Schutzbrille bei 30mW?
Moderator: ekkard
Schutzbrille bei 30mW?
Hallo!
Ich möchte einen Prototypen für ein optisches Vermessungssystem bauen. Ich habe alles durchgerechnet, und rein theoretisch müsste es funktionieren. Dabei möchte ich einen Laser-Refernezstrahl verwenden, der bei 550nm liegt. Im Internet bin ich auf die Bauanleitung eines DPSS-Lasers gestoßen, die nach meiner bisherigen Erkenntnis auch funktionieren dürfte. Die Wellenlänge liegt dort bei 532nm. Eine Diode mit 500mW dürfte für meine Zwecke vollkommen ausreichen. Meine Frage ist jetzt, ob ich bei einer angenommenen Verlustleistung von etwa 92% eine Schutzbrille tragen sollte. Ich schätze die Endleistung des ausgesendeten Strahles auf 30mW. Das ist immerhin recht viel, zumal das menschliche Auge sowieso sehr empfindlich im Bereich um 550nm reagiert. Weiterhin dürfte die Laserklasse bei 3B oder 3R liegen, was sowieso besondere Schutzmaßnahmen erfordert.
Grüße, oe-floppy
PS: Ich habe vorher andere Beiträge gelesen, in denen sich über die Nichtbenutzung der Suchfunktion beschwert wurde. Ich habe sie benutzt, und konnte keinen Thread finden, in dem diese Frage schon einmal beandelt wurde. Sollte ich falsch liegen, so möchte ich mich schon im Voraus entschuldigen.
Ich möchte einen Prototypen für ein optisches Vermessungssystem bauen. Ich habe alles durchgerechnet, und rein theoretisch müsste es funktionieren. Dabei möchte ich einen Laser-Refernezstrahl verwenden, der bei 550nm liegt. Im Internet bin ich auf die Bauanleitung eines DPSS-Lasers gestoßen, die nach meiner bisherigen Erkenntnis auch funktionieren dürfte. Die Wellenlänge liegt dort bei 532nm. Eine Diode mit 500mW dürfte für meine Zwecke vollkommen ausreichen. Meine Frage ist jetzt, ob ich bei einer angenommenen Verlustleistung von etwa 92% eine Schutzbrille tragen sollte. Ich schätze die Endleistung des ausgesendeten Strahles auf 30mW. Das ist immerhin recht viel, zumal das menschliche Auge sowieso sehr empfindlich im Bereich um 550nm reagiert. Weiterhin dürfte die Laserklasse bei 3B oder 3R liegen, was sowieso besondere Schutzmaßnahmen erfordert.
Grüße, oe-floppy
PS: Ich habe vorher andere Beiträge gelesen, in denen sich über die Nichtbenutzung der Suchfunktion beschwert wurde. Ich habe sie benutzt, und konnte keinen Thread finden, in dem diese Frage schon einmal beandelt wurde. Sollte ich falsch liegen, so möchte ich mich schon im Voraus entschuldigen.
- funkydoctor
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Hi,
das ist auf Anhieb schwer zu beantworten. Die Frage ist, wie der Strahldurchmesser, die Divergenz und der Abstand vom Ausgangspunkt zum Auge ist. Kurz gesagt: Ist die ins Auge strahlende Leistung (auf grösse der geweiteten Iris...also ca. 1cm²) grösser, als 1mW wäre eine Justierbrille (nicht Schutzbrille) angebracht. Stichwort: "MZB". Eine Schutzbrille verhindert normalerweise zu 100% das Wahrnemen optischer Strahlung. Wenn man den Strahl aber trotzdem sehen möchte benötigt man eine Justierbrille, die eine bestimmte Restmenge durchlässt...also nur abschwächt.
Mich (als ehemaliger Vermessungstechniker) interessiert Dein Projekt. Was genau hast Du denn vor? - Nach einer kurzen Beschreibung wäre die Beantwortung Deiner Frage auch einfacher.
