Leistungsverlust ALC60
Moderator: mikesupi
Leistungsverlust ALC60
Eine Frage an die ALC60 Spezialisten: Mit welchem Leistungsverlust muss man nach knapp 4 Jahren bei einem gebrauchtem Exemplar dieses Typs rechnen? Ich messe ca. 40mW bei einem einst bei ML als >150mW erworbenem Laser. Ist das realistisch? Vom subjektiven, optischen Eindruck hätte ich das nicht erwartet, da er immer noch deutlich heller erscheint als ein (ebenfalls gemessener) 50mW-HeNe. Lässt sich die Leistung tatsächlich derart schlecht einschätzen?
Hallo Jan,
50mW Argon multiline werden immer heller wirken als 50mW HeNe, weil dein Auge in dem Bereich empfindlicher ist.
Hast du den ALC mal eingestellt? Ein Schlag und der ist nicht mehr optimal - nach 4 Jahren vermutlich definitiv notwendig.
Halt mal den Handrücken still in den ALC Strahl nahe des Strahlaustritts. Wenn es nach spätestens 3 Sekunden unangenehm zwickt und du die Hand instinktiv rausziehst, sollte er min. 100mW haben.
John
50mW Argon multiline werden immer heller wirken als 50mW HeNe, weil dein Auge in dem Bereich empfindlicher ist.
Hast du den ALC mal eingestellt? Ein Schlag und der ist nicht mehr optimal - nach 4 Jahren vermutlich definitiv notwendig.
Halt mal den Handrücken still in den ALC Strahl nahe des Strahlaustritts. Wenn es nach spätestens 3 Sekunden unangenehm zwickt und du die Hand instinktiv rausziehst, sollte er min. 100mW haben.
John
@John: Könntest du das "Einstellen" etwas spezifizieren? Kann natürlich sein, das er in den Jahren ein bisschen gelitten hat, eingebaut in ein 70kg schweres, transportables System. Den Zwicktest werde ich heut abend wohl nochmal machen, aber ich glaube eigentlich, dass die Anzeige des Messgerätes schon stimmt. Ich hatte ca. 5mW bei 5A bzw. ca. 38mW bei 10,5A.
Grüße,
Ralf
Grüße,
Ralf
Hallo Ralf,
bei einem Laser müssen die Resonatorplatten (die dicken Platten vorne und hinten) mit den Spiegeln drin 100% parallel stehen, damit der Strahl zwischen den beiden Spieglen so llange hin und herlaufen kann, bis er maximale Energie hat und vorne rauskommt - sehr vereinfacht gesagt. Wenn die Speigel auch nur einen Hauch nicht parallel stehen, hast du sofort weniger Leistung bzw. gar keinen Strahl mehr.
Einstellen: Wenn du jemanden bei dir in der Nähe hast, der etwas Erfahrungen damit hat, BITTE IHN UM HILFE. Woher kommst du?
John
bei einem Laser müssen die Resonatorplatten (die dicken Platten vorne und hinten) mit den Spiegeln drin 100% parallel stehen, damit der Strahl zwischen den beiden Spieglen so llange hin und herlaufen kann, bis er maximale Energie hat und vorne rauskommt - sehr vereinfacht gesagt. Wenn die Speigel auch nur einen Hauch nicht parallel stehen, hast du sofort weniger Leistung bzw. gar keinen Strahl mehr.
Einstellen: Wenn du jemanden bei dir in der Nähe hast, der etwas Erfahrungen damit hat, BITTE IHN UM HILFE. Woher kommst du?
John
Ich komme aus Weeze, PLZ 47652. Ich bezweifle sehr dass hier in der Nähe jemand zu finden sein wird, der sich damit auskennt (steht keiner in den gelben Seiten
). Würde da nur sehr ungern dran gehn. Womit stellt man die Platten denn ein? Mit den drei dicken Sechskantschrauben? Ich muss gestehen, ich hab mich mit der Wartung des ALC60 bisher noch nicht großartig befasst.... 


Halli Hallo
ich mache das nach einem Transport meißt "Auge mal Pi".
