Nun da ich mein RGB-Modul und meine „alten“ Laserei-Sachen beisammen habe, habe ich flux alles auf eine Alu-Platte geklebt (ja - geklebt) und meine ersten paar Shows angeschaut.
Alles natürlich nicht so berauschend, da billig - nicht preiswert - gekauft und gebaut wurde. So bietet sich mein „Projektor“ nun dafür an, anderen Einsteigern anschaulich zu demonstrieren wie man es nicht tun sollte

Verbaut sind folgende Komponenten:
- K12n Scanner (’07/’08 gekauft), Preis damals 199EUR oder 299EUR ?
- Easylase 1 (’07/’08 gekauft), Preis damals 299EUR ?
- 200mW RGB-Modul (’13 gekauft), Preis 149EUR
- Shuttle ATX-Netzteil, vorhanden
Man sieht also, teuer war das nicht. Natürlich spiegelt sich das auch im Ergebnis wieder. Klar, die K12n-Scanner sind keine KPPS-Monster und linear sind sie auch nicht - verglichen mit dem RGB-Modul bzw. dessen Treiber sind’s jedoch ware Wunderwerke der Elektrotechnik und Mechanik.
Zunächst der Beam aus dem RGB-Modul: Gut zu sehen ist der große Strahl-Durchmesser. Soweit ok und nachvollziehbar. Leider entsteht im Modul viel Streulicht. Durch den großen Strahl-Durchmesser der blauen und roten Diode entsteht eine ganze Menge Verlust an den Scannern: Deutlich ist der Verlust dann auch an der Decke zu sehen: Die Konvergenz reicht möglicherweise für Beamshows in kleineren Räumen aus, projizierte Grafiken und Beams in größerer Entfernung zeigen jedoch deutlich das da noch Hand angelegt werden sollte. Bilder habe ich dazu gerade leider keine.
Der restliche Aufbau ist, wie ich weiter oben schon schrieb, schnell mit Heißkleber zusammen gepappt. Lasern tue ich damit natürlich nur in meinen vier Wänden alleine - wenn Augen weggelasert werden dann sind es meine eigenen. Die Unzulänglichkeiten der Dioden-Treiber zeigen sich in einem Video deutlich. Bei den Farbfächern fällt schnell auf, das der DPSS Modulations-Probleme durch fehlende Temperatur-Regelung hat. Ebenfalls bei den Farbfächern als auch bei sämtlichen Figuren mit „glatter Oberfläche“ (einfarbig) fällt die PWM-Modulation auf. Anstelle von Stromregelung werden die Laser schnell ein- und ausgeschaltet. Das führt natürlich zu Lücken im gescannten Bild.
http://www.youtube.com/watch?v=tOFcUKfb6HE#t=1m0s
Ich muss dazu übrigens sagen das ich keine genaue Ahnung habe wie ich Laser-Shows optimal filmen soll. Probiert habe ich das hier mit einer Canon EOS 60D (MagicLantern-FW), dem 18-135er Kit-Objektiv, bei Blende 4.5, ISO 320 und 1/33 Belichtungszeit. Trotz der langen Belichtung konnte ich die „Artefakte“ durch die Scanner-Bewegung nicht kompensieren (liegt’s am Rolling-Shutter?). Falls da einer Tips hat, gerne…
Nunja, ergo: Lieber etwas mehr ausgeben statt billig zu kaufen. Trifft überall zu, auch (oder gerade) bei Lasern. Für den Wiedereinstieg und Neu-Infizieren hat’s gereicht...
Im neuen Jahr möchte ich gerne einen neuen, „richtigen“ Projektor planen. Zur Zeit suche ich im Bekanntenkreis aber noch Leute die Metall verarbeiten können (ich tue mich da außerordentlich schwer). Außerdem würde ich gerne vorher den Aufbau planen/konstruieren (reicht für so etwas Google Sketchup?). Bis dahin habe ich aber immerhin etwas mit dem ich ins kohärente Licht schauen kann, auch wenn’s eher schlecht als recht ist.
Grüße und ’n guten Rutsch,
Stefan
Achso: Mit diesem Post möchte ich sicherlich niemanden diskreditieren (gerade in Bezug auf das RGB-Modul). Beim Preis von knapp 150EUR für 200mW Weisslicht MÜSSEN irgendwo Abstriche gemacht werden. Der Preis ist meiner Meinung nach für das gebotene durchaus fair. Aber so kann ich deutlich machen wo diese Abstriche gemacht wurden.