Knicklichtfarbstoffflüssigkeit für Farbstofflaser
Knicklichtfarbstoffflüssigkeit für Farbstofflaser
Hallo!
Ich habe zu hause mehrere schon längst "erloschene" Knicklichter. Wenn man diese mit 405nm licht ausm ebay pointer
bestrahlt, fluoreszieren sie in ihren Farben. Wären die ein gutes Lasermedium? Lassen die sich überhaupt leicht anregen?
Wenn ja, wäre das ja eine billige alternative für coumarine und rhodamine und was es sonst noch so gibt.
Sollte ich es damit versuchen? Habe aber Angst vor der Giftigkeit, da müsste ich dann sehr vorsichtig ran.
Und noch eine Frage am Rande: Kann ich auch mit genug starken UV LEDs pumpen? (1 oder etwas mehr Watt)
Ich habe zu hause mehrere schon längst "erloschene" Knicklichter. Wenn man diese mit 405nm licht ausm ebay pointer
bestrahlt, fluoreszieren sie in ihren Farben. Wären die ein gutes Lasermedium? Lassen die sich überhaupt leicht anregen?
Wenn ja, wäre das ja eine billige alternative für coumarine und rhodamine und was es sonst noch so gibt.
Sollte ich es damit versuchen? Habe aber Angst vor der Giftigkeit, da müsste ich dann sehr vorsichtig ran.
Und noch eine Frage am Rande: Kann ich auch mit genug starken UV LEDs pumpen? (1 oder etwas mehr Watt)
- tracky
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Re: Knicklichtfarbstoffflüssigkeit für Farbstofflaser
Wie soll das auf Grund des großen Abstrahlwinkels von LED's Deiner meinung nach funktionieren, hier vermisse ich gebündelte Energiedichte!Und noch eine Frage am Rande: Kann ich auch mit genug starken UV LEDs pumpen? (1 oder etwas mehr Watt)
Gruß Sven
Laser? Was ist das? Licht aus super erschwinglichen Restbeständen
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Re: Knicklichtfarbstoffflüssigkeit für Farbstofflaser
Der Inhalt der Knicklichter ist nicht als "giftig" eingestuft, reizend könnte er sein. Im wesentlichen sind es 3 Komponenten: verdünntes Wasserstoffperoxid, eine komplexe organische Verbindung als "Brennstoff" und ein Fluoreszenzfarbstoff. Wenn der Brennstoff oxidiert wird, dann wird die Energie auf den Farbstoff übertragen.
Um "schwierige" Lasermedien, dazu gehören auch weniger reine, anzuregen muß schon sehr hohe Energiedichte eingebracht werden. Ich würde etwaige Experimente dazu mit einem N2 Laser machen: intensive UV-Pulse. Wenn damit was geht, dann kannst du mit Bluray lasern oder gar UV Dioden (
) experimentieren.
"Medusa" hat auf ihrer Webpage über - erfolglose - Versuche mit Blitzlampen und Farbstoff geschrieben. UV-LEDs haben sicher weniger Energiedichte als Blitzlampen. Vielleicht hat sie aber ein paar Tips zu Farbstofflasern.
Um "schwierige" Lasermedien, dazu gehören auch weniger reine, anzuregen muß schon sehr hohe Energiedichte eingebracht werden. Ich würde etwaige Experimente dazu mit einem N2 Laser machen: intensive UV-Pulse. Wenn damit was geht, dann kannst du mit Bluray lasern oder gar UV Dioden (

"Medusa" hat auf ihrer Webpage über - erfolglose - Versuche mit Blitzlampen und Farbstoff geschrieben. UV-LEDs haben sicher weniger Energiedichte als Blitzlampen. Vielleicht hat sie aber ein paar Tips zu Farbstofflasern.
Re: Knicklichtfarbstoffflüssigkeit für Farbstofflaser
Und wenn ich für die Led die richtigen Linsen verwenden würde?
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Re: Knicklichtfarbstoffflüssigkeit für Farbstofflaser
Oh mann! Bau doch endlich mal was... Du Theoretiker
nur so kannst Du wirklich etwas dazu lernen
und beweise oder widerlege Deine Thesen und lasse uns dann an Deinen Erkenntnissen teilhaben.
