Hallo Ronnyk, ich muss dir jetzt ein bissle widersprechen, oder ich habe dich falsch verstanden
Selbstfreilig hat ein CO² Lasercutter eine Linse. Und die gibt es auch in verschiedenen Arten mit unterschiedlicher Brennweite.
Fangen wir mal beim billigsten an.
Der K40 Standart 0815 Lasercutter Ebay/Amazon kostet irgendwas um die 3 bis 400 Euro, ist recht simple aufgebaut, hat eine 40 Watt CO² Laserröhre. Aufgrund des geringen Preises muss man jedoch um zuverlässig damit arbeiten zu können, einiges an Bastelzeit investieren. Fertig Endgebastelt kann ein K40 auch schon mal dann bei 1000 Euro landen, so in dem Bereich etwas.
Der Vorteil des K40 ist seine 1,5" Linse. Damit bekommt man einen schicken kleinen Spot und kann somit die Laserleistung schick konzentrieren.
Will man für den K40 noch eine gute Z-Achse muss man ungefähr nochmal 3-400 € auf den Tisch legen oder man bastelt auch hier selber.
Leider geht bei vielen Chinalasern meist nach kurzer Zeit das Lasernetzteil oder die Röhre über die Wupper. Das gilt auch für die größeren Brüder mit Z-Achse und vernünftigen Controller, oft genannt K50 oder K60 / K80. Hier wird aber Standartmässig eine 2,5" Linse verbaut, was wiederum einen größeren Spot bedeutet.
Edelstahl kann man damit ohne weiteres nicht gravieren, sondern brauch zusatzmittel wie Cermark o.ä.
Das ist eine alkoholisierte Pulvermischung oder als Spray, damit wird dann das Mittel festgebrannt auf dem Edelstahl.
Die K50er bis K80 Serie geht so ab 1400€ los und geht dann nach oben.
Man hat hier den Vorteil eines Halbwegs vernünftigen Gehäuse, muss aber auch nacharbeiten. Chinalaser werden von Wanderarbeitern zusammengebaut, da kann dann schon mal vorkommen, das die Spiegelhalter pimaldaumen montiert sind und die Kabelverbindungen nur zusammen gewickelt sind -> Brandgefahr und Stromschlaggefahr bei 230 Volt. Die Elektrik muss unbedingt überprüft werden.
Die 0815 Chinalaser sind alles Klasse 4 Laser, weil nur rudimentäre Sicherheitseinrichtungen und sind Grauimporte wegen fehlender CE.
Die Laser werden aus Buchholz (D), oder Tschechien oder Polen geliefert und haben keinen Zollbeamten gesehen. Bestellt man selber als Hafenanlieferung, zieht der Zoll die ein und verschrottet die auf Rechnung des Importeurs, sprich du als Kunde musst das bezahlen.
Faserlaser aus China gehen, dank sinkender Preise jetzt so bei 2000 Euro los für 20 Watt.
Allerdings sind die Geräte offene Laser in der Klasse 4. Hier ist eine Schutzbrille für 1064nm absolute Pflicht und man muss dafür sorgen, das kein anderer drauf schielt, wenn man damit arbeitet. Der Rauch sollte abgesaugt werden durch eine Ablüftung.
Diese Laser bearbeiten alles, was zur Wellenlänge passt. Glas/Acryl und Holz gravieren nur über umwege.
Bei Hochpoliertem Edelstahl oder stark spiegelnden Oberflächen kann man sich innerhalb von ms den Laser zerschießen. Das ist die gefürchtete Backreflection und das sollte man tunlichst vermeiden.
Gute CO² Lasercutter als LK1 oder LK2 gehen neu ab 4500€ los und nach oben ist erst mal keine Grenze. Hier kommt auch wieder die Glasröhre zum Einsatz. Will man volle Kontrolle über die Leistung wird´s dann schon mal 7500 und mehr.
Faserlaser als LK1 oder LK2 dürften auch so bei 6-8000€ das Licht der Welt erblicken. Hier sorgt dann eine Kabine für den Schutz des Benutzers. Die Preisgrenze ist auch hier wieder nach oben offen.
Wenn du sicher arbeiten möchtest ( was ich gut finde ), dann wirst du wohl dein Budget komplett einplanen dürfen und brauchst eine Portion Glück.
Man findet immer wieder mal bei Ebay Kleinanzeigen Lasercutter vernünftiger Hersteller. Sabko Laser sind hier ab und zu mal zu haben und wenn der preis passt, sollte man zugreifen. Auch die Fa. Cameolaser bietet LK 2 Laser bei sich auf der Homepage an. Das sind gebrauchte Inzahlungsnahmen von anderen Kunden und die Maschinen sind Generalüberholt mit Garantie. Die 3k werden aber verdammt knapp dafür. Dafür sind auch hier die Maschinen 1A.
Nachteile :
Stahl ist nicht gleich Stahl. Verschiedene Legierungen lassen deine Laserergebnisse schon mal unterschiedlich wirken/aussehen mit einem Faserlaser. Erst nach viel viel Erfahrung gelingt dir eine sichere Produktion, vor Fehlschlägen bist du trotzdem nicht geschützt.
Wenn dein Messerhersteller immer wieder mal andere Lieferanten nutzt, kann das ins Auge gehen.
Sicherer sind da schon die Zusatzmittelchen für CO², allerdings kann es dir passieren, das die nicht vernünftig haften.
Probieren und viel testen ist auch hier Pflicht.
Der Vorteil des CO² Cuters ist jedoch die Tatsache, das du auch Holz, Acryl schneiden kannst ( Aufträge generieren für mehr Umsatz ) allerdings ist der Markt hart umkämpft und so manch einer hat sich in seiner Bierlaune fürchterlich auf die Nase gelegt.
Gerade jetzt haben sich viele Überschätzt durch den Coronavirus. Allerdings bin ich der Meinung, weil eben drum viele Gewerbeleichen auf der Stecke bleiben, wenn man jetzt diese Krise als Kleinunternehmer überlebt oder neugründet, geht man gestärkt in die "Nachkriegszeit"
Ich hoffe, ich konnte dir ein klein wenig Laserlicht ins dunkle bringen, aber vorab denke ich, dein Budget ist einfach zu knapp für ein Gewerbe zum Brötchen verdienen. Eine einzige Maschine bedeutet bei einem defekt Totallausfall und bringt dich in schwere Schwulitäten. Da muss man schnell mit einem Ersatzgerät reagieren können. Absaugung ist auch noch ein Punkt, der schwer ins Geld geht und recht hohe Folgekosten nach sich zieht.
Also, sei auf der Hut. Selbstständigkeit ist kein Zuckerschlecken und Papa Staat möchte auch einen gehörigen Schluck aus der Pulle.
Gruß
Michael