Gefährlichkeit von Elektrizität **a little story**

Alles zum Thema "sicherer Umgang mit Lasern", Gefahren, gesetzliche Vorschriften und Normen.

Moderator: ekkard

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richardk
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Gefährlichkeit von Elektrizität **a little story**

Post by richardk » Tue 06 Mar, 2007 8:05 pm

Hallo Liebe Leute

Ich bin kein Fan, von extremen und schon teils
übertriebenem Sicherheits- Wahn. Jedoch kann ich nicht anders,
und muss nach einem gestrigen "chat" dieses Post verfassen.

a little story:

An einem schönen Nachmittag, macht sich Ingenieur X daran
seine neuste Entwicklung zu validieren. Nach einigen mehrstündigen,
Messungen an dem offenen Gerät im Kurzschlussbetrieb, entschied er sich,
dass Gerät im Leerlauf zu untersuchen. Vor lauter Arbeitseifer vergass
er das Gerat auszuschalten und entfernte das Kurzschluss Laborkabel.
Welches bereits angenehm warm war, bei 30A Dauerstrom.
Meiner eins, nichts ahnend ist fast von der Kloschüssel gefallen
als unter der Türschwelle ein heller Lichtbogen begleitet von
brennenden, knisternden Geräuschen wahr zu nehmen war.
.....


.....
Nach diesem, Gott sei Dank glimpflich ausgegangenem Erlebnis,
besinnte sich Ingenieur X und entschied sich dazu seinem Kunden
welcher das Gerät beauftragt hatte eine Demonstration der Gefährlichkeit
bei falschem Umgang mit dem Gerät vorzubereiten.
Er bastelte eine knapp 50cm hohe Jacobsleiter aus massiven
Kupferprofielen, welche er dem eingeladenen Kunden als
Abschreckungsmassnahme gegen unsachgemässen Umgang vorführte.
..... (siehe Bilder)


.....
Nach erfolgreicher Vorführung, und Umbau des Aufbaus haben wir
festgestellt das das Gerät per Firmware auf 9kW limitiert war.
Aus Zeitlichen Gründen gab es keine Wiederholung mit 12kW.
.....

Falls es jemand interessiert, Parameter auf dem Bild waren:
0-30A, 0-700V, bei 244Hz leicht trapezförmiger Strom.
auf 9kW limitiert.
Anmerkung: der grüne Schimmer kommt vom "Kupferdampf"
der entstand und zu leuchten begann.



Nun, falls Ihr zur Kategorie Selbstbaulaser oder Netzteil
angehört. Macht euch doch ein wenig Gedanken darüber was
Ihr da so tut. Auch diejenigen, die mit grossen Gaslasern
im Betrieb Spiegelputzen usw. Da sind etliche kW DC im Spiel,
welches durchaus noch üblere, nicht abreissende Lichtbögen
ergibt. Ach ja, Wasser & Strom verträgt sich nicht.


Grüsse aus der Schweiz, RichardK

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floh
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Post by floh » Tue 06 Mar, 2007 8:52 pm

Ein bisschen was wahres steckt eben doch drin, in den manchmal lästigen Normen und Vorschriften.
999x bohren und es passiert nichts. Beim 1000. mal ist man froh hat man die Schutzbrille auf.

hubert
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Post by hubert » Wed 07 Mar, 2007 10:50 pm

Schöne Entladungen, mit 2 MOTs(Mcrowave Oven Trafos) ohne zusätzliche Strombegrenzung, gibts ne ähnlich schöne Jakobsleiter.
Wenn man auf die nötigen Sicherheitsvorkehrungen achtet, sind solche Hochspannungsexperimente ganz schön und ungefährlich.

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richardk
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Post by richardk » Wed 07 Mar, 2007 11:45 pm

Hallo hubert

"mit 2 MOTs(Mcrowave Oven Trafos)" kommt nicht an
das herann, was du da auf dem Bild siehst.
Nicht einmal im entferntesten.

Habe vor etlichen Jahren auch mit MOT's gearbeitet,
bis die alten Schaubsicherungen folgen.
Kein Vergleich.

Wie gesagt, ich halte nicht alzuviel von "Sicherheits Wahn"
(vorallem vorgetäuschte Sicherheit macht nachlässig)
jedoch stufe ich experimente mit MOT's als alles andere
als "ungefährlich" ein!

Ich von meiner Person her kann sagen an 12,5kV 500A
Pulsern gearbeitet zu haben und hab da auch so einiges
erlebt.

Sicherheitsvorkehrungen, gehen bei solchen Experimenten
über die reinen Elektrischen gefahren hinaus.
Da kommt auch Brandschuz, Splitzerschuz usw. mit dazu.


