Jeder weiß, das Beamshows insbesondere durch ihre Dreidimensionalität etwas besonderes sind; etwas, was man nicht auf ein 2D-Foto oder Film bannen kann. Die Tiefe geht einfach verloren.
Nun gibt es (nicht erst seit heute) Stereofotografien und -Filme, die für jeweils das linke und rechte Auge getrennt ein Bild aufgenommen haben, und zwar normalerweise im Augenabstand. Durch verschiedene Techniken kann man diese Einzelbilder beim Betrachten wieder in die dafür vorgesehenen Augen "einkoppeln". Der Effekt: Das Gehirn rechnet in diese Bilder wieder die Tiefe rein, der plastische Effekt wie in der Realität stellt sich ein.
Die einfachste Art Stereobilder aufzunehmen, funktioniert mit zwei Kameras, die im Augenabstand das gleiche Objekt gleichzteitig aufnehmen. Selbiges gilt natürlich auch für Filme, bei denen zwei (möglichst gleiche) Kameras eingesetzt werden. Schwierigkeiten stellen sich hierbei häufig ein, wenn die Lichtintensitäten von den (heutzutage of automatischen) Kameras unterschiedlich interpretiert werden und es somit zu unterschiedlichen Belichtungen kommt (das eine Bild/Film heller, das andere dunkler...). Durch manuelle Vorwahl (sofern gegeben) kann man diesem Umstand jedoch recht häufig Rechnung tragen.
Für unbewegte Objekte bietet sich zumindest bei der Fotografie noch die Möglichkeit an, zwei Fotos nacheinander im Augenabstand aufzunehmen. Wenn sich das Objekt bewegt, funktioniert das logischerweise nicht mehr...
s. auch hier: http://www.golem.de/0308/27143.html
Filme, da sie naturgemäß für bewegte Onjekte (z.B. Beams) wie geschaffen sind, muss man daher (so man nur eine Kamera besitzt) anders aufnehmen: Hier empfiehlt es sich, zwei Filme von der gleichen Show aufzunehmen, allerdings zeitlich HINTEREINANDER mit einer etwas (um den Augenabstand) verschobenen Kameraposition. Da Lasershows normalerweise eine sehr genaue Taktung besitzen und immer gleichlang dauern, kommt es ab einem Anfangs-Bezugszeitpunkt zu keinen Verschiebungen oder Asynchronitäten. Lediglich sollten nahezu identische Nebelwerte vorherschen, damit die Beams auf beiden Filmen gleich intensiv aussehen (Nebelschwaden sind daher nicht so willkommen, eher Hazerdunst). Beide Filme müssen anschließend "nur noch" auf den gleichen Anfang geschnitten werden, schon hält man Stereo-Filmrohmaterial in den Händen.
Was macht man nun mit Film- und Foto-Rohmaterial, also den beiden Fotos/Filmen einmal für das linke, das andere mal für das rechte Auge? Welche Möglichkeiten der Darstellung hat man?
Auch ohne Hilfsmitteln können die meisten Menschen die zwei Bilder/Filme wieder in die dafür vorgesehenen Augen einkoppeln: die eine der beiden einfachsten Methoden lautet: Parallel-Sehen: Die (bewegten) Bilder werden dazu so verkleinert und nebeneinander projiziert, dass Ihre Mittelpunkte genau im Augenabstand auf dem Monitor dargestellt werden. Das linke Bild entspricht dabei dem linken Auge, das Rechte dem Rechten. Stiert man nun geradeaus auf beide Bilder, werden die Augen mit den entprechenden Informationen gefüttert, und man sieht "3D".
So einfach ist das aber für die meisten Menschen nicht, da es sehr schwer ist, GANZ geraderaus zu sehen. Und wenn die die Bilder noch minimal weiter auseinanderliegen als die Sehachsen (z.B. für größere Bilder), müßte man "nach außen schielen", und dass kann kaum ein Mensch (kennt jemand noch Marty Feldmann?). Diese Methode eignet sich also nicht wirklich für das bequeme Stereosehen auf dem Bildschirm.
Aus eigener Erfahrung kann aber JEDER nach Innen schielen, auch wenn es dem Menschen meist nicht bewußt ist: Man schaue einfach auf seinen Zeigefinger, der ca. 10 cm vor der Nase schwebe, und schon "schielen" die Augen (siehe auch hier für Beispiele). Bringt man nun auf einen Bildschirm (oder eine beliebig große Fläche) die Stereobilder nebeneinander, und zwar hierbei das Bild für das linke Auge RECHTS und das des rechten Auges LINKS, so kann der geübte Schieler mit einem rechten Auge auf das linke Bild sehen und umgekehrt. Die Augen erhalten also die korrekte Stereoinformation, das Gehirn tut sein übriges und "erzeugt" Tiefe. Die Bilder können dabei beliebig groß werden, da damit nur der Schielgrad verringert wird, was den meisten Menschnen zugegen kommt.
"Natürlich" beherrschen die meisten diese Technik nicht sofort, sie erfordert etwas Übung. Aber wenn man den Clou einmal raus hat, schwingen die Augen fast selbsstätig in die "Stereoposition", und auch bewegte Bilder sind kein Problem mehr. Wie man die Technik am besten übt, findet sich z.B. hier:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/2 ... ay/1032314
und hier
http://www.eddy.uni-duisburg.de/treitz/ ... t3ster.htm
Für "Schiel-Faule" gibt es auch günstige Brillen, die einem das Schielen abnehmen. Hier mal reinschauen: http://www.perspektrum.de/
Schließlich gibt es auch noch die bereits im anderen Post aufgeführten technischen Methoden, per Polarisation (vergl. Stereo-"3D"-Kino) oder als Anaglyph (rot/blau-Brille, normalerweise nur schwarz/weis-Eindruck), per Prismen oder ähnliches die beiden Bilder in die Augen zu spiegeln. Hierauf können ja mal die anderen eingehen

Also, meines Erachtens sollte einem Versuch nichts im wege stehen. Wer traut sich, ein Filmprojekt ins Angriff zu nehmen? Ich habe leider keine Filmkamera, daher scheide ich (abgesehen von Hilfestellungen) leider aus

Schiel-Stereofotos von Lasershows habe ich mal unten angefügt und finden sich auch im Netz, z.B. hier auf meiner Seite:
http://www.jurmo.de/P8084438_3D.JPG.htm
und auch sonst überall:
http://www.3dphoto.net/stereo/indepth/indepth1.html (Obacht: Anfänger sollte kleinere Bilder wählen!)
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/652 (scheint eine gute Seite zu sein), mit sher guter Erklärung hier:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/2 ... ay/1032314
ach, schaut doch selber nach

http://www.google.de/search?num=100&hl= ... DcountryDE
Viel Spaß beim Schielen.
Christoph