Sicherheitsbrille wirklich sicher?

[Creepy]

Hey hey!
Ich habe mir folgende Lasersicherheitsbrille gekauft:
https://www.amazon.de/gp/product/B07BM7 ... UTF8&psc=1

Rotes Licht (650nm Laser) schirmt sie auch komplett ab, ich frage mich bloß ob ich der Brille vertrauen kann wenn es um IR geht. Ich plane aktuell mal ein paar IR Dioden mit (angeblich) bis zu 2W zu testen und würde nur ungern erblinden...

Wie kann man die Angaben solcher Brillen testen? Vermutlich nur mit Spezialgerät, oder?
Lässt sich anderweitig beurteilen ob sie sicher ist?
Grüße aus dem Norden!

[ekkard]

Ich darf mal die Angaben des Verkäufers ein wenig erläutern:
OD6+ = optische Dichte; die Leistung des Strahles wird um 6 Zehnerpotenzen (also 1Mio) herab gesetzt.
Dasselbe sagt die Schutzstufe L6
Diese "Sicherheitsbrille" darf nur für die Wellenlängen zwischen 600nm und 1100 nm eingesetzt werden. Als Beispiele werden genannt:
NdYAG (1064nm), sonstige Diodenlaser mit 694nm, 755nm, 808nm, 980nm
DIR = Betriebsarten; Dauerstrich, Impuls, Riesenimpuls (aber sehr kurzer Dauer).
Was fehlt für den Einsatz in der EU, ist das Zertifikat nach EN 207 Persönlicher Augenschutz.
Ob dir die Schutzstufe L6 reicht, entscheidet die am Auge auftreffende Laserleistung dividiert durch 1 Mio. Das Resultat muss die maximal zulässige Bestrahlung nach DIN EN 60825 Teil 1 einhalten.

Das fehlende Zertifikat ist übrigens zwingend vorgeschrieben. Anderenfalls gilt die Laserschutzbrille nicht als "Persönlicher Augenschutz".

Ergänzung zur Frage der eigenen Nachprüfung: Dazu braucht man eine Laboreinrichtung, die es gestattet, verschiedene Laserwellenlängen zu erzeugen. Und man braucht einen zuverlässigen Leistungsmesser für optische Strahlung im genannten Bereich. Ich denke, eine solche Einrichtung lohnt sich privat nicht. Lieber das Zertifikat verlangen!

[Creepy]

Schon mal vielen Dank für die Antwort, das schöne ist ja, dass ein CE EN207 Zertifikat angehängt ist, aber so verpixelt wurde dass es nicht so wirklich zielführend ist...


Kann man dem ganzen dennoch vertrauen? Wenn das Zertifikat gefälscht wäre, dürfte die Brille dann noch verkauft werden?

[ekkard]

Warum nur können sich Firmen nicht an die Normvorgaben halten? Das Zertifikat gehört zu den "erforderlichen" (in der Norm aufgezählten) Unterlagen.
Das Prüflabor muss aus dem Papier hervor gehen.

A propos verkaufen: In der EU darf vieles verkauft werden, auch wenn es Sicherheitsstandards missachtet. Nur eingesetzt darf es nicht werden.

[lightwave]

Schau vielleicht besser nach einer Brille von UVEX, verkauft von einem Händler mit Sitz bei uns...

[VDX]

... der User "ichbinsnur" (Christian) im "deinlaserforum.de" bietet für die Foris recht günstig zertifizierte Schutzbrillen an - ggf. da mal (nach Anmeldung) anfragen:

https://www.deinlaserforum.de/index.php ... chbinsnur/