mein erster Thread hier, und gleich viele Fragen. Am Besten ich hole mal etwas weiter aus damit ihr wisst um was es geht.
Ich fertige hobbymäßig Platinen für meine Elektronikbasteleien. Anfangs habe ich es mit der Tonertransfermethode probiert.
Das funktioniert grundsätzlich auch, nur gab es immer wieder Probleme mit Qualität und Reproduzierbarkeit.
Ein Freund von mir hat eine CNC-Fräse und eine 1W Laserdiode "blau" dran montiert um Folien zu schneiden. Er sagte mir schwarz geht
besonders gut. Vor nun schon fast zwei Jahren probierten wir also folgendes: Platinenmaterial wurde mit schwarzem Lack beschichtet und
dieser dann weggelasert. Anschliessend normal geätzt. Das Ergebnis war eine super Kantenschärfe.
Es hat nur ziemlich lange gedauert bis so eine Platine fertig war. Je nachdem wie kompliziert die Strukturen waren, bis zu einer halben Stunde pro Europlatine.
Mittlerweile hat er sich einen 40W China CO2-Laser angeschafft, der haut die Platinen in einem Bruchteil der Zeit raus. Das Ergebnis ist nicht ganz so schön,
aber brauchbar. Ich denke das liegt an dem "Druckmodus" den der Laser macht. Das heißt er fährt immer zeilenweise hin und her und schaltet dabei den Laser ein und aus.
Auf der Fräse ist der Laser im Dauerbetrieb die Kontur abgefahren.
Zum eigentlichen Thema: Mir ist ein Laser zugelaufen und ich möchte nun eine Maschine bauen um meine Platinen selbst zu lasern.
Der Laser ist ein Diodenbarren mit nachgeschalteten Optikbauteilen.
Ich habe leider nur diese Angaben zu dem Laser dazubekommen: Optische Leistung 20W, Strom Treshold 7A, Strom max. 29A, Wellenlänge 808nm.
Wie es aussieht war am Laser mal ein Anschluss für eine Lichtleitfaser. Der Vorbesitzer muss den Anschluss wohl gewaltsam entfernt haben

Lasers und einen Messkopf auf Basis eines Peltierelements um die optische Leistung zu bestimmen. Da ich noch keine Messung und Nachführung der optischen Leistung habe, sondern den Strom erstmal nur per Hand einstelle, habe ich den
Laser nur bis 25A gefahren. Vorher natürlich eine Weile bei geringerem Strom "vorgewärmt". Der Laser wurde unfokussiert auf das Pelztier
gerichtet, ich würde schätzen etwa 2cm² Bestrahlungsfläche. Das Ergebnis meiner Messung ist eine optische Leistung von 10,6W bei 45W
Leistungsaufnahme.
Ich weiß, wer mißt mißt Mist

rechnen? Ist die Diode vielleicht schon degradiert? Wie lange wird sie noch leben?
Ich habe übrigens hier http://www.mikrocontroller.net/topic/290162 schon mal nachgefragt, viel schlauer bin ich aber bisher nicht geworden.
Dann habe ich noch eine CD-Hülle mit dem Laser beschossen um zu sehen wie der Strahl aussieht. Na ja, mit einem Strahl hat das wohl nicht viel gemeinsam. Was sagen die Experten, muss das so aussehen?
Fokussiert mit einer 20mm Glaslinse (die war bei dem Laser dabei) sieht das schon besser aus. In Balsaholz schießt er ein sauberes Loch. Nach diesen Tests denke ich der Laser ist in jedem Fall geeignet für meine Platinenproduktion. Als nächstes geht es also an die Planung der
Maschine und damit stellen sich mir wieder einige Fragen. Ich denke die Maschine sollte ziemlich schnell sein. Also ein Zahnriemenantrieb direkt
ab Schrittmotor. Bei den CO2 Lasern ist das ja ziemlich genial gelöst, da werden nur die Spiegel verfahren. Das Problem bei meinem Laser ist,
das der Strahl sich leicht aufweitet. Gibt es eine Möglichkeit das zu korrigieren, das heißt einen parallelen Strahl mit 2-3mm Durchmesser zu
erzeugen? Sorry falls ich hier Mist schreibe, mit Optik habe ich bisher null Erfahrung.
Eine andere Möglichkeit wäre, den ganzen Laser in einer Achse zu verfahren und das Werkstück in der Zweiten. Das hätte aber leider ein paar
Nachteile. Der grossen Masseträgheit könnte man mit kräftigeren Motoren entgegenwirken, gut. Was mir aber nicht gefällt sind die langen Kabel
zum Treiber. Ich möchte den Laser nämlich später mit mehreren kHz schalten um eben diesen oben beschriebenen Druckmodus fahren zu
können.
Wenn die Maschine dann mal funktioniert, möchte ich vielleicht auch mal etwas anderes bearbeiten außer Platinen. Zum Beispiel Schaumstoff
schneiden. Mit der Fokussierung so wie sie jetzt ist, gibt das natürlich furchtbar schräge Schnittkanten. Also besser wäre die Lösung mit einer
anderen Optik, denke ich.
Oder ich könnte versuchen die Faserankopplung wieder zu richten. Wie stehen da meine Chancen das mit Hausmitteln wieder
hinzubekommen? Was gibt es da für Möglichkeiten, bzw. wo kann ich entsprechende Bauteile, Linsen, etc. kaufen? Sollte natürlich bezahlbar
sein, ist ja nur fürs Hobby. Profisysteme haben ja leider Preise, da hauts selbst den Apotheker um

Das wars erstmal für den Anfang, bin gespannt auf euer kompetentes Feedback.
Grüße, Thomas.