Sicherheitsfragen

Alles zum Thema "sicherer Umgang mit Lasern", Gefahren, gesetzliche Vorschriften und Normen.

Moderator: ekkard

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Azorus
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Sicherheitsfragen

Beitrag von Azorus » Fr 29 Mär, 2024 3:37 pm

Guten Tag zusammen,
ich bin relativ frisch in der Laserwelt, wenn doch gleich ein großer Fan.
Wir machen ein sehr kleines privates Festival (<100 personen).
Dafür hab ich mir letztes Jahr einen Laserworld DS2000 MK3 gekauft.
Da ich von Lasern und Sicherheit keine Ahnung habe und auch keine Zeit für nen Schein hatte, habe ich den Laser letztes Jahr nur so betrieben, das er weit über allen Köpfen Wellen gezeichnet hat. Und nach 50m auf ein leerstehendes Haus bzw dessen dach gestrahlt.

Dieses Jahr sind wir auf einer neuen Location und da ich die Bühne aktuell plane, wollte ich mal fragen, ob mir jemand verraten kann, wie weit ich den Laser vom Publikum entfernen müsste um ihn safe zu betreiben.

Einen Laserschein habe ich aktuell noch nicht. Plane im Mai, wenn ich Urlaub habe aber einen zu machen. Den wollte ich direkt bei Laserworld machen, habt ihr da einwände?
https://www.laserworld.com/de/unternehm ... ademy.html

Nun denn, wenn mir jemand vorher verraten könnte wie weit ich das ding weg platzieren muss, wäre mir sehr geholfen. Da wird nämlich ab April schon gebaut.

Desweiteren habe ich diese Chinakracher gefunden:
https://de.aliexpress.com/item/10050059 ... ry_from%3A

Davon hab ich erstmal einen bestellt um zu schauen was da ankommt. Allerdings wollte ich die Teile an nem Gestellt in 3m höhe positionieren und mit fächern die nach oben wegstrahlen so ne art laserflügel machen. Da könnte also niemand reinschauen.
Gibts da eurerseits irgendwelche Sicherheitsbedenken?
Ist das Bedenklich zwecks Flugzeuge?

Vielen Dank.

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ekkard
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Re: Sicherheitsfragen

Beitrag von ekkard » Fr 29 Mär, 2024 11:58 pm

Azorus hat geschrieben:
Fr 29 Mär, 2024 3:37 pm
Wir machen ein sehr kleines privates Festival (<100 personen). :-) Das gilt als "öffentliche Vorführung" und bedarf einer Sicherheitsanalyse. Wie das geht, ergibt sich aus der Optische Strahlen - Verordnung (OStrRV) oder den Technischen Regeln für Laserstrahlung herausgegeben vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
Es ist schon mal ganz löblich, die Strahlung in mehr als 3,5m Höhe zu halten und sich nach 50 m einen Strahlfänger zu suchen.
Azorus hat geschrieben:
Fr 29 Mär, 2024 3:37 pm
Dieses Jahr sind wir auf einer neuen Location und da ich die Bühne aktuell plane, wollte ich mal fragen, ob mir jemand verraten kann, wie weit ich den Laser vom Publikum entfernen müsste um ihn safe zu betreiben.
Dazu müssen die Strahlparameter, Zahl der Quellen, Art der Strahlführung, die Strahl-Bewegung und/oder ihre Aufteilung bekannt sein. Dann kann man einen Sicherheitsabstand nach der Lasernorm DIN EN 60825 Teil 1 (NOHD Nominal Ocular Hazard Distance) ausrechnen. Vielleicht lässt du die Daten mal herüberwachsen! Dann kann ich das mal abschätzen.
Und ja, bei freier Strahlung in den Himmel, muss die für die Location zuständige Flugsicherung informiert werden. Die haben eventuell Bedenken. (Auch um die zu beruhigen müsste, man ausrechnen wie weit sich z. B. Polizeihubschrauber in der kritischen Zeit nähern dürfen)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

Azorus
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Re: Sicherheitsfragen