Ansonsten ist die im Netz beste Seite zum Thema Lasersicherheit die Seite von unserem Moderator Ekkard. Guckst Du hier.
geodätische Grüße,
Tobi
das ist auf Anhieb schwer zu beantworten. Die Frage ist, wie der Strahldurchmesser, die Divergenz und der Abstand vom Ausgangspunkt zum Auge ist. Kurz gesagt: Ist die ins Auge strahlende Leistung (auf grösse der geweiteten Iris...also ca. 1cm²) grösser, als 1mW wäre eine Justierbrille (nicht Schutzbrille) angebracht. Stichwort: "MZB". Eine Schutzbrille verhindert normalerweise zu 100% das Wahrnemen optischer Strahlung. Wenn man den Strahl aber trotzdem sehen möchte benötigt man eine Justierbrille, die eine bestimmte Restmenge durchlässt...also nur abschwächt.
Mich (als ehemaliger Vermessungstechniker) interessiert Dein Projekt. Was genau hast Du denn vor? - Nach einer kurzen Beschreibung wäre die Beantwortung Deiner Frage auch einfacher.
Ansonsten ist die im Netz beste Seite zum Thema Lasersicherheit die Seite von unserem Moderator Ekkard. Guckst Du hier.
geodätische Grüße,
Tobi
- ekkard
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Laserschutzbrille (30 mW grün)
@Funky Doctor: Die Norm-Pupille hat einen Durchmesser von 7 mm; dies entspricht ca.38,5 mm^2 oder 0,38 cm^2.
Ansonsten ist Deine Antwort korrekt.
@oe-floppy: Die Laserklasse ist 3B (keinesfalls 3R; 3R ist max. 5mW)
Die maximal zulässige Bestrahlung für eine Beobachtung im Sekunden bis 100s-Bereich beträgt ca. 0,39 mW in die Pupille, wenn man sonst nichts über die Quelle weiß. Demnach müsste ein Schutzfilter die Strahlung abschwächen 0,39mW/30mW = 1:77. Du brauchst also einen Filter der Schutzstufe 2 bei einer Wellenlänge um die 530 nm (Laservision, Zeiss). Im Prinzip ist das eine "Justierbrille". Achtung: Inverkehrbringen und Vorführen verlangt allerlei Konformitätserklärungen. Laser sind in den Augen des Gesetzgebers "gefährliche Arbeitsmittel". Auf dem Lasergebiet müssen die Geräte klassifiziert werden und der DIN EN 60835-1 (i.S. des Gerätesicherheitsgesetzes) und der BGV-B2 (i. S. des Arbeitsrechts) entsprechen.
Ich erinnere an die Frage von Funky Doktor: Was hast Du genau vor? (Strahlführung, Aufweitung, Divergenz, Beobachterstandort, Gefahr der spiegelnden Reflexion etc.)
Ansonsten ist Deine Antwort korrekt.
@oe-floppy: Die Laserklasse ist 3B (keinesfalls 3R; 3R ist max. 5mW)
Die maximal zulässige Bestrahlung für eine Beobachtung im Sekunden bis 100s-Bereich beträgt ca. 0,39 mW in die Pupille, wenn man sonst nichts über die Quelle weiß. Demnach müsste ein Schutzfilter die Strahlung abschwächen 0,39mW/30mW = 1:77. Du brauchst also einen Filter der Schutzstufe 2 bei einer Wellenlänge um die 530 nm (Laservision, Zeiss). Im Prinzip ist das eine "Justierbrille". Achtung: Inverkehrbringen und Vorführen verlangt allerlei Konformitätserklärungen. Laser sind in den Augen des Gesetzgebers "gefährliche Arbeitsmittel". Auf dem Lasergebiet müssen die Geräte klassifiziert werden und der DIN EN 60835-1 (i.S. des Gerätesicherheitsgesetzes) und der BGV-B2 (i. S. des Arbeitsrechts) entsprechen.
Ich erinnere an die Frage von Funky Doktor: Was hast Du genau vor? (Strahlführung, Aufweitung, Divergenz, Beobachterstandort, Gefahr der spiegelnden Reflexion etc.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard
Re: Schutzbrille bei 30mW?
Ein dpss selber bauen ist wahrscheinlich teurer und wesentlich aufwendiger als einen zu kaufen. Selber bauen lohnt in den meisten Fällen nur um des Bauens willen, nicht um nachher einen zu haben.oe-floppy wrote:Hallo!
Im Internet bin ich auf die Bauanleitung eines DPSS-Lasers gestoßen, die nach meiner bisherigen Erkenntnis auch funktionieren dürfte. Die Wellenlänge liegt dort bei 532nm. Eine Diode mit 500mW dürfte für meine Zwecke vollkommen ausreichen.