Es spricht ja nichts gegen Querdenker. Die größten Erfindungen sind so gemacht worden. Also überrasche uns, sonst ist's nur lauwarme Luft.
Pardini


und beweise oder widerlege Deine Thesen und lasse uns dann an Deinen Erkenntnissen teilhaben.
Es spricht ja nichts gegen Querdenker. Die größten Erfindungen sind so gemacht worden. Also überrasche uns, sonst ist's nur lauwarme Luft.

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Re: Knicklichtfarbstoffflüssigkeit für Farbstofflaser
Da kann ich nur sagen: natürlich mußt du für die LED die richtigen Linsen nehmen. Mit den falschen wird es nämlich auf keinen Fall gehen (sonst wären sie ja nicht falsch). Rest wurde schon gesagt.
Re: Knicklichtfarbstoffflüssigkeit für Farbstofflaser
Okay dann werde ich es nun einfach nur so machen wie ich es für richtig halte. 

- medusa
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und die übliche Handvoll kleine HeNe und Dioden... - Location: Köln
Re: Knicklichtfarbstoffflüssigkeit für Farbstofflaser
Sorry Jungs, daß ich so spät antworte, hab in letzter Zeit zuviel gearbeitet.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Farbstoff- oder Dye-Laser selbst zu bauen. Schaut mal bei pulslaser.de rein.
Grundsätzlich bestehen die Schwierigkeiten darin, den richtigen Farbstoff in der richtigen Konzentration zu verwenden und den dann in der richtigen Zeitspanne zu pumpen.
1. Richtiger Farbstoff:
Da gibt es recht viele, angefangen mit Rhodamin 6G, Rhodamin B, Fluoreszin, 4-Methylumbelliferon. Kriegt man normal über den Chemikalienhandel. Die "abgebrannte" Flüssigkeit aus Knicklichtern ist wahrscheinlich nicht geeignet, weil sie zum einen aus chemisch ganz anderen Substanzen besteht (Luminol, Pyrogallol), die durch die Reaktion mit dem Oxidator auch noch verändert worden sind. Kann sein, daß die Bestrahlung mit Dioden die fast erloschene Reaktion noch mal etwas pusht. Aber lasern wird da glaub ich nix.
2. richtige Konzentration:
das ist, ebenso wie das richtige Lösungsmittel, schon kniffeliger. Meist wird 10^-3 bis 10^-4 molare Lösung in Alkohol oder Methylalkohol verwendet. Die genaue Konzentration wird von der Pumpleistung, der gewünschten Wellenlänge und dem gewählten Farbstoff beeinflusst. Natürlich sollte der Aufbau des Lasers sich auch nicht gleich mit auflösen...
3. Pumpdauer:
Das ist das Hauptproblem. Die gängigen Farbstoffe müssen mit extrem kurzen Pumpimpulsen im Nanosekunden-Bereich gepumpt werden. Eine normale Blitzlampe tut's hier leider nicht, man benötigt mindestens spezielle LC-Inverterschaltungen oder gleich eine selbstgebaute Blitzröhre. Für letztere muß natürlich die entsprechende Hochspannungs- und Vakuumanlage vorhanden sein, und die nötige Erfahrung, mit beiden umzugehen. An dieser fehlenden Erfahrung bin ich 1985 gescheitert.
@cognitum: normale Laserdioden werden vielleicht in der Lage sein, die nötige Leistungsdichte im Pumpspot zu erzeugen. Aber kannst Du eine LD im Nanosekundenbereich schalten?
UV-Dioden werden hier wohl dasselbe Problem haben.
EDIT: ein N2-Laser ist aber sehr geeignet, sowohl von der Pulslänge als auch der Wellenlänge im UV. Hab im anderen Thread gelesen, daß Du darüber auch nachgedacht hast. Damit würde ich an Deiner Stelle anfangen. Ein Farbstoffröhrchen kannst Du zum Probieren immer in den Strahl des N2 halten, wenn der erstmal läuft. Falls es der Farbstoff nicht tut, hast Du dann immerhin den N2.
