Meinungen zu einer neuen DSP Hardware

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s-light
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Meinungen zu einer neuen DSP Hardware

Post by s-light » Tue 13 Jul, 2004 10:03 pm

Hallo Zusammen,
ich bin eher passiver Gast in diesem Forum und wollte mit euch eine kleine Meinungsumfrage starten.
Ich arbeite seit ca 8 Jahren in einer Discothek in Köln mit einem IMAGEN-Rechner von Lasermedia.
Nach Berichten von anderen Lightjockeys die in anderen Discotheken mit viel moderneren Systemen arbeiten
(z. B. Pangolin, Sollinger) ist das Zap-Programm unübertroffen in Flexibilität und Vielseitigkeit.
Manche von Euch können das vieleicht bestätigen. Problematisch ist natürlich die langsame
Rechengeschwindigkeit, Farbausgabe, u.s.w Das alles ist mit Sicherheit nicht mehr Stand der Technik.
Tatsache ist aber, daß man mit wenigen Handgriffen sehr interessante Figuren erzeugen kann und daher im Live Betrieb keine
Notwendigkeit besteht vorgefertigte Animationen immer wieder abzurufen. Einen großen Nachteil hat die Sache allerdings:
man muß sich wirklich mit der Programmierung des Zap auseinandersetzen.

Meine Frage ist nun: was haltet Ihr von diesem System und könnt Ihr Euch vorstellen, daß ein Redesign diese Systems
mit allen Annehmlichkeiten der aktuellen Technik interessant wäre?

Konkret soll das so aussehen:
Auf einem beliebigen PC läuft ein Steuerprogramm, in diesem Programm werden Logos, Animationen oder Shows abgerufen.
Der PC gibt die Musik zur Show aus.
Der PC schreibt per RS485 Bus Werte von einzelnen Registern (z. B. Logoname, Größe, Position, Rotation u.s.w) an eine externe Hardware mit DSP.
Diese Hardware kann nach Belieben einige hundert Meter entfernt (optimalerweise in der Laserbank) aufgebaut sein.
Die Logodaten (Punktkoordinaten, Farben) hat der DSP in einer CF-Karte gespeichert und gibt dann -stand alone- die Punkte an den angeschlossenen Scanner
und AOM aus. Alle Zeitkritischen Funktionen werden im DSP abgehandelt, der PC leitet diese Funktionen nur ein.
Die analogen ILDA-Leitungen fallen entsprechend kurz aus und sind daher störunanfällig.
Zusätzlich gibt der DSP auf 2 Linien DMX512 aus. Eine Linie ist für die Banksteuerung gedacht,
die zweite Linie für Nebel, Gaze, Wasserleinwand u.s.w. kleinere Aktivitäten, wie Farbwechsel oder Licht Dimmen sollen hier auch möglich sein.
Für die Steuerung und Überwachung der Laserperipherie (Röhre, Wasser Pumpen) stehen 16 TTL Aus- und Eingänge zur Verfügung.

Sinn der ganzen Aktion soll sein den PC von der Echtzeitarbeit zu entlasten,
und problemlose Verkabelung der Technik über eine bidirektionale RS485-Leitung.
Auf eine CF-Karte mit 1000MB werden schon einige Logos draufpassen.

Nach erster Schätzung kann der PC pro Sekunde ca. 2000 Register laden.
Das wäre z.B.
Logo laden -> Logoregister beschreiben
Größe einstellen -> Größenregister beschreiben
Rotation einstellen und starten -> Rotationsregister beschreiben
Standard-Logofarbe ändern -> Farbregister beschreiben
Shutter auf-> Shutterregister beschreiben

Das Logo steht also nach 5 Schreibzyklen

Um konstruktive Kritik wird gebeten

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afrob
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Re: Meinungen zu einer neuen DSP Hardware

Post by afrob » Wed 14 Jul, 2004 1:29 am

Willkommen im Forum, s-light!
s-light wrote:...IMAGEN-Rechner von Lasermedia.
Nach Berichten von anderen Lightjockeys die in anderen Discotheken mit viel moderneren Systemen arbeiten
(z. B. Pangolin, Sollinger) ist das Zap-Programm unübertroffen in Flexibilität und Vielseitigkeit.
Manche von Euch können das vieleicht bestätigen.
....
Tatsache ist aber, daß man mit wenigen Handgriffen sehr interessante Figuren erzeugen kann und daher im Live Betrieb keine Notwendigkeit besteht vorgefertigte Animationen immer wieder abzurufen. Einen großen Nachteil hat die Sache allerdings:
man muß sich wirklich mit der Programmierung des Zap auseinandersetzen.

Meine Frage ist nun: was haltet Ihr von diesem System und könnt Ihr Euch vorstellen, daß ein Redesign diese Systems mit allen Annehmlichkeiten der aktuellen Technik interessant wäre?
Ich kenne das ZAP-System leider nicht. Moment.... gerade erinnere ich mich, dass ich, als ich vor knapp zehn Jahren die tolle Lasershow im Phantasialand gesehen habe, mich gewundert habe, was das denn für ein archaischer (ich hatte schon einen 386 zu hause!) Steuerrechner war, der diese schönen Bilder produzierte. Das muss wohl eines dieser Tarm-ZAP-dinger gewesen sein.

