Haftbart oder nicht Haftbart das ist hier die Frage ...

Alles zum Thema "sicherer Umgang mit Lasern", Gefahren, gesetzliche Vorschriften und Normen.

Moderator: ekkard

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hhansen6
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Haftbart oder nicht Haftbart das ist hier die Frage ...

Beitrag von hhansen6 » Mi 10 Dez, 2003 10:15 pm

Hab gestern ne kleine Auseinandersetzung mit meinen Erziehungsberechtigten gehabt.
Thema ist oder waR:

Bin ich haftbar wenn sich jemand durch meinen Laser verletzt???
Ich aber nicht vahrlessig gehandelt hae ???
Und ich bsw. alle Sicherheitsbestimmungen beachtet habe ???

Ich habe nen Safty Shutter drin, anlage ist in ausreichender Höhe montiert, ich habe alle anwesenden darauf hingewiesen das hier mit Laser "gespielt" wird.

Wenn jetzt son voll Jukie aber mit ganzer breitseite in nen Stehenden Strahl hops der in 3Metern höhe is, was ist dann ?
(Person ist 1,90 groß und hatt auf Theke getanzt)
und in ne gewünschte leistung von ca. 500mW geglubscht hat !
Das Auge dürfte hin sein odER ?
Bis ich reagieren kann und Notaus betätige is das Auge ca 2Sek. dem Strahl ausgesetzt !

So nu wie siehts aus bin ich haftbar ?
Ich bin nicht die Signatur ich bin nur der Hausmeister.

turntabledj
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Beitrag von turntabledj » Mi 10 Dez, 2003 10:51 pm

Da fehlen noch nen paar wichtige Info's.
Hat die Anlage nicht nur nen Shutter, sondern auch Safety ?
Abgesehn davon - wenn der Shutter net grad nen GM20 iss - mach der in 25ms dicht ?
OK, das mit dem Shutter spielt im Fallbeispiel warscheinlich die untergeordnete Rolle.

Das wichtigste:
- Strahlaustritt mit Warnschild gekennzeichnet ?
- Hat die Anlage TÜV- Abnahme ??
- Lasershow angemeldet und genehmigt ?
- Laserschutzbeauftragter anwesend ?
- Bedienpersonal anwesend
- kompletter Laserbereich vom Bediener aus einsehbar ?
- LSB oder Bediener betrunken gewesen ?
...

Wenn Du alle, außer die letzte Frage mit ja beantworten kannst - dann könnts grobe Fahrlässigkeit des Typen gewesen sein.

So würd ich das einschätzen.

Gruß
Achim

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mooseman
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Re: Haftbart oder nicht Haftbart das ist hier die Frage ...

Beitrag von mooseman » Do 11 Dez, 2003 12:42 pm

hhansen6 hat geschrieben:Hab gestern ne kleine Auseinandersetzung mit meinen Erziehungsberechtigten gehabt.
*lol*
hhansen6 hat geschrieben: Bin ich haftbar wenn sich jemand durch meinen Laser verletzt???
Erstmal meine Meinung: ja.
Ekkaaaard! Gilt für Laser eigentlich auch eine "Grundgefährdung", so wie beim Auto?
hhansen6 hat geschrieben: Ich aber nicht vahrlessig gehandelt hae ???
Und ich bsw. alle Sicherheitsbestimmungen beachtet habe ???
DAS beweise doch erstmal vor Gericht. Kannst Du das selber beurteilen?
In diesem Zusammenhang: Siehe Antwort von Achim. Hat der TÜV überhaupt die Anlage und die Installation abgenommen?


