ILT5400 SNT Breakout Box

Betrieb, Bau und Modifikation von Gaslasern.

Moderator: mikesupi

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medusa
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ILT5400 SNT Breakout Box

Beitrag von medusa » So 01 Sep, 2013 7:30 pm

Hallo meine lieben Freaks,

ich hab mich durch Mike's Artikel über die Anpassung von LGN7802 an ALC60X etwas inspirieren lassen. Hab ja zu meinen ILT54XX dieses nette ILT Schaltnetzteil.

Wollte allerdings keine permanente Modifikation haben, da die ILT5490 und 5470K auch noch dran laufen sollen. Im wesentlichen ist ja ein SNT auch robust und flexibel, was andere Brennspannungen angeht, nur mit der Kathodenheizung muß man sich was überlegen. Da ich noch einen unbenutzen AMP-Stecker in meiner Bastelkiste gefunden habe, war das naheliegendste, eine ansteckbare Breakout-Box zusammenzustellen, die mehrere Arten von Kathodenheizung bereitstellt, alle lästigen Interlocks intern abfängt und ansonsten halt noch eine Regelung des Anodenstromes möglich macht.
ILT-breakout.jpg
Das ist der erste Test-Drahtverhau mit einem netten Patchwork von Laserteilen. Als da wäre: ILT5400C SNT hinten, vorne eine ALC60X Zündplatine in einer flachen Box mit Kühlkörper, eine Lasos LGK 7812 Röhre lasert rechts bei 6A vor sich hin, und ganz links liegen die Eingewiede meiner künftigen Breakout-Box: Drähte um einen zusätzlichen Ringkerntrafo und ein Regelpoti.
Der Lüfter der Lasos-Röhre wird von einem sereraten 115V-Netzteil versorgt.

Mein SNT hat eine durchgeschleifte 240V-Leitung für die Lüfter im Kopf. Die interne Regelung ist abgeklemmt, deshalb liegt die Spannung immer an. Naheliegend, die dann auch gleich für den Zusatztrafo zu verwenden. Mein Ziel war es, die originalen 2.65V des ILT-SNT sowohl in 3V als auch 2.25V zu transformieren, damit ich sowohl meine Lasos als auch ALC60 Köpfe an das ILT Netzteil hängen kann. Das bedeutet, einmal 0.4V rauf und einmal 0.4V runter. Leider sind die Ströme doch sehr unterschiedlich, so daß die beiden Wicklungen ziemlich unterschiedlich ausgefallen sind. Die linker Hand auf dem Ringkern befindlichen zwei Windungen bringen die Spannung runter auf 2.2V, während rechts 4 Windungen die Spannung auf 3V hochbringen. Natürlich findet man das nur durch Probieren raus. Im Leerlauf prodiziert eine einzelne Windung gemessene 0.18V, die sich je nach Wickelsinn von der Heizspannung aus dem Netzteil subtrahieren oder draufaddieren. Die Leerlaufspannung des Trafos im NT ist aber 3.18V, unter Last 2.65V. Da zerbröselt alle Theorie dann, und man muß es halt durch Ausprobieren richten. Ausgelutschte alte Röhren, die nicht mehr lasern wollen, können hierbei noch eine nützliche Verwendung finden. :)

Ich hab es wie Mike gemacht und nur einen Ast der Heizspannung mit dem Zusatztrafo behandelt, in der Hoffnung, daß die Röhren die leichte Asymmetrie ertragen mögen, wenn man sie nicht bis zum Limit stiefelt. Auf diese Weise wird die spätere Box einen Anschluß für F1 haben und drei Anschlüsse für F2: wahlweise 2.2V, 2.65V und 3V.

Die Stromregelung ist beim ILT5400 ziemlich einfach: ein 10k-Poti gegen Masse. Der minimale Strom liegt bei 6A. (Maximum bei meinem NT ist 10.8A.) Ansonsten habe ich noch die Anode durchgeschleift und weil es nicht schadet auch die Boost-Leitung.

Belegung des AMP-Steckers:

Pin 1 - Filament 1
Pin 2 & Pin5 - verbunden (Interlock)
Pin 6 - Anode
Pin 7 und Pin 20 - 240V (Fan) an Primärseite Zusatztrafo
Pin 8 (Masse) und Pin 10 - Leistungsregelung, 10k Poti und 1k in Reihe zwischen beide Pins
Pin 17 - Boost (600V)
Pin 18 & Pin 21 - verbunden (Interlock)
Pin 22 - Filament 2 Leitung an Sekundärseite Zusatztrafo
Alle anderen Pins - N.C.

Das lief vorhin mit dem im Bild gezeigten Lasos-Röhrchen schon mal ganz hervorragend. Ein längerer ALC-Test steht noch aus, und natürlich muß das ganze noch in eine stylishe kleine Box eingebaut werden. Poste ich dann ein Bild von, wenn's soweit ist.