Man fragt sich, warum der Hersteller LaserMedia das auf Z80-basierende System nicht selbst aktualisiert hat. Teilweise gibt Paul Rother, der Autor von ZAP auf seiner Homepage http://leftbrain.us/history/lasermedia.html Auskunft:
Paul Rother wrote:ZAP was written entirely in assembler, and was about 20K Bytes (three 8KB chips) in size.
Daduch ist ZAP schlecht auf andere CPUs portierbar, dazu kommt das Paul Rother zu dem Zeitpunkt schon ein Z80-Guru war und wichtige Funktionnen wie Rotation komplett per Analog(!)-Elektronik ausgeführt wurden.

ZAP auf den neusten Stand zu bringen kommt also einer Neuentwicklung gleich. Generell kann es sich durchaus lohnen eine gute Benutzerschnittstelle an neue Gegebenheiten anzupassen (siehe z.B. Scancommander -> Licon). Allerdings haben sich die Anforderungen an die Benutzerschnittstelle auch stark gewandelt. Kaum jemand möchte heute noch seine Standard-PC-Benutzeroberfläche missen, auch wenn mit einer speziell angepassten Oberfäche ein effizienteres Arbeiten möglich wäre; die damit verbundenen längeren Einarbeitungszeiten werden gerne gemieden. Unlängst wurde meine bILDA-Software für unbrauchbar befunden, weil es keine normale Klickibunti-Windows-Software ist.
s-light wrote:Konkret soll das so aussehen:
Was du hier beschreibst leistet ein Hotboard- / Flashback- / Eye-Magic- / Riya-Dingens fast out-of-the-box. Ich denke kaum das es sich lohnt, für einen ZAP-Clone eine spezielle Hardwarelösung zu entwickeln.
s-light wrote:Auf eine CF-Karte mit 1000MB werden schon einige Logos draufpassen.
Habe ich etwas verpasst ober ist neuerdings CF-Karten-Jogging in? Offensichtlich werden Lasershows in Diskotheken nur Weihnachten und Ostern mal gewechselt. :?
s-light wrote:Nach erster Schätzung kann der PC pro Sekunde ca. 2000 Register laden.
Ein PC kann sogar 2000000 Register pro Sekunde laden; das machte spezielle DSP Hardware nahezu überflüssig.

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lacki
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Post by lacki » Mon 26 Jul, 2004 12:10 pm

Hallo.

Wir haben gerade vom ZAP auf Pangolin gewechselt (Wegen diverser Hardwareprobleme im Zusammenhang mit dem ZAP). Generell kann man zwar sagen, dass der ZAP in manchen Dingen sehr flexibel ist. Aber trotzdem gibt es wie schon beschrieben genug Nachteile.

Ein meiner Meinung nach besserer Ansatz als den ZAP "einfach" nachzubilden, ist es, vorhandene Software auf einige der "ZAP-Möglichkeiten" zu trimmen. In dem Zusammenhang kann ich nur dazu raten, dass Du Dir mal die LivePRO Software für QM2000 anschaust. Dort lassen sich sehr viele der Möglichkeiten des ZAP wiederfinden, wenn auch nicht alle. Aber verbunden mit den Vorteilen einer sehr eingängigen Bedienung und einer übersichtlichen Oberfläche kann man schon sehr viel machen, erst recht, wenn man sich selber Effekte schreibt. Wenn Du dass dann mit einem Midie-Keyboard kombinierst, bist Du fast unschlagbar.

Und sollten einem dann noch Dinge fehlen, kann man sich ja bei den Entwicklern melden, evt. werden solche Ideen dann bei der nächsten Version integriert. Auf jedenfall geht LivePRO schon mal in die "richtige" Richtung (Hat also ähnliche Einsatzmöglichkeiten wie der ZAP).

Bis dann, Berthold.

dieter
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Post by dieter » Mon 26 Jul, 2004 7:03 pm

