Gefährdungsbetrachtung diverser Projektoren, wann bedenklich

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rbmk1500
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Gefährdungsbetrachtung diverser Projektoren, wann bedenklich

Post by rbmk1500 » Tue 17 Apr, 2012 6:31 pm

Hallo liebe Mit-Menschen

mich würde eure Meinung zur Gefährdungsbetrachtung diverser Projektoren interessieren.
Bei Events wie Qlimax, Hardbass wurden meine Augen schon unter sehr ungünstigen Pupillengrößen und Reaktionszeiten bestrahlt was ohne einen Ansatz von unangenehmen Eindruck vorbeiging.

Nachdem ich mir früher ein paar billige Shinps zulegte war mir eigentlich klar das diese nix taugen um reinzugucken auf entfernung x. Ich kann zwar keine schäden an mir ausmachen aber ich empfand selbst refelktionen auf gegenständen die mir ins Augen gingen recht unangenehm(sprich selbst wenn diese unbedenklich wären, vermittelten Sie ein unangenehmes gefühl).
Nun waren das 2-5k Stepper Grün rot bluray bis ca. 150mW je Laser.
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Nachdem ich mir 2 30k sets hochgejagt habe, will ich für 2 350mW grüne DPSS module fertige leergehäuse kaufen damit die teuren module hier nicht sinnfrei rumfliegen. Die leergehäuse sind auch 30K's. Mit Interlock und Schlüssel.

Wie würden solche Geräte Prof. eingesetzt und aufgestellt ? Ich kann mir schon Ausmalen das mradwerte/wellenlänge der Laser sowie Kzahl der Galvos und Entfernung das ganze ausmachen. Nur wie sind da die Richtwerte ? Ab welcher Entfernung kann man Projektoren mit 30K auf sich richten sodass auch mal die Kreuzung der Augen unbedenklich bleibt ?
Weil Programme erstellen ohne die Projektoren vor sich zu haben ist nicht wirklich zu realisieren : /

So eine Staffelung mit von 50 - 500mW bei 30K wäre sehr hilfreich :)



mfg

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karsten
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Re: Gefährdungsbetrachtung diverser Projektoren, wann bedenk

Post by karsten » Tue 17 Apr, 2012 7:37 pm

Ich fürchte, nur mit 30k und der Leistungsangabe wird da keine Aussage möglich sein. Im Extremfall könnte ich ja auch 1 Punkt 30.000 mal pro Sekunde ausgeben -> Ergebnis ist ein stehender Strahl, der sicherlich gefährlich ist. Man sieht, dass ist als Eckdaten zu wenig.

Um eine Berechnung durchführen zu können sind folgende Angaben erforderlich:
- Laserleistung
- Strahldurchmesser an der Quelle
- Divergenz
- Anzahl der Treffer in einer bestimmten Zeit
- Verweildauer des Lasers auf der 7mm-Pupile
Letzteres hängt neben der Scangeschwindigkeit (kpps) vom Ausgabewinkel, der gescannten Figur und der Punktoptimierung der Lasersoftware (wodurch die Verweildauer des Lasers nicht an jeder Stelle der Figur gleich ist) ab und sind bis auf Sonderfälle (z.B. einzelner Kreis) eher schwer zu ermitteln.

Hat man alles ermittelt und berechnet, wundert man sich dann recht schnell, wie weit man eigentlich vom Projektor entfernt bleiben müsste, da in die Berechnung keine Dämpfung durch Luft/Nebel berücksichtigt wird.

Nur mal ein Beispiel um ein Gefühl dafür zu bekommen: Für den Medialas SpookyBlue V2 mit 10mW war der berechnete Sicherheitsabstand mit 4m angegeben ( :arrow: wie der Wert ermittelt/berechnet wurde, war netterweise auch im Handbuch aufgeführt).

rbmk1500
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Re: Gefährdungsbetrachtung diverser Projektoren, wann bedenk

Post by rbmk1500 » Tue 17 Apr, 2012 8:14 pm

Hallo !

Danke für die schnelle Rückmeldung und den Verweis auf die Anleitung.

Die Auflösung der Berechnung ist auch mal Interessant :]

Ich frage mich echt wie das in den Niederlanden ist , ich habe die Techniker dort mal gefragt und Sie sagten meine ich 11 oder 15 Watt. Keine Ahnung mehr ob Total oder Pro Scanner. Aber in einem Fussballstadion könnte ich mir da auch schon vorstellen die Mindestentfernungen schwer einhaltbar sind.
Gelten in NL weichere Regelungen als in De ?

Wie sieht es eigentlich mit den Reflektionen im Nebel aus ? Also angenommen ein stehender/oder auch durch abgelenkter Strahl im Nebel der Positionsbedingt fürs Auge unerreichbar ist, und auf "Lichtschluckend" abgehangenen Wände trifft(wir gehen mal davon aus, die Reflektieren 0).

Das wäre jetzt noch eine Denkbare Alternative zum Leistungsdrosseln bis "grade sichtbar" für mich.


Gibt es darüber Kentnisse ?

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Re: Gefährdungsbetrachtung diverser Projektoren, wann bedenk

Post by ekkard » Tue 24 Apr, 2012 9:49 pm

rbmk1500 wrote:Die Auflösung der Berechnung ist auch mal Interessant :]
Lass mal die zuvor genannten Daten herüber wachsen, dann kann ich das nach- bzw. vorrechnen. Die Ergebnisse entsprechen auch meinen Überlegungen als ehemaliger Sachverständiger für die Lasersicherheit (Näheres).
rbmk1500 wrote:Ich frage mich echt wie das in den Niederlanden ist , ich habe die Techniker dort mal gefragt und Sie sagten meine ich 11 oder 15 Watt. Keine Ahnung mehr ob Total oder Pro Scanner. Aber in einem Fussballstadion könnte ich mir da auch schon vorstellen die Mindestentfernungen schwer einhaltbar sind.
Gelten in NL weichere Regelungen als in De ?
Die NL sind EU wie D - regulatorisch kein Unterschied. Nur die Mentalität ist anders, meist robuster. 8)
rbmk1500 wrote:Wie sieht es eigentlich mit den Reflektionen im Nebel aus ? Also angenommen ein stehender/oder auch durch abgelenkter Strahl im Nebel der Positionsbedingt fürs Auge unerreichbar ist, und auf "Lichtschluckend" abgehangenen Wände trifft(wir gehen mal davon aus, die Reflektieren 0).
Nebel schwächt die Strahlung macht sie aber zugleich der seitlichen Beobachtung zugänglich. Reflexionen auf nicht spiegelnden Oberflächen sind bis etwa 1 W Laserleistung im Strahl aus Betrachtungsabständen von mehr als 30cm jedenfalls für kurze Zeit unbedenklich. Für spiegelnde Reflexionen bzw. für den direkten Strahl liegt man damit schon weit jenseits von (Gut und) Böse. Die Gefahr für zufällige direkte Treffer beginnt bei eine Bestrahlungsstärke von 25 W/m² oder rund 1 mW auf die 7-mm-Pupille. Unbedenklich ist die Bestrahlung des Auges erst ab 0,4 mW abwärts. (Für konkrete Fälle bitte mal einen Blick in die BGV B2 / BGI 832 bzw. deren Durchführungsanweisungen werfen).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

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