Hi medusa,
erstmal Danke für die schönen Bilder von dem Gesamtaufbau. Ja so in der Art dachte ich das auch, nur hätte ich das Prisma hinter der Zelle angeordnet.
Aber : Weil die Optik in diesem Aufbau ja im Wesentlichen linear ist und eine Vertauschung der Übertragungsfunktionen der Bauelemente damit keine Auswirkung auf das Gesamtergebnis hat, sollte sich so dasselbe ergeben, wie Du es beobachtet und beschrieben hast.
Ich habe Deinen Bericht dazu bereits Durchgelesen und möchte Ihn zusammenfassen:
Du beobachtest
- keine spektral selektive Filterung des Bauteils ( das gesamte Multiline-Spektrum passiert die Zelle )
(Das Spektrum sieht also genau so aus / Bild aus einem anderen Deiner Beiträge entnommen... ):
Linienspektrum1.jpg
- Vor der Zelle sind irgendwelche Mehrfach-Reflexe des gesamten Multiline-Spektrums zu beobachten...die sind nicht spektral aufgefächert...
Habe ich das richtig wiedergegeben?
Dann scheidet ein FPI ( also ein Fabry-Perot-Interferometer ) wie wir beide wissen völlig aus - ich habe mich geirrt. Soll vorkommen.
Hier wäre eine deutliche spektrale Filterung zu beobachten gewesen. Dem Alter des Gerätes nach zu urteilen (1967) ist das keine Sonderanfertigung mit beschichteten Spiegeln, die auf das FPI-Prinzip "zufällig" auf das Spektrum des Argon-Lasers zugeschnitten sein könnten - ein "coating-design" solcher Art existierte damals noch nicht.
Ergo : Du hattest mit der Kerr-Zelle oder Pockels-Zelle also recht. Gratuliere!
Ich würde Dieses Gerät als eine Pockelszelle einstufen, aber auch das kann falsch sein.
Zumindest würde das die regelmäßigen Mehrfachreflexe und die Undurchsichtigkeit im Sonnenlicht erklären... es gibt Anordnungen von Pockelszellen, die bestehen aus vielen Einzelzellen hintereinander... und da entstehen massenweise optische Oberflächen an denen Reflexionen auftreten können... so ähnlich wie an dem Linsensystem z.B. eines Teleobjektivs... (wegen der Anti-Reflex-Beschichtung meistens nur im roten oder violetten Spektralbereich sichtbar...!)
Dieses Gerät ( gilt allerdings auch für eine Kerr-Zelle ) ist deshalb weitgehend undurchsichtig im normalen Licht, weil die Zelle im "normal white mode" auf das Laserlicht wirkt, wenn dieses linear polarisiert ist. Du schreibst ja, dass Deine Röhre Brewster-Fenster hat... da kommt einfach zu wenig Strahlungsleistung in der Richtung des "normal white mode" aus dem unpolarisierten Sonnenlicht durch...
Du hast mit dem Argon Laser (Faule Mette...

) den "normal black mode" getroffen... Polfilter und Polarisationsrichtung des Lasers stimmen überein... deshalb die Durchlässigkeit in dem kleinen Winkelbereich -> Brewster-Gesetz.
Leider sind das alles nur Vermutungen. Es ist halt schwer so ein unbekanntes Bauteil ohne Hinweise zu bestimmen.
Als nächstens würde mich interessieren, wie das Gerät bei angelegter Spannung reagiert. Ich denke es handelt sich um Spannungen im Bereich einiger hundert Volt bis einiger Kilovolt -> typische Spannungen für solche Zellen.
Bei Dir steht bestimmt noch ein solches Netzgerät herum das Gleichspannungen bis ca. 1500 Volt erzeugen kann ... oder?
Doch Vorsicht dabei: Gut ist es wenn Du die Anschlusswerte kennst bzw. diese eingrenzen kannst -> Dokumentation zum Ebert - Monochromator, manchmal auch am Gehäuse o.ä. ...
Ansonsten würde ich das Gerät mal in den undurchlässigen oder durchlässigen Zustand einstellen, am besten bei einer Wellenlänge und die Spannung an den Drähten erhöhen bis sich der Lichtfleck auf der Wand oder Schirm verändert... -> Bestimmung der Halbwellenspannung durch Transmission der Zelle. Meistens liegt bei solchen Geräten die Spannung an einem schwarzen und einem roten Kabel - rot für "+" und schwarz für "-" ... jedenfalls bei Gleichspannung.
So kenne ich das Jedenfalls.
Trozdem noch viel Spass mit weiteren Experimenten... und über "Faule Mette"

habe ich mich immer noch nicht "beruhigen" können...
Grüße,
Undine
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