hhansen6 hat geschrieben: ich habe alle anwesenden darauf hingewiesen das hier mit Laser "gespielt" wird.
Nee, nee. Das reicht nicht. Siehe Thread "Minderjährige auf Freaktreffen" vor langer Zeit.
hhansen6 hat geschrieben: Wenn jetzt son voll Jukie aber mit ganzer breitseite in nen Stehenden Strahl hops der in 3Metern höhe is, was ist dann ?
(Person ist 1,90 groß und hatt auf Theke getanzt)
und in ne gewünschte leistung von ca. 500mW geglubscht hat !
Tzja... wieder meine Meinung (muß nicht richtig sein, aber ich denke lieber auf der sicheren Seite!): Dort hätte gar kein stehender Strahl sein dürfen. Ich definiere eine Theke nämlich noch als "begehbare Fläche". Bei einer Veranstaltung mit Alkoholkonsum würde ich IMMER davon ausgehen, daß irgendwelche Suffköppe auf solche Vorrichtungen klettern.

Ansonsten: Spätestens in dem Moment, in dem da jemand draufklettert, hätte das aufmerksame Laser-Personal den Not-Aus drücken müssen.
Ciao,
Björn.

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Beitrag von floh » Do 11 Dez, 2003 1:42 pm

Falls so eine Sache vor Gericht landet wird es wohl darauf ankommen ob du dein möglichstes getan hast um so einen Unfall zu verhindern.

Ein Flugzeug kann auch gut gewartet sein, alle Abnahmen bestanden haben, der Pilot und der Copilot können noch so nüchtern und gut erfahren sein. Manchmal passiert trotzdem etwas...

Ein geringes Restrisiko bleibt immer bestehen. Man soll aber alles daran tun es so gering wie möglich zu halten.

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Beitrag von netdiver » Do 11 Dez, 2003 2:48 pm

Ist das ganze eigentlich eine hypothetische Frage, oder basierend auf wahren Begebenheiten ?
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ekkard
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Re: Haftbart oder nicht Haftbart das ist hier die Frage ...

Beitrag von ekkard » Sa 13 Dez, 2003 10:47 pm

hhansen6 hat geschrieben:Bin ich haftbar wenn sich jemand durch meinen Laser verletzt???
Ja, wenn Du über 14 Jahre alt bist, anderenfalls müssen sich Deine Erziehungsberechtigten durchsetzen und Dir den Kram wegnehmen. Soviel ich weiß, gilt danach eine Mithaftung der Erziehungsberechtigten (-Verpflichteten!).
Ich aber nicht vahrlessig gehandelt hae ???
So, wie Du die Sache dargestellt hast, hast Du sogar grob fahrlässig, wenn nicht vorsätzlich gehandelt. Sobald jemand auch nur im Ansatz anfängt zu klettern, muss die Anlage ausgeschaltet werden.
Ich habe nen Safty Shutter drin, anlage ist in ausreichender Höhe montiert. ... Wenn jetzt son voll Jukie aber mit ganzer breitseite in nen Stehenden Strahl hops der in 3Metern höhe is, was ist dann ?
(Person ist 1,90 groß und hatt auf Theke getanzt) und in ne gewünschte leistung von ca. 500mW geglubscht hat !
mehr als 2,7 m über begehbaren Flächen? Eine 1,9m große Person auf einer 0,8m hohen Theke kommt dann gerade mit den Haaren in den Strahl, Zeit und Gelegenheit genug, dem Spuk ein Ende zu setzen!
Bis ich reagieren kann und Notaus betätige is das Auge ca 2Sek. dem Strahl ausgesetzt !
Das klingt sehr nach "schön reden"! Jemand hat da die Zeit verschlafen, in der die Person geklettert ist.
ich habe alle anwesenden darauf hingewiesen das hier mit Laser "gespielt" wird.
Das kannste gerad sein lassen. Die Beschilderung am Eingang genügt. Für alles andere ist der Betreiber verantwortlich - auch für rechtzeitiges Ausschalten der Anlage.
Das Auge dürfte hin sein odER ?
Ja, wenn der Strahl wirklich zentral getroffen hat. (Allerdings spielen Aufweitung des Strahls und die Winkel im Augenblick des Treffers eine mindernde Rolle, so dass eine Zwangsläufigkeit nicht gegeben ist - aber das würde ich als "Russisch Roulette" bezeichnen.
So nu wie siehts aus bin ich haftbar ?
Ja.
Moosemann hat geschrieben:Ekkaaaard! Gilt für Laser eigentlich auch eine "Grundgefährdung", so wie beim Auto?
Ja. So, wie der Fußgänger nicht einfach die Straße betreten darf, muss sich auch der Gast einer Lasershow den Gegebenheiten anpassen. Er darf Laserbereiche nicht betreten, keine Gegenstände in den Strahlengang bringen und nicht in den Strahl klettern. Aber dies alles entbindet die Aufsicht nicht von ihrer Pflicht, den Laser abzustellen, wenn jemand anfängt auf Tisch und Bänke zu klettern. Genauso darf ein Autofahrer einen unachtsamen Fußgänger nicht einfach platt fahren nach dem Motto: "Selber schuld!".
Dort hätte gar kein stehender Strahl sein dürfen. Ich definiere eine Theke nämlich noch als "begehbare Fläche". Bei einer Veranstaltung mit Alkoholkonsum würde ich IMMER davon ausgehen, daß irgendwelche Suffköppe auf solche Vorrichtungen klettern.
Wenn man es so einrichten kann, dann ist das natürlich besser, vorgeschrieben ist es nicht. Eben deshalb muss die Aufsichtsperson die Gäste im Auge behalten, und die Anlage gegebenenfalls abschalten. Die Show geht nur weiter, wenn alle wieder brav auf dem Boden stehen oder auf ihren Plätzen sitzen. (Ich denke, das kann man auch gut durchsetzen, wenn man es denn will; denn den Schlüssel hat nur nur der DJ).
Ansonsten: Spätestens in dem Moment, in dem da jemand draufklettert, hätte das aufmerksame Laser-Personal den Not-Aus drücken müssen.
Genau!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