16er Maulschlüssel und los:
- Ich beginne mit einer Schraube und drehe sie etwas, der Strahl wird schwächer (<1/4 Umdrehung).
- nun in die andere Richtung: der Strahl wird zuerst heller, dann wieder dunkler.
Das ganze ein paar mal bis ich mir sicher bin, in der Mitte, also Helligkeitsmaximum, zu stehen.
- und dann kommen die restlichen 5 Schrauben dran...
Hatschi
ich mache das nach einem Transport meißt "Auge mal Pi".
16er Maulschlüssel und los:
- Ich beginne mit einer Schraube und drehe sie etwas, der Strahl wird schwächer (<1/4 Umdrehung).
- nun in die andere Richtung: der Strahl wird zuerst heller, dann wieder dunkler.
Das ganze ein paar mal bis ich mir sicher bin, in der Mitte, also Helligkeitsmaximum, zu stehen.
- und dann kommen die restlichen 5 Schrauben dran...
Hatschi
Hi,
meine Ergänzugen:
- lass den Laser bei 5 Ampere laufen
- stell was in den Strahl, was den Strahl sehr diffus leuchten lässt. Es geht darum, den Punkt der Maximalen Helligkeit mit dem Auge(!) zu erkennen. Das geht bis zu einem Punkt sehr gut - danach ist das Auge einfach nur noch überblendet. Daher den Strahl diffus zterstreuen, evtl auch gegen dunkle Flächen strahlen lassen. Reflektion beobachsten. In dunklelen Reflektionen siehst du das maximum wesentlich besser als in einem superhellen Einzelstrahl.
- von den 6 Schrauben sind nur 4 interessant. Das sind auf den beiden Platten die jeweils diagonal gegenüberliegeneden. Die dritte Schraube, die sozusagen im rechten Winkel liegt, wenn mann alle drei Schrauben zu einem Dreieck verbinden würde bleibt unverändert!
- Optimier immer nur auf einer Seite - also vorne oder hinten.
- Schau mit einem Spiegel VORSICHTIG(!) ob der Strahl mittig aus der Austrittsoptik herauskommt. Ist der Strahl vorne UND hinten nicht mittig, kann man das durch GLEICHZEITIGES Drehen einer Schraube vorne und der gleichen Schraube hinten in die GLEICHE Richtung verschieben. Wichtig ist, gleichzeitig zu drehen, sonst verlierst du den Strahl.
- Wenn du den Strahl verloren hast, wieder zurückdrehen. Also immer merken, WAS als letztes verdreht wurde.
Also, für diesen "Service" nehmen einschlägig bekannte Firmen einen Haufen Geld, aber mit ein wenig Augenmass ist ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen. Für ein wirklich optimales Ergebnis, benötigst du ein Leistungsmessgerät.
Es kann zusätzlich sein, daß die Brewsterfenster (die Enden der Laserröhre bevor die Spiegel auf den Platten kommen) schmutzig sind. Das sieht man daran, das die Glasenden im Inneren des Lasers sehr hell leuchten und nicht nur Schimmern. Hinzu kann Schmutz auf der Optik kommen. In beiden Fällen hast du irgendeine Form des unerwünschten Leuchtens., z.B. in Form einer "Aura" um den eigentlichen Strahl. An Optiken und Brewster geh besser nicht selbst ran. Du brauchst spezielle Reinigungsflüsigkeiten und spezielle Putztücher.
John
meine Ergänzugen:
- lass den Laser bei 5 Ampere laufen
- stell was in den Strahl, was den Strahl sehr diffus leuchten lässt. Es geht darum, den Punkt der Maximalen Helligkeit mit dem Auge(!) zu erkennen. Das geht bis zu einem Punkt sehr gut - danach ist das Auge einfach nur noch überblendet. Daher den Strahl diffus zterstreuen, evtl auch gegen dunkle Flächen strahlen lassen. Reflektion beobachsten. In dunklelen Reflektionen siehst du das maximum wesentlich besser als in einem superhellen Einzelstrahl.
