Hallo Dr. Ulli, vexti et al!
Spannende Sache, das mit der Hintergrundstrahlung und dem Dopplereffekt! Habe mich auch einmal intensiver damit beschäftigt und wenn ich ehrlich bin, so 100% überzuckert habe ich es bis heute noch nicht (gut ich bin ja auch erst 11 Jahre alt

)
Der "Normalbürger" stellt sich die Expansion als gewöhnliche Explosion in einem bereits vorher existenten Raum vor. Dieses Modell würde z.B. auch erklären, warum etwa ein etwas weiter entferntes (astronomisches) Objekt eine höhere Fluchtgeschwindigkeit besitzt, da mit zunehmenden Abstand die Geschwindigkeitsvektoren immer mehr diametral auseinanderlaufen.
Dieses nachvollziehbarere Modell scheitert jedoch an der Erklärung der isotropen kosmischen Hintergrundstrahlung. Durch die nach dem Urknall in sämtliche Richtungen driftenden Objekte müßte man von der Erde aus in verschiedene Richtungen verschieden weit in die Vergangenheit sehen können und z.B. in Richtung der Erdgeschwindigkeit im Weltall keinerlei Hintergrundstrahlung mehr wahrnehmen können, da dieser Abstand zu kurz wäre, um jetzt noch 15 Milliarden Jahre zurückblicken zu können.
Auch das z.B. auch von mir in der Schule verwendete Modell mit dem aufgeblasenen Luftballon suggeriert immer wieder diese Explosion im Raum, stattdessen ist es wie Dr. Ulli richtig gesagt hat, die Dehnung des Raumes selbst. Das bedeutet also auf den Luftballon umgelegt, dass die sich dehnende Luftballonhaut unser Universum darstellt.
Die Dehnung kann auch schön mit dem Rosinenmodell (nicht zu verwechseln mit dem Atommodell von Thomson) so beschrieben werden, dass man zumindest (kurzfristig) denkt, es verstanden zu haben.
Die Rosinen im aufgehenden Teig stellen z.B. die Galaxien, Quarsare etc. dar und der aufgehende Teig (wenn man ihn richtig zubereitet und bei 180° in den vorgewärmten Ofen gibt und nicht anbrennen läßt wie ich

) den sich dehnenden Raum. Auch hier ist das Hubblegesetz nachvollziehbar. Je weiter ein Objekt entfernt ist, desto schneller scheint es sich durch die Dehnung wohlgemerkt von mir wegzubewegen, da einfach mehr Dehnung dazwischen Platz hat.
Und wenn man sich nun den Kucken sehr groß vorstellt, dann ist es egal, wo ich mich im Kuchen befinde. Überall scheinen die Rosinen sich mit zunehmenden Abstand schneller von mir wegzubewegen und am "Horizont" kann ich von überall die gleiche isotrope Hintergrundstrahlung erkennen.
Das Problem, welches ich hab ist: Wie kann sich der Raum in so schneller Zeit (ich kenne zum Teil die kosmologischen Modelle, wonach sich das Universum gerade zu Beginn "enorm" schnell in der sog. Superinflation ausgedehnt hat, aber das reicht meiner Meinung nach bei weitem nicht aus) so ausdehnen, dass der Kuchen praktisch überall ist bzw. sich die Erde nicht zufälligerweise eher am Rand befindet?
Anbei noch ein paar Bilder von meinem Unterricht zur Untermalung. Bis bald, Christoph
P.S.: Falls mir jemand meine Frage erklären kann, dem spendiere ich ein virtuelles Bier!

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Der größte Idiot kann mehr Fragen stellen als der Schlaueste je zu beantworten vermag.