Laserschutzbrille
Moderator: ekkard
Laserschutzbrille
Hallo,
kann mir jemand sagen was für eine Schutzbrille ich bei Arbeiten an einen DPSS 457nm brauche? Gibt es überhaupt eine Schutzbrille die gleichzeitig für 808/914 und 457 nm schützt? (cca 20W/3W und 0,4W Leistung)
Wo kann ich so eine Brille finden?
Danke
kann mir jemand sagen was für eine Schutzbrille ich bei Arbeiten an einen DPSS 457nm brauche? Gibt es überhaupt eine Schutzbrille die gleichzeitig für 808/914 und 457 nm schützt? (cca 20W/3W und 0,4W Leistung)
Wo kann ich so eine Brille finden?
Danke
Andy
- ekkard
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Re: Laserschutzbrille
"Was für eine" (Laserschutzbrille) steht in den Normen DIN EN 207 bzw. für Justierarbeiten in DIN EN 208. Klar, es gibt geeignete Brillen für die Kombination 457 nm (blau) + nahes IR (infrarot). Um eine Brille zu bestellen, brauchst Du aber noch die Schutzstufe und die richtet sich nach der Laserleistung und der Impulsstruktur. Im IR kann die Schutzstufe beliebig groß sein, weil man die Strahlung eh' nicht sieht. Rund 1 mW sind zugelassen, also muss die Schutzstufe dort größer sein als ganzzahlig aufgerundet[10*log(20W/1mW)]=5, besser 6.holoandy hat geschrieben:kann mir jemand sagen was für eine Schutzbrille ich bei Arbeiten an einen DPSS 457nm brauche? Gibt es überhaupt eine Schutzbrille die gleichzeitig für 808/914 und 457 nm schützt? (cca 20W/3W und 0,4W Leistung) Wo kann ich so eine Brille finden?
Im blauen Bereich ist halt die Frage, ob man noch etwas von der Strahlung wahrnemen können soll. Der Grenzwert im Blauen ist stark wellenlängenabhängig und liegt im unteren Mikrowattbereich, rechnen wir der Einfachheit halber mit 10 mikroW. [10*log(0,4W/10mikroW)]=5 besser 6.
Schwierig wird die Berechnung für Impulse oder Riesenimpulsen. Dann nämlich kommen nochmals 2 weitere Stufen dazu (mindestens). Dann kann man die Strahlung nicht mehr sehen (was auch gar nicht gut wäre!).
Achtung: Schutzfilter müssen der Strahlung, kritisch ist hier das IR, nur 10 s aushalten. 20 W ins Gesicht verbrutzelt aber auch die Haut. Also kommt neben der Brille noch ein Gesichts- und Handschutz hinzu.
Deshalb meine Frage: Warum sich diesen Strahlungsverhältnissen überhaupt aussetzen? Besser sind in solchen Fällen Video-Einrichtungen.
UND: Wenn in einem Raum jemand eine Laserschutzbrille trägt, dann müssen dies alle Personen im Laserbereich tun!!! Denn diese Brillen verdauen die Strahlung durch schlichtes Abweisen der Leistung, sprich Reflexion. Der eigene, abgewiesene Treffer trifft todsicher den lieben Kollegen von gegenüber.
Bezugsquellen: (muss ich glatt in meiner Prospektsammlung nachschauen, wird also nachgeliefert; auswendig fällt mir nur ZEISS ein).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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- ekkard
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Laserschutzbrillen
Hier ist ein Link auf die Firma Laservision mit ihrer ausführlichen Palette an Laserschutzfiltern und -brillen:
http://www.lvg.com/
Vertriebspartner findet man durch "googeln" unter dem Stichwort "laserschutzbrille".