Hallo,
s-light wrote:...IMAGEN-Rechner von Lasermedia.
Nach Berichten von anderen Lightjockeys die in anderen Discotheken mit viel moderneren Systemen arbeiten
(z. B. Pangolin, Sollinger) ist das Zap-Programm unübertroffen in Flexibilität und Vielseitigkeit.
Manche von Euch können das vieleicht bestätigen.
....
Tatsache ist aber, daß man mit wenigen Handgriffen sehr interessante Figuren erzeugen kann und daher im Live Betrieb keine Notwendigkeit besteht vorgefertigte Animationen immer wieder abzurufen. Einen großen Nachteil hat die Sache allerdings:
man muß sich wirklich mit der Programmierung des Zap auseinandersetzen.
Für mich ist der ZAP (Z80 Animation Program) ebenfalls der genialste Lasershow-Rechner überhaupt. Wenn man sich einmal überlegt, mit welch minimalen Resourcen das Gerät in der Lage ist, geniale Lasershows zu erstellen...
s-light wrote:Meine Frage ist nun: was haltet Ihr von diesem System und könnt Ihr Euch vorstellen, daß ein Redesign diese Systems mit allen Annehmlichkeiten der aktuellen Technik interessant wäre?
Die Idee ist nicht neu. Die Entwicklung des früher von tarm SLL-Technik GmbH vertriebenen "Keydesk 2" orientierte sich an der Bedienungsoberfläche des ZAP, da die erfahrenen ZAP-Anwender ein ähnliches System als Nachfolger wünschten. Bei dem "Keydesk 2" handelt es sich um ein ca. 150 kB grosses MS-DOS-Programm, das ich komplett in Assembler geschrieben habe. Darin ist auch der Bildschirmzeichensatz und das Betriebssystem für die ISA-Einsteckkarte enthalten. Das System arbeitete, ähnlich wie LD2000 von Pangolin, mit einer PC-Einsteckkarte mit Motorola CPU und eigenem RAM. Obwohl "Keydesk 2" häufig verkauft wurde, ist es nur selten als Gebrauchtgerät erhältlich.

Das aktuelle "Keydesk 3" arbeitet mit der QM2000-Karte von Pangolin. Die vom ZAP bekannte SETEM-Seite exisitert dort noch als Parameter-Seite. Die Registernamen, wie z.B. BS, BM, BC, LS, LC, RZ, RZp usw. dürften dem ZAP-Anwender bekannt vorkommen. Es sind viele weitere Register hinzugekommen. Die Werte können u.a. mit den Tasten "," und "." oder den Ziffern-Tasten (vorbelegte Werte) geändert werden, also "so wie man es kennt". Darüber hinaus gibt es noch weitere Ähnlichkeiten in der Script-Programmierung, die man optional verwenden kann (z.B. "RX 20 ! LC 1 ! LS 100 !"). Bei Interesse kann man über http://www.Keydesk.info eine aktuelle kostenlose Demo-Version mit Anleitung anfordern. Die Infos auf der genannten Website sind nicht mehr ganz aktuell und sehr kurz. Das System wurde in den letzten Monaten erheblich erweitert. Einen guten Überblick bietet die Anleitung, die der Demo-Version beigefügt ist.
afrob wrote:Ich kenne das ZAP-System leider nicht. Moment.... gerade erinnere ich mich, dass ich, als ich vor knapp zehn Jahren die tolle Lasershow im Phantasialand gesehen habe, mich gewundert habe, was das denn für ein archaischer (ich hatte schon einen 386 zu hause!) Steuerrechner war, der diese schönen Bilder produzierte. Das muss wohl eines dieser Tarm-ZAP-dinger gewesen sein.
Ja, Deine Vermutung ist richtig. Zu der Zeit wurde dort ein Coca Cola Spot, die Lasermedia Show "America" und die tarm-Show "The Dragon" und später auch "Wonderful World" gezeigt.
afrob wrote:Man fragt sich, warum der Hersteller LaserMedia das auf Z80-basierende System nicht selbst aktualisiert hat.
Es gab eine Aktualisierung. Die letzte Version des ZAP war ZAP7. Das Gerät ist mit 6 anstatt 4 MHz getaktet und weist ein paar Erweiterungen auf. Wesentlich an ZAP7 ist (oder war) auch, dass mehrere Einsteckkarten auf einer Karte vereinigt wurden.
afrob wrote:Daduch ist ZAP schlecht auf andere CPUs portierbar, dazu kommt das Paul Rother zu dem Zeitpunkt schon ein Z80-Guru war und wichtige Funktionnen wie Rotation komplett per Analog(!)-Elektronik ausgeführt wurden.
Angefangen mit dem ZAP hatte Joe Fitzpatrick. Die Rotationen wurden analog erzeugt, da die Rechnerleistung nicht zur Verfügung stand, um Berechnungen in Echtzeit vorzunehmen. Beispielsweise wird die Z-Rotation durch die Kombination von 4 D/A-Wandlern erzeugt. Hinzu kommen D/As für RX, RY, LS, FX, FY usw. Weiterhin gibt es eine Beam-D/A-Karte mit TTL-Ausgängen und D/A-Wandlern zur Steuerung von BS, M1 und M2.
Lacki wrote: Wir haben gerade vom ZAP auf Pangolin gewechselt (Wegen diverser Hardwareprobleme im Zusammenhang mit dem ZAP).
Wenn ein Pangolin-System vorhanden ist, ist "Keydesk 3" lauffähig.

Wer mehr über den ZAP oder das Keydesk 3 erfahren möchte, dem sei auch das Treffen am 2. Oktober 2004 empfohlen, über das im Bereich "Termine" mehr zu finden ist.

Dieter

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