Schön schön
Wenn Du es schaffst, TEM00 hinzubekommen, dann wirst Du auch sehen, dass die Leistung in Grün schlagartig zunimmt, während der Anteil des durchgelassenen Pumplichts abnimmt.
Diese kleinen geklebten Kompositkristalle haben leider etxrem große Qualitätsunterschiede. Ich habe vor 20 Jahren auch mal damit experimentiert (Casix DPM 2x2mm). Damals gepumpt mit 2 Watt habe ich zwischen 30mW und 300mW grün herausbekommen. Das Problem ist dass diese Kristalle geklebt sind. Fokussiert man aus Versehen in der Nähe der Klebeverbindung, dann kann man den Kleber schädigen und die Effizienz geht an diesem Punkt gegen Null.
Auch hält der Kleber bei höheren Ausgangsleistungen (ab 100mW) nicht dauerhaft stand und die Leistung wird mit der Zeit weniger. Durch die große Qualitätsstreuung hatte man mit den Modulen eine Effizienz von 2-15% Pumpleistung zu Grün.
Als ich vor über 20 Jahren mit DPSS-Lasern angefangen habe, gabs die Billigmodule aus China noch nicht.
Im Jahr 1999 hatte ich Kristallmodule benutzt, die nicht geklebt, sondern nur zusammengefügt (angesprengt) waren. Die gabs von Firmen wie FEM, VLOC oder auch der russischen "SPA Firn".
Die Russen benutzten als Laserkristall statt des üblichen Yttriumorthovanadat YVO4 das exotische Lanthanscandiumborat LSB.
Mit diesen Modulen konnte man 300-500mW Grün aus 2 Watt schaffen.
Die ungeklebten Module kosteten aber um Größenordnungen mehr. Anfangs bis zu 3000 Dollar, ein paar Jahre später dann zwischen 300 und 1000 Dollar. Ein Laser mit 300mW Grün kostete aber damals auch etliche Tausend Euro. Der erste grüne DPSS mit einer Leistung von 7mW (Sieben!) hatte mich 1998 1800,- Deutschmark gekostet.
Aus Kostengründen habe ich dann aber auf die Module verzichtet und das ganze diskret aufgebaut.
Einzelkristalle Vanadat und KTP waren aus China relativ billig zu bekommen. Die Verspiegelung habe ich gleich mit beschichten lassen, um damit einen ca. 15mm langen Plan/Plan-Resonator aufzubauen.
Den musste man natürlich justieren. Also im Prinzip wie die Module, nur nicht zusammengeklebt, sondern die Kristallflächen dazwischen entspiegelt für 1064nm.
Ein Planresonator ist natürlich sehr empfindlich gegen Dejustage. Daher musste die ganze Mechanik temperiert werden, damit sich nichts verzieht.
Ich habe auch Aufbauten mit diskreten spärischen Auskoppelspiegeln getestet. Aber die waren auch nicht leicht zu justieren und die Effizienz war geringer. Auch die Kosten waren höher. Die Spiegel kosteten alleine mehr als ein Kristall mit der Verspiegelung.
Von den Lasern konnte ich damals einige verkaufen. Die hatten Ausgangsleistungen zwischen 120mW und 200mW. Ich stellte die nie auf die maximale mögliche Ausgangsleistung ein. Denn diese war meistens sehr instabil und konnte bei den kleinsten Temperaturschwankungen im Kristall zusammenbrechen. Um die Idealtemperatur zu ermitteln, wurde in einem Testaufbau für jeden Laser der gesamte Temperaturbereich von ca. 20°C bis 40°C durchfahren und die Ausgangsleistung und Stabilität gemessen. Anhand der Testaufzeichungen, die meistens über einige Stunden in der Nacht gemacht wurden, konnte ich dann den Leistungs- und Temperaturbereich sehen, bei dem am wenigsten Schwankungen aufgetreten waren und der Temperaturbereich relativ breit war. So wurde der Laser dann eingestellt. Das gab dann die beste Betriebssicherheit.
Als dann aber die Flut von billigen DPSS-Lasern aus China einsetzte, habe ich das Projekt aufgegeben.
Gruß
Joachim