- von den 6 Schrauben sind nur 4 interessant. Das sind auf den beiden Platten die jeweils diagonal gegenüberliegeneden. Die dritte Schraube, die sozusagen im rechten Winkel liegt, wenn mann alle drei Schrauben zu einem Dreieck verbinden würde bleibt unverändert!
- Optimier immer nur auf einer Seite - also vorne oder hinten.
- Schau mit einem Spiegel VORSICHTIG(!) ob der Strahl mittig aus der Austrittsoptik herauskommt. Ist der Strahl vorne UND hinten nicht mittig, kann man das durch GLEICHZEITIGES Drehen einer Schraube vorne und der gleichen Schraube hinten in die GLEICHE Richtung verschieben. Wichtig ist, gleichzeitig zu drehen, sonst verlierst du den Strahl.
- Wenn du den Strahl verloren hast, wieder zurückdrehen. Also immer merken, WAS als letztes verdreht wurde.
Also, für diesen "Service" nehmen einschlägig bekannte Firmen einen Haufen Geld, aber mit ein wenig Augenmass ist ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen. Für ein wirklich optimales Ergebnis, benötigst du ein Leistungsmessgerät.
Es kann zusätzlich sein, daß die Brewsterfenster (die Enden der Laserröhre bevor die Spiegel auf den Platten kommen) schmutzig sind. Das sieht man daran, das die Glasenden im Inneren des Lasers sehr hell leuchten und nicht nur Schimmern. Hinzu kann Schmutz auf der Optik kommen. In beiden Fällen hast du irgendeine Form des unerwünschten Leuchtens., z.B. in Form einer "Aura" um den eigentlichen Strahl. An Optiken und Brewster geh besser nicht selbst ran. Du brauchst spezielle Reinigungsflüsigkeiten und spezielle Putztücher.
John
Also, erstmal Danke für die Infos bisher. Das Justieren der Platten ist ja nun wirklich unspektakulär, und da ich im Augenblick noch das Messgerät da habe ging das sehr gut - hat aber wenn's hochkommt nur 8-10mW an Mehrleistung gebracht. Die Glasenden leuchten allerdings in der Tat recht hell, das war mir schon vor einigen Wochen aufgefallen. Die "biosensorische Leistungsmessung" (= Handrücken) liefert ein etwas indifferentes Ergebnis. Ich meine schon das es etwas kitzelt, aber leider sind Schmerzemfindungen grundsätzlich durch die Erwartungshaltung vorbelastet.
@John: Wie meinst du das mit dem Spiegel, das hab ich nicht verstanden!?
Wenn jemand Erfahrung mit der Reinigung der Optik hat - ich bin offen für weitere Anregungen.
Grüße,
Ralf
@John: Wie meinst du das mit dem Spiegel, das hab ich nicht verstanden!?
Wenn jemand Erfahrung mit der Reinigung der Optik hat - ich bin offen für weitere Anregungen.
Grüße,
Ralf
@Hartmut: Erst mal vielen Dank für deine angebotene Hilfe, aber...
Ich konnte es nicht lassen und habe mich einfach mal selber an der Reinigung versucht, nach der Anleitung in Sam's Laser FAQ und entgegen aller dortigen Warnungen. Und jetzt, nach einigen Stunden der totalen Entmutigung (Sch... jetzt geht er gar nicht mehr
) und des nervenaufreibenden Neujustierens.... jetzt tut er's wieder!
Und was noch besser ist, es hat tatsächlich geholfen - er macht jetzt spontan wieder 115mW!
Also noch mal Dank an alle, die mir hier geantwortet haben. Ich hoffe, ich kann mich mal an anderer Stelle revanchieren.
Grüße, Ralf
Ich konnte es nicht lassen und habe mich einfach mal selber an der Reinigung versucht, nach der Anleitung in Sam's Laser FAQ und entgegen aller dortigen Warnungen. Und jetzt, nach einigen Stunden der totalen Entmutigung (Sch... jetzt geht er gar nicht mehr




Und was noch besser ist, es hat tatsächlich geholfen - er macht jetzt spontan wieder 115mW!
