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von medusa » Mo 29 Okt, 2012 1:47 pm
Vielleicht gebe ich Dir zu den ganzen Informationen, wie das mit der Vorionisation gemacht wird nochmal 'ne Idee, warum es gemacht wird. Die Erklärung findest Du am ehesten im Zusammenhang mit Stickstofflasern, die technisch in der gleichen Liga wie Excimerlaser spielen, aber viel einfacher aufgebaut sind. Mit den Excimern hat die Vorionisation erstmal nichts zu tun.
Die bandförmige Glimmentladung muß sehr schnell aufgebaut werden, damit sie homogen bleibt. Bei hohen Gasdrücken neigen Glimmentladungen zur Instabilität. Das bedeutet, daß winzigste Ungleichmäßigkeiten im Glimmen sich verstärken, weil zufällig vorhandene Fasern mit besserer Leitfähigkeit sehr schnell anfangen, den gesamten Stromfluß des Plasmas in ihrer Umgebung an sich zu ziehen. Die Fasern gehen dann schließlich von einer Glimmentladung in eine Bogenentladung (bzw. Funken) über, und das bedeutet das Aus für die Lasertätigkeit.
Dieser Effekt ist umso ausgeprägter und schneller, je höher der Druck des Gases ist. Bei TEA-N2 und Excimerlasern mit Drücken im Bar-Bereich ist man deshalb darauf angewiesen, die anfängliche homogene Glimmentladung so schnell wie möglich aufzubauen, damit die Lasertätigkeit einsetzen kann, noch ehe die Funken sich ausbilden und stören. Dazu dient die Vorionisation mit UV- oder Röntgenstrahlung.
In einfachen Selbstbau-N2-Lasern kann man den Effekt mit der Funkenbildung gut beobachten. Wenn es schön lasert, liegt zwischen den Elektroden ein rotviolettes Band. Erhöht man den Druck leicht, treten bei jeder Zündung mehr und mehr blauweiße Blitze in dem Band auf, und gleichzeitig geht der Laserausgang stark zurück.
~medusa.
Wir sind Sternenstaub, buchstäblich... jedes einzelne Atom schwerer als Wasserstoff und Helium in unseren Körpern ist im Fusionsfeuer im Herzen eines Sterns geschmiedet worden.
Vielleicht lieben wir deshalb das Licht so sehr.