Distanzrekord für Fernsehübertragungen via Laser gebrochen
Moderator: Gooseman
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Distanzrekord für Fernsehübertragungen via Laser gebrochen
Am Montag, d. 22.1.2007 haben Tom, DL9OBD und ich , DJ1WF (beides Funkamateure) den Entfernungsrekord für Fernsehübertragungen via Laser durch die freie Atmosphäre gebrochen. Die Marke steht nun bei 70km Luftlinie. Es kamen rauschfreie Signale am Empfänger an, der Output von anfangs 90mW konnte bis auf etwa 10mW heruntergedreht werden, bis stärker sichtbare Rauscheinbrüche im Signal zu sehen waren.
Nähere Informationen unter:
http://www.mydarc.de/dj1wf/Laser/Elm/Elm.html
Viele Grüße
Wilfried
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Wilfried
- gento
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Coole Sache!
Wie sieht es denn dabei eigentlich mit der Genehmigungspflicht aus? Ausserdem würde mich noch interessieren: Man sieht die Strahlen auf den Bildern ja deutlich, aber sind sie von der Seite mit bloßem auge auch zu sehen? und nimmt man am Ziel den 30m Laserpunkt überhaupt noch wahr, wenn man genau in richtung Strahlquelle kukt?
Gerald

Wie sieht es denn dabei eigentlich mit der Genehmigungspflicht aus? Ausserdem würde mich noch interessieren: Man sieht die Strahlen auf den Bildern ja deutlich, aber sind sie von der Seite mit bloßem auge auch zu sehen? und nimmt man am Ziel den 30m Laserpunkt überhaupt noch wahr, wenn man genau in richtung Strahlquelle kukt?
Gerald
- floh
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bis vor kurzen habe ich befreundete HB9-er bei Gesprächen mit Thema 2m, 70cm und ähnlichem gerne damit aufgezogen, dass ich wesentlich höhere Frequenzen bevorzuge und damit Wellenlängen von deutlich unter einem Mikrometer gemeint
Aber wenn die Amateure jetzt auch in diesen Bereich vordringen kann ich das ja bald vergessen.

- klobobberle
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Hi Wilfried!
Sehr interessante Projekte die Ihr da durchführt!
Dass sogar über > 70 km noch so störungsfrei in diesem Frequenzbereich gesendet werden kann hätte ich nicht gedacht. Da genügt es doch, wenn irgendwo in der Nähe des Lasers mal eben ein Nachtfalter durch den Beam fliegt...
Viele Grüße,
David
Sehr interessante Projekte die Ihr da durchführt!


Viele Grüße,
David
Gaffa hält die Welt 

- Dr. Burne
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Jede Menge alte Lasertechnik die groß und schwer ist
Baue grad pure Diode Main Projektor aus und 2 LW DS900
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Hi,
von der Konstanz und Stabilität des Signales waren wir selbst überrascht. Wir hatten eigentlich erwartet, daß Helligkeitssprünge durch das auch bei niedrigen Temperaturen immer vorhandene Luftflimmern sichtbar sind und das auch in der Übertragung störend sichtbar wird.
Warum das nicht so war...da kann ich nur spekulieren. Möglicherweise ist die Strecke so lang, daß die Pegelsprünge durch Luftflimmern in Summe über der gesamten Distanz eine Art Mittelwert bilden, welcher sich nur noch als zusätzliche Dämpfung bemerkbar machen. Aber wie gesagt...nur eine Vermutung. An der niedrigen Temperatur zumindest scheint es nicht allein zu liegen, denn bei den ersten schief gegangenen Versuchen im Oktober und Dezember 2006 (Detektor war unempfindlich geworden, hat sich aber erst später herausgestellt) bei über 15 Grad Celsius war das Licht über das Kamerabild ebenfalls konstant in der Helligkeit. Bei Versuchen über kürzere Entfernungen war dagegen ein deutliches Flackern zu sehen.
Was die Genehmigungspflicht angeht...es handelt sich um einen Klasse 3B-Laser, er unterliegt also auch den einschlägigen Vorschriften.
