Es handelt sich um einen Spectra Physics 2010 K aus dem Jahr 1986.Also ein reiner Kryptonlaser,allerdings ohne Ballasttank und Fillsystem.Schon sehr alt aber voll funktionsfähig,allerdings ohne Netzteil und Betriebsdaten.Wie lang dieser Laser mit seiner Füllung auskommt kann ich nicht sagen da mir dafür keine Daten zu verfügung stehen.Der einzige Hinweis auf Röhrendaten,war handschriftlich auf dem Röhrenmantel geschrieben,180V 30A.Schon mal ein sehr guter Anhaltspunkt.Nach dem öffnen der Abdeckung offenbarte sich erst mal ein riesen Trumm aus Messing uns sah eher aus wie ein Kanonenrohr aber nicht wie ein Laser.Anode und Kathode waren nicht zugänglich,zumindest nicht ohne die Spiegeljustierung zu entfernen.
Es handelt sich um eine Sealed-Mirror Röhre welche häufig in der Medizin,im Labor und selten auch im Showbereich da unpolarisiert,eingesetzt wurde.
Entsprechend schlecht sind die Strahldaten,2mm Durchmesser und eine Divergenz von mehr als 2mrad und je nach Justierung ist von TEM01,Donut Mode,bis hin zum echt grauseligen TEM22 Mode,alles drin.Soweit mir bekannt gibt es noch die 2011 Serie und die 2012 Serie,welche externe Spiegel besitzt und entsprechend besseren Strahldaten.
Wer hier noch mehr Infos oder Originaldaten hat,immer her damit

Nachdem der Wasseranschluss gelegt war gings los.Wie bei den Spectras üblich war natürlch erst mal das Flow Wheel undicht,Spannungsriss an der Rohreingangsbohrung.Ein wenig Epoxidharz und das Teil war dicht.180VDC bei 30A soll sie haben,nur Magnetspannung und Katodenspannung fehlen noch.Magnetspannung ist recht einfach,bei den Originalnetzteilen war im Gegesatz zu den Spectra 16X Serien eine Regelung des Magnetfeld nicht vorgesehen.Hier also ungeregelt,die Netzteile wurden allesamt mit 208V Drehstrom betrieben,was nach Gleichrichtung eine Spannung unter Last von 260VDC-270VDC ergibt.Ich hielt mich hier an dem unteren Wert von 260VDC.Der Spulenwiderstand war 60 Ohm kalt und 65 Ohm im warmen Zustand,also 4A und 1040 Watt im Betrieb.
Die Kathodenspannung zu ermitteln war schon schwieriger,da man an die Kathodenanschlüsse nur schlecht ran kommt und auch die Zuleitungskabel nirgends aufgetrennt bzw.angeklemmt waren.Sie gingen vom Netzteil also direkt an die Kathode.Das messen der Spannung direkt an den Anschlüssen war hier eine riesen Fummelei.Raus kamen knapp 23,5A bei 3,46 VAC,was einer Heizleistund von 81 Watt entspricht,ein durchaus gängiger Wert für Laser dieser Größe.
Dann gings los,Netzteil auf 200VDC und 10A gestellt und gezündet,beim ersten Ping war er da,first Light und mit 676nm und 3mW Leistung


Habe den Laser erst mal einige Stunden bei Standby laufen lassen und zu meinem erstaunen änderten sich die Betriebsdaten bis heute so gut wie garnicht.Ein Indiez dafür das der Laser wohl noch nicht sehr lange gestanden hat.
Danach langsam auf 30A erhöht und siehe da,die Handschriftlich auf der Röhre vermerkten 180V,mit 181,7V nur knapp verfehlt.Magnetspannung war also korrekt.Das Delta der Kathode hat bei etwas über 13A seinen Höhepunkt und fällt danach kontinuierlich bis auf 0,29A bei 30A Röhrenstrom.Die Gesamtausgangsleistung ist mit 1311mW nicht schlecht,Leistungsverteilung 3:1 zwischen 647nm und 676nm.
Alles in allem ein schöner Laser,wenn da nicht die schlechten Strahldaten wären