Gruss RichardK

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decix
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Post by decix » Thu 08 Mar, 2007 3:46 pm

Zum Thema nicht abreißende Lichtbögen... :D

http://youtube.com/watch?v=j54EgxUtT-I

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richardk
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Post by richardk » Thu 08 Mar, 2007 6:30 pm

Hallo decix

Das was du auf deinem Youtube Video siehst
ist Weselspannung und das reist ab..

DC ist da anderst beeindruckend.
Habe selbst aus versehen ein Laborkabel
bei 400V 0.4A aus einer Banenendose gezogen.
Mit dem was passiert ist, hätte ich nie gerrechnet.


Gruss Richard

herkulase
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Post by herkulase » Thu 08 Mar, 2007 6:51 pm

Läuft das disconnecten von Hochspannung immer mit so viel "Licht ab, oder ist da was schiefgelaufen?

Gerald

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Post by richardk » Thu 08 Mar, 2007 6:53 pm

Hallo Herkulase

Da ist was schief gegangen.
Hab einmal die Webseite, wo das Video eigentlich
her ist gefunden. Dort ist genau beschrieben was
passiert ist.

Gruss Richard

ch.m
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Post by ch.m » Thu 08 Mar, 2007 8:04 pm

Hab mal etwas über dieses Lichtbogenvideo gefunden:
This video clip was captured by the maintenance foreman of the 500 kV Eldorado Substation near Boulder City, Nevada. It shows a three-phase motorized air disconnect switcher attempting to open high voltage being supplied to a large three phase shunt line reactor. The line reactor is the huge gray transformer-like object behind the truck at the far right at the end of the clip. Line reactors are large iron core coils (inductors) which are used to counteract the effects of line capacitance on long Extra High Voltage (EHV) transmission lines. Internally, this line reactor has three coils, one for each phase in the three-phase system. Each coil within the reactor can provide 33.3 Million Volt Amperes of compensating inductive reactance (MVAR) at 290 kV between each phase to ground . The power company had previously encountered difficulty interrupting one of the three phases when trying to disconnect the line reactor. The substation maintenance crew set up a special test so that they could videotape the switching event, and they made arrangements to "kill" the experiment, if necessary, by manually tripping upstream circuit breakers.

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richardk
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Post by richardk » Thu 08 Mar, 2007 8:27 pm

Hallo ch.m

Genau, diesen Text meinte ich :-)


Gruss Richard

pulslaser
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Post by pulslaser » Fri 09 Mar, 2007 1:22 pm

Ja davon kann ich auch ein Liedchen singen.
Als ich noch jung und dumm war (heute bin ich nicht mehr so jung) hatte ich aus neugierde mal einen alten SW-Fernseher hinten offen.
Die Kiste eingeschaltet und dieses sanfte zischen an der Anode der Bildröhre vernommen.
Aus meinem Fundus eine Glimmlampe mit langem Glaskolben rausgeholt, diese vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger am Gewinde haltend den Glaskolben in Richtung Anodenstecker der Bildröhre angenähert.
Natürlich glimmte sie schon bei beträchtlichem Abstand aber ich ging noch näher hin.
In einem Abstand von etwa 2cm kroch (entlud sich) plötzlich ein kleiner Lichtbogen zwischen dem Glas der Bildröhre und der flachen Kunststoffabdeckung des Steckers weiter entlang am Glaskolben meiner Glimmlampe bis zum Gewinde und schlug dort ein.
Dieser Spannungspeak lies meine Armmuskeln zucken und der Schießbudenschraubendreher, den ich in der rechten Hand hielt, flog so davon, dass ich ihn nicht wieder finden konnte.
Bis heute hab ich wirklich keine Ahnung wo der gelandet sein soll.
Danach hatte ich deutlich mehr Respekt vor höheren Spannungen.
Inzwischen weiss ich, dass eine Bildröhre unter anderem wie ein Hochspannungskondensator wirkt, ist also nicht ganz ohne.