Allerdings...Funkamateure dürfen Laser bis Klasse 3B zu Nachrichtenübertragungszwecken einsetzen.
Weiterhin befanden wir uns am Rande eines Hanges mit wie beschrieben 70km Sicht.
Inwieweit nun tatsächlich bei jedem Versuch eine explizite Genehmigung erforderlich ist, kann ich rechtlich nicht 100% wasserdicht sagen.
Ekkard hat mal in einem länger zurückliegenden Thread eine Überschlagsrechnung bei entsprechender Divergenz gemacht und einen Laserbereich von etwa 173m bei 80mW Output ermittelt, wo die MZB überschritten wird.
Mindestens 500m weit erstrecken sich in der Richtung landwirtschaftliche Flächen ohne Feldwege, ab etwa 30m Entfernung verlief der Laserstrahl schon deutlich über 2,70m Höhe. Fluggeräte gleich welcher Art wären von dort problemlos erkennbar gewesen, sodaß man ohne Verzögerung hätte abschalten können.
Also haben wir beschlossen, den Versuch so durchzuführen. Denn einen klaren Tag mit brauchbarer Sicht bekommt man relativ selten und muß dann relativ spontan losfahren.
Direkt von der Seite war der Strahl kaum zu sehen, sehr wohl aber in Richtung Laserquelle. Auf den Bildern sind sie so gut zu sehen, weil wir mit langen Belichtungszeiten fotografiert haben. Insbesondere beim Blick durch das Teleskop waren die Beams wesentlich schlechter zu erkennen als auf dem Foto. Das täuscht also etwas.
In 70km Entfernung ist ein roter Punkt zu sehen gewesen, dessen Helligkeit in etwa der Helligkeit einer Natriumdampflampe in 500-1000m Entfernung entsprach. Zumindest kam das so über die Repeaterkamera. Also gut zu sehen, aber nicht blendend hell.
Was die Audioübertragung angeht...wo Video geht, geht Audio erst recht. Denn das Audiosignal hat eine wesentlich geringere Bandbreite, benötigt daher auch eine wesentlich geringere Feldstärke als ein Videosignal.
Soweit ich weiß haben Funkamateure Audioverbindungen via Laser von weit über 100km gemacht, in Morsetelegrafie sogar über 240km. Im Grunde könnte man das genauso angreifen wie unsere Videoübertragung: Audiosignal auf einen HF-Träger in FM modulieren->mit dem Resultat den Strom einer Laserdiode überlagern (AM).
Die Idee mit zwei Lasern hatte ich auch schon. Ich habe an meinem Sender zwei Köpfe mit je etwa 80mW Output, deren Beams sich in der Entfernung vereinen. Aber das war hier gar nicht nötig, sodaß ich nur einen Laser in Betrieb hatte. Es bringt aber ein ruhigeres Signal bei stark flimmernder Luft.
Natürlich sind solche Entfernungen nicht jederzeit möglich. Ein Regenschauer im Ausbreitungsweg bedeutet über solche Distanzen einen Ausfall der Übertragung. Deshalb funken die Kommerziellen Punkt zu Punkt Laserverbindungen meist auch nicht weiter als 2km, obwohl sie bei guter Sicht weiter reichen.
In den nächsten 1-2 Monaten wollen wir dann 83km versuchen und wenn das klappt 115km von Berg zu Berg. Technisch müßte das eigentlich auch noch funktionieren. Schau'n wir mal.
Vielen Dank erstmal für die positiven Replies.
Gruß
Wilfried
von der Konstanz und Stabilität des Signales waren wir selbst überrascht. Wir hatten eigentlich erwartet, daß Helligkeitssprünge durch das auch bei niedrigen Temperaturen immer vorhandene Luftflimmern sichtbar sind und das auch in der Übertragung störend sichtbar wird.