~medusa.
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Re: ILT5400 SNT Breakout Box

Beitrag von medusa » So 01 Sep, 2013 9:33 pm

Nachtrag:
ich hab im Keller noch einen dicken 0.2 Ohm Widerstand gefunden, wie er im ALC60 Kopf zur Messung des Anodenstromes benutzt wird (wahrscheinlich hab ich ihn genau daher). Den hab ich vorsichtshalber auch nochmal mit in die Anodenleitung eingebaut. Läßt sich ebenso einfach wie die Meßbuchsen am ILT5490 Kopf benutzen.

~m.
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Re: ILT5400 SNT Breakout Box

Beitrag von medusa » Di 03 Sep, 2013 4:26 pm

Fertig...

Da ist ein Bild der Box, hier abgedockt vom ILT Netzteil. Etwas nervig war die Fehlersuche, die mir mit Erfahrung im Audioverstärkerbasteln sicher leichter gefallen wäre. Die Power Control Leitung möchte GUT abgeschirmt werden, besonders wenn sie direkt neben einem mopsigen Trafo verläuft. Das ILT SNT reagiert sonst sofort mit Zickenterror (Laser geht nach ein paar Sekunden aus). Ich hab für die Leitung ein abgeschirmtes Audio-Stereokabel verwendet und das Poti mit einem Elko beschaltet. Letzterer Aufbau ist nochmal mit beklebter Kupferfolie umwickelt. Ob das schon reicht, wird sich im Dauerbetrieb zeigen.
ilt_box.jpg
Zum Regeln hab ich ein 10-Gang Poti drin, und der Meßwiderstand aus dem ALC Kopf ist mitsamt Kühlkörper auf das Dach gebaut. Im Gehäuse war beim besten Willen kein Platz mehr.
Die Regelung geht jetzt relativ linear ab 5A. Die Regelung an den ILT Köpfen ist sont ab 6A und sehr logarithmisch (man muß ewig kurbeln, ehe er mal über 6A geht, und dann geht es sehr schnell). Warum das mit meiner Breakout-Box nicht mehr so ist, weiß ich nicht - hoffentlich ist im SNT nicht irgendwas abgeraucht.

Testbetrieb mit je einer LGR 7801 und ALC 60 hab ich auch durchgeführt. Die Laserchen lasern. :)

~medusa.
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Re: ILT5400 SNT Breakout Box

Beitrag von medusa » Mi 04 Sep, 2013 2:26 pm

Ein wichtiger Nachtrag (hab ich völlig vergessen, sorry):
Die Breakout-Box funktioniert nur dann, wenn das ILT Schaltnetzteil im "current regulation" Mode ist.

Man kann das auf dem Control PCB im Netzteil einstellen. Wenn man es aufschraubt, liegt es gleich zuoberst in dem Stapel von drei Platinen. In einer Ecke findet sich ein "Mäuseklavier" DIP-Switch (siehe Bild, grün umrandet).
ilt5400smps_control_pcb.jpg
Auf meiner Platine ist das wie folgt beschriftet:

Code: Alles auswählen

1 - LT (lightcontrol)
2 - CT (current control)
3 - N/A - ?
4 - SB (standby)
Mein NT kam schon im Current Control Mode bei mir an, die Schalter sind daher wie folgt gesetzt: 1 - off, 2 - on, 3 - off, 4 - off.

Die Sorge um das Netzteil war unbegründet, ich hab gerade alle meine ILT Köpfe nochmal ein paar Stunden dran laufen lassen. Muß ich mal sehen, was ich da gestern für einen Murks gemessen habe.

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Re: ILT5400 SNT Breakout Box

Beitrag von medusa » Do 05 Sep, 2013 1:27 pm

So, jetzt antworte ich mir selbst zum letzten mal... :lol:

Finales Ergebnis: mit der Breakout-Box läßt das ILT Netzteil sich von 6.1A bis 11.5A regeln. Hab vorhin mit einem meiner ALC getestet. (über 10A... böses Händchen, böses Händchen, böses Händchen - war aber nur für ein paar Sekunden).
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Re: ILT5400 SNT Breakout Box

Beitrag von kilovolt » Di 10 Sep, 2013 9:19 am

Och, arme medusa! :( Da präsentiert man eine solch schöne Arbeit und keiner schreibt was dazu :(

Ich finde die Idee mit dieser Erweiterungsbox sehr gut und auch der Aufbau passt. Schön solide und alltagstauglich. Schaltnetzteile haben halt schon ihre Vorteile. Mit einem Linearregler wäre die Anodenspannung wohl nicht ganz so flexibel wählbar (ausser natürlich mit einem Eigenbau-Produkt ;-)).

Danke vielmals für die genaue Dokumentation, medusa. Für jemanden, der sich sowas nachbauen will, ist eine solche Doku Gold wert.

Beste GRüsse
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Re: ILT5400 SNT Breakout Box

Beitrag von mojo_1234 » Mi 11 Sep, 2013 2:40 pm

Korrekt - huldigt dem Herrn der Gaslaternen!

Habe mich ebenfalls bereits mit dem Gedanken auseinandergesetzt, eine ähnliche "Box" zu bauen. Würde zumindest den Zugriff auf die einzelnen Versorgungsleitungen für Bastler/Freaks etc. stark vereinfachen.

-mo-

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