Beitrag von Azorus » Sa 30 Mär, 2024 8:16 am

ekkard hat geschrieben:
Fr 29 Mär, 2024 11:58 pm
Azorus hat geschrieben:
Fr 29 Mär, 2024 3:37 pm
Wir machen ein sehr kleines privates Festival (<100 personen). :-) Das gilt als "öffentliche Vorführung" und bedarf einer Sicherheitsanalyse. Wie das geht, ergibt sich aus der Optische Strahlen - Verordnung (OStrRV) oder den Technischen Regeln für Laserstrahlung herausgegeben vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
Es ist schon mal ganz löblich, die Strahlung in mehr als 3,5m Höhe zu halten und sich nach 50 m einen Strahlfänger zu suchen.
Azorus hat geschrieben:
Fr 29 Mär, 2024 3:37 pm
Dieses Jahr sind wir auf einer neuen Location und da ich die Bühne aktuell plane, wollte ich mal fragen, ob mir jemand verraten kann, wie weit ich den Laser vom Publikum entfernen müsste um ihn safe zu betreiben.
Dazu müssen die Strahlparameter, Zahl der Quellen, Art der Strahlführung, die Strahl-Bewegung und/oder ihre Aufteilung bekannt sein. Dann kann man einen Sicherheitsabstand nach der Lasernorm DIN EN 60825 Teil 1 (NOHD Nominal Ocular Hazard Distance) ausrechnen. Vielleicht lässt du die Daten mal herüberwachsen! Dann kann ich das mal abschätzen.
Und ja, bei freier Strahlung in den Himmel, muss die für die Location zuständige Flugsicherung informiert werden. Die haben eventuell Bedenken. (Auch um die zu beruhigen müsste, man ausrechnen wie weit sich z. B. Polizeihubschrauber in der kritischen Zeit nähern dürfen)
Moin Ekkard,
vielen Dank erstmal für deine Zeit und die schon sehr hilfreiche Antwort.

An der neuen Location hab ich keine Möglichkeit eines direkten Strahlfängeres. Etwa 600m hinter der Bühne beginnt ein Wald, das nächste Wohngebiet ist ca 2km weg.
Die aktuelle Bühne ist ca 4m hoch. Ich könnte aber noch nen Pfeiler irgendwo in Boden stampfen um ihn noch höher zu bekommen.

Ich belese mich nochmal zum Thema strahlenwerte.
Es gibt aufjedenfall nur einen Laserworld 2000.
und ich habe primär Fächer im Kopf die über oder wenn irgendwie möglich auch mal ins Publikum strahlen. Bewegung der Szenen eher langsam. Keine einzelnen Strahlen oder sowas ich bin eher ein Fan der breit gefächerten Strahlen.

Der China Kracher hat natürlich keine Möglichkeit eines safety locks. Ist das ein grundsätzliches Problem?
Ich wollte sie an einen getrennten Stromkreis hängen und diesen mit einem Not aus versehen. Effekt ist damit ja der gleiche. Sobald der Knopf gedrückt ist, sind sie aus.

Wie problematisch gestaltet sich eine solche Anmeldung? Ist das eher ich informiere sie darüber und dann ist gut oder wird dann jemand Vorort erscheinen und nimmt das ganze ab?
Was sind da die Kostenpunkte? Wir betreiben das ganze ohne Gewinn, dadurch muss ich den ganzen Laser Sicherheitskram aus eigener Tasche finanzieren, was mir natürlich Grenzen im Budget setzt.

Vielen Dank und schöne Ostern!

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Re: Sicherheitsfragen

Beitrag von ekkard » Sa 30 Mär, 2024 11:10 pm

Was die Behörden heutzutage machen, kann ich dir nicht sagen, weil ich schon seit 2007 aus dem Job beim Tüv Rheinland ausgeschieden bin. Vielleicht liest ja der ein oder andere deiner Mitbewerber mit und kann helfen bzw. mit Erfahrung dienen.
Ich kann mir vorstellen, dass die Behörden die Vorlage eines Sicherheitskonzepts (Sk) goutieren (und vielleicht im Büro bleiben). Aber das Sk muss schon die neuralgischen Punkte ansprechen und Lösungen anbieten.
Ein Notaus wird in jedem Fall erforderlich sein z. B. für den Fall, dass Flugzeuge zu hören sind. Aber der Notaus wird auch generell gefordert.
Zur Aufhängehöhe: Früher wurden im Freien 3,5 m gefordert in Innenräumen auch mal weniger.
Ins Publikum zu strahlen ist keine gute Idee. Denn praktisch jeder Strahl blendet, wenn er denn von der Seite (oder unten) zu sehen sein soll. Und gefährlich kann es auch werden, wenn die Aufweitung zu klein oder die Laserleistung zu hoch ist (oder beides). Und dazu muss ich die Parameter kennen, wie im vorigen Beitrag erwähnt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

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