Warum das nicht so war...da kann ich nur spekulieren. Möglicherweise ist die Strecke so lang, daß die Pegelsprünge durch Luftflimmern in Summe über der gesamten Distanz eine Art Mittelwert bilden, welcher sich nur noch als zusätzliche Dämpfung bemerkbar machen. Aber wie gesagt...nur eine Vermutung. An der niedrigen Temperatur zumindest scheint es nicht allein zu liegen, denn bei den ersten schief gegangenen Versuchen im Oktober und Dezember 2006 (Detektor war unempfindlich geworden, hat sich aber erst später herausgestellt) bei über 15 Grad Celsius war das Licht über das Kamerabild ebenfalls konstant in der Helligkeit. Bei Versuchen über kürzere Entfernungen war dagegen ein deutliches Flackern zu sehen.
Was die Genehmigungspflicht angeht...es handelt sich um einen Klasse 3B-Laser, er unterliegt also auch den einschlägigen Vorschriften.
Allerdings...Funkamateure dürfen Laser bis Klasse 3B zu Nachrichtenübertragungszwecken einsetzen.
Weiterhin befanden wir uns am Rande eines Hanges mit wie beschrieben 70km Sicht.
Inwieweit nun tatsächlich bei jedem Versuch eine explizite Genehmigung erforderlich ist, kann ich rechtlich nicht 100% wasserdicht sagen.
Ekkard hat mal in einem länger zurückliegenden Thread eine Überschlagsrechnung bei entsprechender Divergenz gemacht und einen Laserbereich von etwa 173m bei 80mW Output ermittelt, wo die MZB überschritten wird.
Mindestens 500m weit erstrecken sich in der Richtung landwirtschaftliche Flächen ohne Feldwege, ab etwa 30m Entfernung verlief der Laserstrahl schon deutlich über 2,70m Höhe. Fluggeräte gleich welcher Art wären von dort problemlos erkennbar gewesen, sodaß man ohne Verzögerung hätte abschalten können.
Also haben wir beschlossen, den Versuch so durchzuführen. Denn einen klaren Tag mit brauchbarer Sicht bekommt man relativ selten und muß dann relativ spontan losfahren.
Direkt von der Seite war der Strahl kaum zu sehen, sehr wohl aber in Richtung Laserquelle. Auf den Bildern sind sie so gut zu sehen, weil wir mit langen Belichtungszeiten fotografiert haben. Insbesondere beim Blick durch das Teleskop waren die Beams wesentlich schlechter zu erkennen als auf dem Foto. Das täuscht also etwas.
In 70km Entfernung ist ein roter Punkt zu sehen gewesen, dessen Helligkeit in etwa der Helligkeit einer Natriumdampflampe in 500-1000m Entfernung entsprach. Zumindest kam das so über die Repeaterkamera. Also gut zu sehen, aber nicht blendend hell.
Was die Audioübertragung angeht...wo Video geht, geht Audio erst recht. Denn das Audiosignal hat eine wesentlich geringere Bandbreite, benötigt daher auch eine wesentlich geringere Feldstärke als ein Videosignal.
Soweit ich weiß haben Funkamateure Audioverbindungen via Laser von weit über 100km gemacht, in Morsetelegrafie sogar über 240km. Im Grunde könnte man das genauso angreifen wie unsere Videoübertragung: Audiosignal auf einen HF-Träger in FM modulieren->mit dem Resultat den Strom einer Laserdiode überlagern (AM).
Die Idee mit zwei Lasern hatte ich auch schon. Ich habe an meinem Sender zwei Köpfe mit je etwa 80mW Output, deren Beams sich in der Entfernung vereinen. Aber das war hier gar nicht nötig, sodaß ich nur einen Laser in Betrieb hatte. Es bringt aber ein ruhigeres Signal bei stark flimmernder Luft.
Natürlich sind solche Entfernungen nicht jederzeit möglich. Ein Regenschauer im Ausbreitungsweg bedeutet über solche Distanzen einen Ausfall der Übertragung. Deshalb funken die Kommerziellen Punkt zu Punkt Laserverbindungen meist auch nicht weiter als 2km, obwohl sie bei guter Sicht weiter reichen.
In den nächsten 1-2 Monaten wollen wir dann 83km versuchen und wenn das klappt 115km von Berg zu Berg. Technisch müßte das eigentlich auch noch funktionieren. Schau'n wir mal.
Vielen Dank erstmal für die positiven Replies.
Gruß
Wilfried
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