pardini hat geschrieben:Hätte auch mehr Mechanik erwartet.
Ja, sowas wie ein Uhrwerk oder einen Fluxkompensator oder so..
Sieht zwar nicht raketentechnisch aus, aber hier geht es um Dinge die man nicht auf Anhieb sieht. So hat z.B. die Achse eine Toleranz von -2µm, also Durchmesser 0,998mm - 1,000mm.
Alles was darüber ist klappert und schwingt und man kann es vergessen.
Zudem sind die Achsen oberflächengehärtet und hochglanzpoliert.
Da kein Hersteller die Toleranz garantieren konnte, mussten wir eigens eine Messvorrichtung bauen, um alle Achsen einer Lieferung (1000 Stück) nachzumessen.
Ungefähr 1/3 bis zur Hälfte wurden dann als Ausschuss aussortiert.
Unser Hersteller in Deutschland schloss dann irgendwann seine Pforten und wir mussten die Achsen aus dem Ausland beziehen.
Es war nicht das Problem dass niemand diese Achsen machen kann, sondern dass es jemand bei einer "Ministückzahl" von 1000 Stück macht.
Die Lager mussten natürlich genauso selektiert werden, denn auch die haben Toleranzen, die zu groß sind.
Für den Spulenkörper haben wir spezielles Silizium-Eisenblech genommen, welches wir nur über gute Beziehung bekommen haben. Normalerweise musst Du da ganze Rollen von einigen Tonnen kaufen.
Die Bleche dann lasergeschnitten (Das Material ist knochenhart und spröde, das macht jedes Stanzwerkzeug kaputt) und lasergeschweisst und mit der Spule bewickelt.
Die Magnete sind natürlich auch maßgefertigt.
Für den Verguss wurde speziell wärmeleitendes Epoxy genommen (200,- Euro /500Gramm).
Die Sensoren sind ebenfalls alle anhand des Rauschpegels selektiert.
Diese Sensoren werden aber schon seit Jahren nicht mehr hergestellt.
Da müsste man heutzutage andere nehmen und anders beschalten.
Achja, bei den "Catweazle"-Scannern waren auch ein paar nette Details drin.
So mussten wir dort für die rubingelagerten Achsen Zäpfchen mit einem Außendurchmesser von 0,2 Millimetern (!) schleifen lassen.
Gruß
Joachim