Guten Abend zusammen,
ich verkünde stolz: Ich habe einen Pr:Ylf-Laser gebaut!
Mit dem Tipp von Walter bzgl. der Spiegel habe ich es jetzt geschafft, die rote(n) Linie(n) des Kristall zum Lasern zu bringen. Ich habe auch das Pumpmodul einmal um 90° gedreht, ich weiß nicht, ob das einen Unterschied macht, müsste ich mal testen. Anbei wie immer Fotos.
Außerdem habe ich die restlichen Funktionen des Moduls fertiggestellt: In der Anzeige können der Diodenstrom und die geschätzte Pumpleistung (berechnet aus einer typischen Kurve der NDB7875-Diode) abgelesen werden. Außerdem werden die Temperaturen des Kristalls und der Diode angezeigt.
Aus Sicherheitsgründen wird der Lasertreiber per zweitem Schalter extern gestartet, der Laser geht also nicht sofort an. Bei zu hohem Diodenstrom (>1.6A) schaltet das Modul selber ab. Der mittlere Hebel aktiviert die Temperaturregelung: Zwei kleine Wasserpumpen zirkulieren Wasser, das mit Peltiermodulen gekühlt wird , die aktivieren, sobald eine Grenztemperatur überschritten wird (separate Kreisläufe).
Es ist auch möglich, den Treiber mit 50Hz zu modulieren. Dann funktioniert aber der Stromsensor nicht mehr richtig und der Treiber macht komische Geräusche.. Ich denke ich lasse die Funktion bei der Hardware erstmal deaktiviert.
Eine interessante Sache: Beim Rubinlaser war es viel kritischer, das Modenvolumen kleiner als das Pumpvolumen zu halten, als die Resonatorlänge unter 50mm zu halten. Hier ist es andersrum. Ich bin mir recht sicher, dass das Modenvolumen größer ist als das Pumpvolumen, sieht man ja im Kristall. Aber die Resonatorlänge ist definitiv <=50mm.
Zuletzt noch was sehr, sehr cooles: TEM-Moden! In den Fotos sieht man ein paar wunderschöne Beispiele, aber ich habe noch zwei Videos für euch gemacht:
Hier sieht man ganz kontrolliert die Justierung zur TEM00-Mode hin:
https://youtu.be/qy4p-oSjm7E
Hier habe ich mal den OC per Hand leicht verrutscht, dementsprechend ist das etwas unkontrollierter, aber man sieht auch höhere Moden.
https://youtu.be/eJOsh9kmnKo
Der Strahl wird durch eine einfache bikonvexe Linse kollimiert. In der Grundmode hat der Strahl am Modulaustritt D1=1.5mm, 6.1m entfernt sind es D2=12.3mm. Die Divergenz wäre dementsprechend (D2-D1)/6.1m = 1.7mm/m = 1.7mrad. Das ist viel besser als erwartet.
Vielen Dank für die enorme Hilfe in diesem Forum! Das ist ein wertvoller Wissensschatz, zu dem ich hoffentlich hiermit beitragen kann. Ich versuche dann demnächst die grünen Spiegel, bzw. schaue mich nach Alternativen um, falls die partout nicht lasern wollen.
Liebe Grüße,
Niklas
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