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Beitrag von ekkard » Sa 13 Dez, 2003 10:51 pm

Uups: Das DANACH im ersten Satz bezieht sich auf die Zeit von 14 bis 18 Jahren. Danach ist jeder für sich selbst und allein verantwortlich. (In einer Reihe von Fällen gilt die Elternhaftung ab 16 Jahren nur eingeschränkt. Ich weiß nun nicht, wie das beim Betrieb von "Maschinen" (hier Lasereinrichtungen) ist.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

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Beitrag von ekkard » Sa 13 Dez, 2003 10:59 pm

floh hat geschrieben:Falls so eine Sache vor Gericht landet wird es wohl darauf ankommen ob du dein möglichstes getan hast um so einen Unfall zu verhindern.

Ein Flugzeug kann auch gut gewartet sein, alle Abnahmen bestanden haben, der Pilot und der Copilot können noch so nüchtern und gut erfahren sein. Manchmal passiert trotzdem etwas...

Ein geringes Restrisiko bleibt immer bestehen. Man soll aber alles daran tun es so gering wie möglich zu halten.
Der Vergleich hinkt auf allen Vieren. Hier geht es nicht ums Restrisiko, sondern darum, dass die Anlage nicht richtig beaufsichtigt wurde.
Restrisiko wäre ein sich lösender, spiegelnder Luftballon, der durch den Strahl schwebt, ehe auch nur im Ansatz das Fiasko zu verhindern wäre.
Ein anderer Fall wäre das absichtliche Ablenken der Aufsichtspersonen, z. B. durch tätlichen Angriff, damit ein Kumpel des Angreifers absichtlich in den Strahlengang langen kann. Hierbei geht das Haftungsrisiko voll auf die Gruppe der Störer über. (Obwohl der Nachweis vor Gericht schwierig wird!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

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Beitrag von hhansen6 » Di 16 Dez, 2003 10:14 pm

@Ekkard: was weißt du eigentlich nicht ?
Ne das war nur profilaktisch gedacht !
Danke an alle beteiligten !
Ich bin nicht die Signatur ich bin nur der Hausmeister.

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