ich nehme Bezug auf meinen Beitrag vom 06.05.2014: http://laserfreak.net/forum/viewtopic.php?f=43&t=55564
Dort hatte ich mich bereits vorgestellt und erfragte einige Dinge zu den Möglichkeiten Wellpappe "schneiden" zu können. Mein Dank gilt hier u.a. auch noch einmal Viktor (VDX), der mir guten Rat zu meinem ganzen Vorhaben geleistet hat.
Das Ziel war für mich einen Lasercutter zu bauen der mindestens im Format DIN A2 (420 mm x 594 mm), besser noch DIN A1 schneiden kann. Dass diese Aufgabe recht gewaltig war, sollte ich während des baus erst feststellen - dies ist ja immerhin mein erster Cutter.

- Zum cutten benutze ich eine Nichia NDB7875 Diode, diese betreibe ich bei voller Leistung mit ca. 2-2,5 W (meist werden hier höhere Wattzahlen angegeben, aber man sollte die Diode auf Dauer etwas schonen). Die Diode, den Kühlkörper und den Treiber habe ich auf Ebay erworben - hier kann man gute Schnäppchen machen wenn man geduldig ist.
- Als Grundbasis - zumindest erschien mir das logisch - habe ich mir einen defekten Schneidplotter zugelegt. In meinem Fall war das ein Secabo C60 den ich für 40 € auf Ebay ersteigert hatte. Bei dem Plotter war lediglich die Ansteuerung defekt, was für mich unwesentlich war, da ich im Grunde nur den oberen Balken mit der linearen Führung des Schlittens und den Antrieb brauchte. Die Y-Achse musste ich somit nicht neu konstruieren.
- An der Breite der vorhandenen Y-Achse habe ich nun den Rest angepasst (ich habe sozusagen drumherum aufgebaut). Die ganze Maschine hat die Ausmaße von ca. 1000 x 720 mm und einen Verfahrweg von ca. 600 x 850 mm (DIN A1 wurde also möglich). Die nötigen Aluprofile (60 x 30 mm) habe ich bei aluprofile24.de gekauft. Die Vorder- und Rückplatte des "Tisches", sowie auch die Seitenplatten der Y-Achse sind aus Aluminium und bei jeder Metallbude günstig zu erwerben. Die Schneidplatte, also die Auflage ist aus verzinkten Blech, dies war wichtig, da die Platte magnetisch sein musste um das Material zu fixieren.
- Die 2 Linearführungen der X-Achse: jaha... und hier begannen die Probleme. Zuerst kaufte ich mir 2 Führungen mit Gleitlagern bei igus (dürfte recht geläufig sein) und ich sage nur großer Fehler! Die Dinger sind zwar recht solide aber in keinem Fall präzise. Hätte ich mich hier vorab etwas schlauer gemacht, wäre mir diese Dummheit erspart geblieben. Hier habe ich nochmals 2 richtige Kugelumlauf-Linearführungen nachkaufen müssen, für das 3-Fache an Geld (gebraucht) aber unersätzlich. Den unteren Aufbau der Y- und X-Achse musste ich also mehrmals neu konstruieren. Da komme ich auch gleich zu meinem 2. Fehler: Die X-Achse wird mit 2 Riemen an einem Motor betrieben. Im Grunde geht das sehr gut, aber ist bei dem Verfahrweg und der Masse der Y-Achse zu ungenau. Diese Ungenauigkeit kompensiere ich derzeit und so gut es geht durch Mach3, das genügt für meine Zwecke vollkommen. Ich empfehle jedoch etwas mehr Geld in einen Spindelantrieb zu investieren.
- Die Z-Achse ist nicht motorisiert. Hier habe ich durch langes suchen eine Präzisionsführung gefunden, die sich durch ein Handrad bewegen lässt.
Alles in Allem funktioniert alles ziemlich gut. Die Leistung des Lasers (Analog 0-5 V) und die Z-Achse steuere ich am Gerät selber manuell. Das könnte man zwar als lästig auffassen, aber ich liebe es noch ein paar Dinge zu machen die erstmal ins Blut übergehen müssen und aus Erfahrung erfolgen.

Wellpappe muss je nach Dicke mit mehreren Durchgängen geschnitten werden. Kunststoffe sind als Material nicht ideal, aber teils möglich. Perfekt lässt sich Schaumstoff schneiden (in meinem Fall bis 2 cm) mit absolut sauberen und schmelzlosen Kanten. Weitere Materialien werde ich in der kommenden Zeit ausprobieren.
Es folgen ein paar Fotos der Anlage, ich hoffe es gefällt euch. Fragen zu Details beantworte ich natürlich gerne und weitere Fotos oder Videos kann ich nachreichen.









Fazit: würde ich nach den ganzen Erfahrungen noch einmal anfangen, würde ich einiges besser/ anders machen. Ich bin aber mit dem ersten Resultat ziemlich zufrieden

Grüße
Flo