augenschäden durch ir lds prjeziert auf weißes papier?

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lars
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augenschäden durch ir lds prjeziert auf weißes papier?

Beitrag von lars » Mi 15 Feb, 2006 7:43 pm

hallo
ich hätte da mal eine frage.
wenn ich einen ir laser zum fukusieren auf ein weißes blatt richte, um dann über eine ccd kammera den focus einzustellen, kann man durch die reflexionen des matten papiers schäden am auge bekommen?
normalerweise würde sich ja die iris verkleiner um das auge vor blendung zu schützen.
aber ir sieht man ja nicht-folgedessen verkleinert sich also die iris auch nicht.
gruß
lars

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chw9999
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Beitrag von chw9999 » Mi 15 Feb, 2006 8:02 pm

Hallo,

bis Deine Iris reagiert, ist Deinen Netzhaut im Zweifelsfalle schon koaguliert... :wink:

Wenn ich mich recht erinnere (man möge mich ggf. korrigieren), besteht erst bei Lasern der Klasse IV Gefahr, dass bei diffus reflektierter Strahlung Augeschäden auftreten können - per se erst mal unabhängig von der Wellenlänge.

Wenn Du eine so starke LD auf ein Papier kollimierst, wird die Strahlung das Papier verkohlen, was vermutlich wiederum die Reflektionen dämpft. Aber wie geschrieben, da kann es schon zu spät sein...!

IMHO sind Klasse III-Laser nur hinsichtlich Reflektionen an spiegelnden Oberflächen (z.B. Metalle) gefährlich, nicht jedoch an matten Oberflächen.

Bleibt die Frage, ob Du zum Fokussieren nicht einfach eine gerade noch mit der CCD-Kamera sichtbare Leistung verwenden könntest?

Meine Erfahrung: auf dunkleren Untergründen (grauer Karton...) läßt sich eine gedrosselte IR-LD leichter kollimieren, da die Kamera nicht so schnell überblendet wird..


Cheers
Christoph

lars
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Beitrag von lars » Mi 15 Feb, 2006 8:13 pm

besten dank
ich werds mal so versuchen
gruß
lars

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henrik
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Beitrag von henrik » Mi 15 Feb, 2006 11:41 pm

Hallo zusammen!

Ja, in der Tat ist ab Klasse 4 Lasern sogar diffuse Reflexion zu vermeiden, um Schäden an Haut und Augen zu vermeiden.
Im IR- oder UV-bereich lauert jedoch eine weitere nicht erkennbare Tücke. Es kann vorkommen, das Stoffe im sichtbaren Bereich eingehende Strahlung diffus streuen, im IR- oder UV Bereich jedoch voll reflektieren. Bei einem Klasse 4 Laser kann das fatale Folgen haben.
Also Augen auf...ähm zu :)

MfG Henrik
Für meine Zukunft sehe Ich weiß 8)

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ekkard
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Diffuse Reflexion von IR Strahlung

Beitrag von ekkard » Do 16 Feb, 2006 11:31 pm

Die maximal zulässige Bestrahlung beträgt
zwischen 700 nm und 1400 nm 18*C4*C6*C7*T2^-0,25 W/m², jenseits von 1400 nm 1000 W/m².
C4 = 10^(0,002*(WL-700nm)) von 700-1050nm
C4 = 5 von 1050 nm bis 1400 nm
C6 = (Lichtfleckdurchmesser in mm) / (0,15 mm)
C7 = 1 von 700 nm bis 1150 nm
C7 = 10^(0,018*(WL-1150)) von 1150 nm bis 1200 nm
C7 = 8 bis 1400 nm.

Nehmen wir einmal 800 nm an und ein C6 von 2 (0,3 mm Lichtfleck im Fokus).--> C4=1,6; C7 = 1; T2 = 10,4 s
MZB=16 W/m².
Nehmen wir weiter eine echte diffuse Streuung(?) und einen Betrachtungsabstand von 0,4 m. Dann wird die Strahlung auf den Halbraum in 0,4 m Abstand verteilt. Die Halbkugelfläche beträgt 2*Pi*r^2=1m². Nun muss man beachten, dass es da eine gewisse Rückwärtsstreuung geben kann. Deshalb sollte man nicht mit möglichen 16 W sondern nur mit 8 W rechnen. Man kann also im IR recht beachtliche Leistungen betrachten, wenn man sicher sein kann, dass eine halbwegs diffuse Streuung stattfindet und der Beobachtungsabstand mindestens 40 cm beträgt.

Aber Henrik hat recht. Im IR können manche Papiere oder Folien bereits wie Spiegel wirken und dann geht die Sache absolut schief! Ohne Messgeräte würde ich eine IR Schutzbrille tragen, die ja im sichtbaren Spektralbereich völlig transparent (lichtdurchlässig) ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

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Beitrag von ekkard » Do 16 Feb, 2006 11:45 pm

Hi, Christoph:
chw9999 hat geschrieben:Wenn ich mich recht erinnere (man möge mich ggf. korrigieren), besteht erst bei Lasern der Klasse IV Gefahr, dass bei diffus reflektierter Strahlung Augeschäden auftreten können - per se erst mal unabhängig von der Wellenlänge. ... IMHO sind Klasse III-Laser nur hinsichtlich Reflektionen an spiegelnden Oberflächen (z.B. Metalle) gefährlich, nicht jedoch an matten Oberflächen.
Das kommt auf eine Reihe von Bedingungen an insbesondere auf den Grad der Diffusität, den Betrachtungsabstand, der Betrachtungsdauer und sehr wohl von der Wellenlänge. So können im oberen Bereich der Laserklasse 3B durchaus starke Blenderscheinungen und erste Verletzungen auftreten (u.a. so genannte Blaulichtschäden).
chw9999 hat geschrieben:Bleibt die Frage, ob Du zum Fokussieren nicht einfach eine gerade noch mit der CCD-Kamera sichtbare Leistung verwenden könntest?
Bei Beobachtungen ist die kleinst-mögliche Leistung immer das Mittel der Wahl!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

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Beitrag von lars » Fr 17 Feb, 2006 11:10 am

besten dank für die ausführlichen antworten

gruß
lars

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