Also noch mal Dank an alle, die mir hier geantwortet haben. Ich hoffe, ich kann mich mal an anderer Stelle revanchieren.
Grüße, Ralf
Vielleicht noch ein kleiner tip für die feinjustage ohne messgerät:
dazu braucht man ein schwarzes papier (gibt's als schwarze notizzettel im schreibwarenhandel) und ein line grating. Der laser wird auf minimale leistung gestellt, durch das grating geschickt und auf das schwarze papier abgebildet. Lediglich eine der schwächeren, z.B. die 3. oder 4. ordnung, wird auf einem kleinen schnipsel weisem papier, dass auf das schwarze geklebt ist abgebildet. Das schwarze papier hat lediglich die aufgabe, das blendlicht zu 'fressen'.
Dann drückt man vorsichtig mit dem finger an der stelle der laserrückseite (also die seite, an der der strahl nicht austritt), an der sich die vertikal-justierschraube (obere schraube) befindet. Dabei werden die beugungen beobachtet. Werden sie beim drücken mehr und heller, oder verschwinden sie ? Wenn die leistung durch drücken hochgeht, dann die schraube vorsichtig anziehen und die beugungslinien dabei beobachten. Das selbe wird dann mit der horizontal-justierschraube gemacht. Sollten durch das leichte andrücken die linien weniger und dunkler werden, dann ist der laser entweder schon optimal justiert, oder aber die schrauben müssen leicht gelockert werden. Zur Feinjustage sucht man sich am besten eine der schwächsten linien aus und stellt diese auf maximale leistung ein.
Wichtig: bitte nicht versuchen, das ganze mit weisem papier zu machen ! Das streulicht ist extrem hell und zur feinjustage muss man leider an der schutzbrille vorbeisehen, da man sonst nichts mehr sieht. Wenn man lange in die diffuse reflexion blickt, kann das ebenfalls zu augenschäden führen. Deshalb *unbedingt* schwarzes papier verwenden !
vg,
sanaia.
dazu braucht man ein schwarzes papier (gibt's als schwarze notizzettel im schreibwarenhandel) und ein line grating. Der laser wird auf minimale leistung gestellt, durch das grating geschickt und auf das schwarze papier abgebildet. Lediglich eine der schwächeren, z.B. die 3. oder 4. ordnung, wird auf einem kleinen schnipsel weisem papier, dass auf das schwarze geklebt ist abgebildet. Das schwarze papier hat lediglich die aufgabe, das blendlicht zu 'fressen'.
Dann drückt man vorsichtig mit dem finger an der stelle der laserrückseite (also die seite, an der der strahl nicht austritt), an der sich die vertikal-justierschraube (obere schraube) befindet. Dabei werden die beugungen beobachtet. Werden sie beim drücken mehr und heller, oder verschwinden sie ? Wenn die leistung durch drücken hochgeht, dann die schraube vorsichtig anziehen und die beugungslinien dabei beobachten. Das selbe wird dann mit der horizontal-justierschraube gemacht. Sollten durch das leichte andrücken die linien weniger und dunkler werden, dann ist der laser entweder schon optimal justiert, oder aber die schrauben müssen leicht gelockert werden. Zur Feinjustage sucht man sich am besten eine der schwächsten linien aus und stellt diese auf maximale leistung ein.
Wichtig: bitte nicht versuchen, das ganze mit weisem papier zu machen ! Das streulicht ist extrem hell und zur feinjustage muss man leider an der schutzbrille vorbeisehen, da man sonst nichts mehr sieht. Wenn man lange in die diffuse reflexion blickt, kann das ebenfalls zu augenschäden führen. Deshalb *unbedingt* schwarzes papier verwenden !
vg,
sanaia.
Ein bisschen OT, aber ich muss es los werden: Diese schwarzen Notizzettel kenne ich - vielleicht habe ich da irgendwas nicht verstanden aber - welchen SINN zum Henker haben schwarze Notizzettelgibt's als schwarze notizzettel im schreibwarenhandel




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