(Großzügig dimensioniert)

Innerhalb dieses Bereich wird die Laserleistung auf z.B 15% reduziert.
Man weiß das DPSS Laser da vielleicht gerade anfangen zu leuchten
und nicht mal 15% ihrer Maxleistung erreichen. Meist ist das Bild an dieser Stelle rotlastig.
Es gelangen so dann Leistungen in diesen Bereich die nicht die kleinste Blendung ausüben.
Sowohl LDS als auch HE besitzen diese Fähigkeit.

Sowas kann man nur privat zur eigenen Sicherheit machen
und die seiner Freunde, Frau oder Freakkollegen,
da man öffentlich keinen Einfluss auf die Position der Leute hat.

Gruß
Norbert :)
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Post by thunderbird76 » Fri 17 Oct, 2008 4:27 pm

@all

Vielen Dank für die vielen Infos.
Die muss ich zuerst mal verarbeiten. :wink:

Was für ein Messsensor ist schnell genug um so schnelle Peaks zu messen und diese am SpeicherOszi auszugeben?

Danke und Grüsse

Raphael
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Messdiode kalibrieren Grenzfrequenz

Post by ekkard » Sat 18 Oct, 2008 12:11 pm

Übliche Impulsdauern liegen im Bereich von Millisekunden und wiederholen sich mit den Figuren-Frequenzen (10 bis 300 Hz). Will man dies sauber anzeigen, so sollte die Anstiegszeit von 0 auf 90% des Impulsmaximums deutlich kleiner sein als 0,1 ms (Grenzfrequenz größer 10 kHz).

Leider setzen Photodioden den Lichtstrom nicht proportional um. Außerdem ist bei gleichem Lichtstrom das elektrische Signal abhängig von der Wellenlänge. D. h. man braucht eine umfangreiche Kalibrier-Tabelle vom elektrischen Signal zur tatsächlichen Strahlungsleistung.

Ich muss hierzu betonen: Ich bin kein in der elektronischen Messtechnik versierter Ingenieur. Es gibt sicher Tricks, wie man eine lineare Anzeige z. B. durch Kompensationsschaltungen erhalten kann. Bleibt die Wellenlängenabhängigkeit (Filter?).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

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