http://www.lvg.com/
Vertriebspartner findet man durch "googeln" unter dem Stichwort "laserschutzbrille".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Schutzbrille
Hallo Ekkard,
danke für die ausfürliche Erklärung. Ich bin auf das gleiche gekommen
. Ich habe mir ein Fernseher und eine Sony Videokamera die auch Infrarot sieht in mein Labor geholt und ich starte den Laser über Remote von drausen. Ich weiss nicht ob es übertrieben ist aber es ist auf alle Fälle sehr umstandlich. Ich muss leider ein realignment des Lasers machen und so muss ich nach jeder Versuch den Laser ausschalten um die LD zu bewegen. Es ist mir aber auch klar dass es gefärlich ist. Einmal hat sich die Kamera über Schutzabschaltung wegen zu viel IR ausgeschaltet. Ich arbeite mit der LD knapp über threshold aber da macht die bestimmt über 6-7 W 808 nm. Und ich habe leider überhaupt keine Laserschutzbrille für IR. Nur eine für rot und eine für 532 nm und UV.
Ich weiss auch nicht wie gefärlich die difuse Strahlung bei diese Leistung sein kann, sonst würde ich sowas wie eine provisorische Abdeckung basteln.
danke für die ausfürliche Erklärung. Ich bin auf das gleiche gekommen

Ich weiss auch nicht wie gefärlich die difuse Strahlung bei diese Leistung sein kann, sonst würde ich sowas wie eine provisorische Abdeckung basteln.
Andy
- ekkard
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6-8 W / IR von 808 nm
Besteht bei Deinen Experimenten die Gefahr, dass der leistungsstarke IR Strahl "ausgekoppelt" werden kann z.B. reflektiert? Wenn nicht, lässt sich denn keine Körper-Haltung finden, bei der der Strahl sicher von Dir weg bzw. an Dir vorbei geht?
Jede, auch diffuse Reflexion eines derart leistungsstarken IR Strahls ist gefährlich, weil man nicht gewarnt wird - im Gegensatz zur sichtbaren Strahlung.
Deine Video-Einrichtung bringt mich aber auf eine andere Idee. Könntest Du die Kamera nicht auf einem Stativ aufstellen, von wo aus sie Deinen Arbeitsbereich überblickt, ohne direkt vom Strahl getroffen zu werden. Sie schaut Dir gewissermaßen über die Schulter an einem Sichtschutz (s.u. vorbei). Der Bildschirm müsste sich dann an einer Stelle hinter und ein Bisschen über dem Arbeitsbereich befinden, so dass man ihn beim Justieren beobachten kann. Anhand der Bilder kann man dann erkennen, wohin die Strahlung geht und ob Instrumente, die man in der Hand hält bereits "beleuchtet" werden - ein sicheres Warnzeichen.
Bei dem Sichtschutz kann es sich um eine massive Platte aus Holz oder Metall handeln, die den direkten Weg zwischen Auge und Arbeitsbereich unterbricht, so dass man nie in den Strahl hineinsehen kann. Beobachtet wird nur der Bildschirm (Monitor).
Ich weiß nicht, ob dies praktikabel ist, aber man könnte unter Sichtkontrolle justieren.
Jede, auch diffuse Reflexion eines derart leistungsstarken IR Strahls ist gefährlich, weil man nicht gewarnt wird - im Gegensatz zur sichtbaren Strahlung.
Deine Video-Einrichtung bringt mich aber auf eine andere Idee. Könntest Du die Kamera nicht auf einem Stativ aufstellen, von wo aus sie Deinen Arbeitsbereich überblickt, ohne direkt vom Strahl getroffen zu werden. Sie schaut Dir gewissermaßen über die Schulter an einem Sichtschutz (s.u. vorbei). Der Bildschirm müsste sich dann an einer Stelle hinter und ein Bisschen über dem Arbeitsbereich befinden, so dass man ihn beim Justieren beobachten kann. Anhand der Bilder kann man dann erkennen, wohin die Strahlung geht und ob Instrumente, die man in der Hand hält bereits "beleuchtet" werden - ein sicheres Warnzeichen.
Bei dem Sichtschutz kann es sich um eine massive Platte aus Holz oder Metall handeln, die den direkten Weg zwischen Auge und Arbeitsbereich unterbricht, so dass man nie in den Strahl hineinsehen kann. Beobachtet wird nur der Bildschirm (Monitor).
Ich weiß nicht, ob dies praktikabel ist, aber man könnte unter Sichtkontrolle justieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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