Eine Bemerkung vorweg: Wenn Sicherheitsfragen "irgendwo" erörtert werden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass ich die Fragestellungen mitbekomme. Dafür ist unser Forum "Lasersicherheit" zuständig. Dort werde ich per E-Mail benachrichtigt, anderswo nicht!
tschosef hat geschrieben:
Ein Gedanke aber noch:
Divergenz, ist das, was den Projektor nach einem gewissen Abstand sicher werden lässt

Man muss daher eigentlich genau genommen ganz klar hinterfragen, wofür man den Projekor einsetzen möchte?
Ganz recht! Und die Diskussion hier lässt aus der Sicht des Sicherheitsexperten einige(!) Wünschen offen.
Sheep hat geschrieben:Es ist doch so: halbe Divergenz = vierfache Helligkeit. Dementsprechend braucht man dann auch nur ein viertel der Leistung für die gleiche Helligkeit.
Richtig, die Strahlstärke nimmt in bestimmten Grenzen mit dem Quadrat der Divergenz zu. Allerdings ist die Quellgröße endlich und ab einer gewissen Strahldichte wird die Divergenz nicht mehr kleiner, und es wird nicht mehr "heller".
Sheep hat geschrieben:Nun stellt sich mir die Frage was besser ist?
Nehmen wir an der Raum ist 30m lang, nach 10m sind wir im Publikum.
(Fall 1) Projektor mit 1mrad und DM3mm am Austritt wären nach 10m DM13mm und nach 30m DM33mm
(Fall 2) Projektor mit 2mrad und DM3mm am Austritt wären nach 10m DM23mm und nach 30m DM63mm
Was ist nun heller 100mW mit DM33mm oder 400mW mit DM63mm?
Und was ist sicherer (Erich hat ja die Sicherheit angesprochen)?
Das was aus seitlicher Sicht die Helligkeit des Strahles ausmacht, ist die auf den Raumwinkel bezogene Strahlungsleistung, also die Strahlstärke.
Der Raumwinkel kleiner (ebener) Winkeldurchmesser ist gegeben durch Divergenz²*Pi/4. Mit den angegebenen Strahlungsleistungen ergeben sich folgende Stahlstärken:
Fall 1 zu (0,1 W/1E-03^2*Pi)*4 = 127,3 kW/sr
Fall 2 zu (0,4 W/(2E-03^2*Pi)*4= 127,3 kW/sr also (erwartungsgemäß) dasselbe Ergebnis. Die Strahlen erscheinen an vergleichbaren Stellen gleich hell. Natürlich nimmt die Bestrahlungsstärke entlang des Ausbreitungsweges mit dem Quadrat des Abstands ab.
Was ist nun sicherer? Eine Dauerbestrahlung ist höchst ungesund. Die Pupille darf bei einem mehr zufälligen Blick
in den Strahl(!!) nicht mehr Leistung aufnehmen als 1 mW über 0,25s. Natürlich kann man die Zeitdauer eines Treffers drastisch kürzen, muss dies aber gewährleisten, sprich sorgfältig überwachen, auch wenn 1 Fehler in der Anlage auftritt.
Der Publikumsabstand war mit 10 m angegeben. Folglich haben wir es mit den beiden Strahlen
Fall 1: 13 mm (100 mW)
Fall 2: 23 mm (400 mW) zu tun.
Die Normpupille schneidet
im Fall 1 davon den Anteil von (7/13)² = 29%, also 29 mW und
im Fall 2 den Anteil von von (7/23)² = 9,3%, also 37 mW heraus.
Fall 2 ist also kritischer, ausreichende Verkürzung der Bestrahlungsdauer voraus gesetzt.
Irrtum vorbehalten! Und es handelt sich um eine grobe Abschätzung, die man im Detail mit den tatsächlichen Daten prüfen muss. Ein letzter Hinweis: Die Stahldurchmesser müssen als Durchmesser derjenigen Fläche angegeben (gemessen) werden, die 63% der Strahlungsleistung umgreifen. Das macht die exakten Berechnungen noch ein Bisschen kritischer!