Wenn du einen kaufst hast du keine probleme mehr mit der 808nm pumpdiode und den 1064nm, welche du nicht siehst was sie wesentlich gefährlicher macht. Für den Bau wäre eine infrarot schutzbrille anzuraten denke ich, welche wahrscheinlich ähnlich teuer wär wie der laser...
Unter Laborbedingungen mit entsprechender sorgfalt -und nicht besoffen im partykeller- sollten 30 mW 532nm ohne justierbrille zu handhaben sein, obwohl es trotzdem besser wäre eine zu haben.
Ich nehme an die allermeisten Leute hier in dem forum justieren Laser dieser Leistungsklasse ohne schutzbrille.
Was nicht heisst, dass das risikofrei wäre.
Sorry für die späte Antwort, ich hatte es jetzt endlich mal geschafft ein Passwort zu vergessen - und zwar das von diesem Forum...
Das Messgerät wollte ich so konzipieren, dass man damit Bewegungen eingentlich statischer Objekte (Häuser bei hohen Windstärken, Türme, Abhänge usf.) messen kann. Bis zu einer Messgenauigkeit von 0,5mm bin ich mit meiner Konzeption schon vorgedrungen. Wenn ich im µm-Bereich angelangt bin, wollte ich den Prototypen zusammen. Nur stelle ich mir ernsthaft die Frage, wer sowas überhaupt mal nutzen will. Immerhin gibt es sichelich schon dutzend andere Möglichkeiten soetwas festzustellen. Eigentlich müsste ich auch noch Patentrecherche betreiben, damit ich nicht versehntlich irgendwelche Konzepte von Leica und Co. nachbaue, aber dazu bin ich zur Zeit zu träge. Zu Sicherheit von Mensch und Tier habe ich bisher die Idee, dass der Laser sofort abschaltet, sobald der Strahl unterbrochen wird. D.h. wenn jemand auf die Idee käme, mit einem Spiegel "Laserschwert" zu spielen, wäre der Spaß von äußerst kurzer Dauer.
Grüße

Das Messgerät wollte ich so konzipieren, dass man damit Bewegungen eingentlich statischer Objekte (Häuser bei hohen Windstärken, Türme, Abhänge usf.) messen kann. Bis zu einer Messgenauigkeit von 0,5mm bin ich mit meiner Konzeption schon vorgedrungen. Wenn ich im µm-Bereich angelangt bin, wollte ich den Prototypen zusammen. Nur stelle ich mir ernsthaft die Frage, wer sowas überhaupt mal nutzen will. Immerhin gibt es sichelich schon dutzend andere Möglichkeiten soetwas festzustellen. Eigentlich müsste ich auch noch Patentrecherche betreiben, damit ich nicht versehntlich irgendwelche Konzepte von Leica und Co. nachbaue, aber dazu bin ich zur Zeit zu träge. Zu Sicherheit von Mensch und Tier habe ich bisher die Idee, dass der Laser sofort abschaltet, sobald der Strahl unterbrochen wird. D.h. wenn jemand auf die Idee käme, mit einem Spiegel "Laserschwert" zu spielen, wäre der Spaß von äußerst kurzer Dauer.
Grüße
- floh
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Das Prinzip ist garantiert schon irgendwie geschützt. Denk ich mal.
Um in den Mikrometer Bereich vorzudringen musst du unter anderem alle Störgrössen ausschalten. Dazu gehören auch Wind und Wetter. Wenn du eine Entfernungsmessung realisieren möchtest brauchst du eine stabile Basis und die wird wohl nicht auf dem Gebäude selber sein. Von daher werden die Abstände relativ gross und selbst Luftdichteschwankungen haben Einflüsse auf den Strahl.
Bei einem Argonlaser mit offener Kavität reicht es schon etwas an den Intracavity Strahl zu blasen/hauchen und der Beam ist weg.
Um in den Mikrometer Bereich vorzudringen musst du unter anderem alle Störgrössen ausschalten. Dazu gehören auch Wind und Wetter. Wenn du eine Entfernungsmessung realisieren möchtest brauchst du eine stabile Basis und die wird wohl nicht auf dem Gebäude selber sein. Von daher werden die Abstände relativ gross und selbst Luftdichteschwankungen haben Einflüsse auf den Strahl.
Bei einem Argonlaser mit offener Kavität reicht es schon etwas an den Intracavity Strahl zu blasen/hauchen und der Beam ist weg.
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