Ach, noch was. Optische Probleme gibts ja auch noch. Bei bescheidener Anregung sollte schon ein Resonator vorhanden sein. Und die Farbstofflösung muß so gekühlt werden, daß es möglichst keine thermischen Schlieren in der optischen Achse gibt. Bei Einzelpulse spielt das möglicherweise aber nicht so eine große Rolle. Ich bin nie so weit gekommen.
Trotzdem, viel Glück...
~medusa.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Farbstoff- oder Dye-Laser selbst zu bauen. Schaut mal bei pulslaser.de rein.
Grundsätzlich bestehen die Schwierigkeiten darin, den richtigen Farbstoff in der richtigen Konzentration zu verwenden und den dann in der richtigen Zeitspanne zu pumpen.
1. Richtiger Farbstoff:
Da gibt es recht viele, angefangen mit Rhodamin 6G, Rhodamin B, Fluoreszin, 4-Methylumbelliferon. Kriegt man normal über den Chemikalienhandel. Die "abgebrannte" Flüssigkeit aus Knicklichtern ist wahrscheinlich nicht geeignet, weil sie zum einen aus chemisch ganz anderen Substanzen besteht (Luminol, Pyrogallol), die durch die Reaktion mit dem Oxidator auch noch verändert worden sind. Kann sein, daß die Bestrahlung mit Dioden die fast erloschene Reaktion noch mal etwas pusht. Aber lasern wird da glaub ich nix.
2. richtige Konzentration:
das ist, ebenso wie das richtige Lösungsmittel, schon kniffeliger. Meist wird 10^-3 bis 10^-4 molare Lösung in Alkohol oder Methylalkohol verwendet. Die genaue Konzentration wird von der Pumpleistung, der gewünschten Wellenlänge und dem gewählten Farbstoff beeinflusst. Natürlich sollte der Aufbau des Lasers sich auch nicht gleich mit auflösen...
3. Pumpdauer:
Das ist das Hauptproblem. Die gängigen Farbstoffe müssen mit extrem kurzen Pumpimpulsen im Nanosekunden-Bereich gepumpt werden. Eine normale Blitzlampe tut's hier leider nicht, man benötigt mindestens spezielle LC-Inverterschaltungen oder gleich eine selbstgebaute Blitzröhre. Für letztere muß natürlich die entsprechende Hochspannungs- und Vakuumanlage vorhanden sein, und die nötige Erfahrung, mit beiden umzugehen. An dieser fehlenden Erfahrung bin ich 1985 gescheitert.
@cognitum: normale Laserdioden werden vielleicht in der Lage sein, die nötige Leistungsdichte im Pumpspot zu erzeugen. Aber kannst Du eine LD im Nanosekundenbereich schalten?
UV-Dioden werden hier wohl dasselbe Problem haben.
EDIT: ein N2-Laser ist aber sehr geeignet, sowohl von der Pulslänge als auch der Wellenlänge im UV. Hab im anderen Thread gelesen, daß Du darüber auch nachgedacht hast. Damit würde ich an Deiner Stelle anfangen. Ein Farbstoffröhrchen kannst Du zum Probieren immer in den Strahl des N2 halten, wenn der erstmal läuft. Falls es der Farbstoff nicht tut, hast Du dann immerhin den N2.
Ach, noch was. Optische Probleme gibts ja auch noch. Bei bescheidener Anregung sollte schon ein Resonator vorhanden sein. Und die Farbstofflösung muß so gekühlt werden, daß es möglichst keine thermischen Schlieren in der optischen Achse gibt. Bei Einzelpulse spielt das möglicherweise aber nicht so eine große Rolle. Ich bin nie so weit gekommen.
Trotzdem, viel Glück...
~medusa.
Wir sind Sternenstaub, buchstäblich... jedes einzelne Atom schwerer als Wasserstoff und Helium in unseren Körpern ist im Fusionsfeuer im Herzen eines Sterns geschmiedet worden.
Vielleicht lieben wir deshalb das Licht so sehr.
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