Gruß Dieter

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floh
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Post by floh » Fri 09 Mar, 2007 2:39 pm

ehrlich gesagt, auch mir musste es in meinen frühen Jahren erst mal gehörig eine knallen bis ich geglaubt habe, dass aus der Steckdose etwas mehr kommt wie aus einer 9V-Batterie. Zum Glück war ich früh mit einem FI gesegnet.

richard
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Post by richard » Sat 10 Mar, 2007 7:32 pm

Aus solchen Fehlern lernt man aber :)

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Post by chw9999 » Sat 10 Mar, 2007 9:33 pm

... wenn man sie überlebt :!:

Manche lernen's nie (mehr), also Obacht :-)

Wer eine (analoge) Märklin hat, weiß vielleicht auch, dass bei angelegter Spannung auf den Schienen und beim aufsetzen der einen Lokomotive (Verbraucher) gerne auch mal die Armmuskeln zittern, wenn man die Hand falsch auf die Gleise gelegt hat... und das bei doch recht moderaten Spannungen... :-)

Cheers
Christoph

hubert
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Post by hubert » Sun 11 Mar, 2007 11:16 pm

Es gibt auch andere Gefahren, ich musste mal Sicherungen (300A) für einen Kompressor von einer Klimaanlage wechseln, die Sicherung ist beim einsetzen gleich wieder schlagartig verdampft, eher gesagt explodiert, seitdem weiß ich warum da Helm mit Visier, Baumwollkleidung, Handschuhe... vorgeschrieben sind, den heißen Metalldampf möchte ich nicht abbekommen.
Übrigens, das Visier war hinterher teilweise verspiegelt.
Etwas harmloser waren die Stromschienen zur Versorgung von Wählern in alten Post Vermittlungsanlagen, wenn man da nen Schraubendreher drauf gelegt hat, ist der innerhalb von weniger als einer Minute weggeschmolzen und runtergetropft.
Gruß Hubert

richard
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Post by richard » Sun 11 Mar, 2007 11:30 pm

Etwas harmloser waren die Stromschienen zur Versorgung von Wählern in alten Post Vermittlungsanlagen, wenn man da nen Schraubendreher drauf gelegt hat, ist der innerhalb von weniger als einer Minute weggeschmolzen und runtergetropft.
Man hat hier "nur" 60V, braucht aber Trotzdem ne hohe Leistung. Da wird schon ordentlich Dampf dahinter gewesen sein.

Afaik kam der Strom früher sogar aus Bleiakkus. Da können dann schon ganz andere Ströme zum Fließen kommen :twisted:

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Post by Dr. Burne » Mon 12 Mar, 2007 4:06 pm

Hi,

was heißt hier früher?

Selbst heute stehen bei der Telekom noch Akkus teils übermannshoch mit 3x10cm Stromschienenpaketen drauf.

Es gab da mal ein Maler der musste halt seinen Farbeimer aus Metall auf die Stromschienen neben der Leiter stellen.
Zum Glück war reichlich Farbe drin, so dass er außer leichten Verbrühungen und einigen Prellungen nicht viel abbekommen hat.
Vom Eimer war nicht mehr viel zu finden, dafür war im Batterieraum eine riesen Sauerei.


Gruß Stefan

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Post by funny_laser » Mon 12 Mar, 2007 4:27 pm

Wow,

erinnert mich an einen Sketch mit Mr. Bean, der mit einem Silvesterknaller in der Farbdose seine Wohnung innerhalb einer Sekunde neu gestrichen hat ....

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Post by floh » Mon 12 Mar, 2007 4:37 pm

Da erinnere ich mich doch wieder mal an ein altes Post von mir:
viewtopic.php?t=36791

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Post by bernd » Tue 13 Mar, 2007 12:58 am

Da fällt mir doch der Anruf einer meiner Bauleiter ein:

Die große Kabeltrommel ist heute angekommen.
Gut, dann könnt ihr das Kabel ja morgen verlegen.
Wir wollten sie in die Tiefgarage rollen.
Und?
Sie war zu schwer - wir konnten nur noch loslassen...
Und - die Autos?
Die Betonwand hat sie gestoppt.
Und?
Dem Kabel ist nichts passiert - die Trommel ist etwas zersplittert...
Ja und?
Da stand noch eine Leiter im Weg.
Was für eine Leiter?
Mit einem Maler drauf.
Und?
Der konnte sich am Wasserrohr festhalten.
Und?
Wir haben ihm runtergeholfen...

Dem Maler ist nichts passiert.

;-) Bernd

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Laser und ihre Gefahren

Post by ekkard » Tue 13 Mar, 2007 5:07 pm

Danke für die netten Stories über diverse Unfälle. Aber wir sollten so allmählich zu Laser-spezifischen Problemen zurückkehren!
Danke!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

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Post by floh » Tue 13 Mar, 2007 6:07 pm

Laser funktionieren nun mal (mit sehr wenigen Ausnahmen) mit Strom. Und es gibt Freaks die von Elektrik nicht viel Ahnung haben. Daher kann es nicht schaden auch dieses Thema zu behandeln. Die schönen Geschichten dienen dazu auch dem Laien aufzuzeigen wie gefährlich das ganze sein kann. Grosse Spannungen und/oder grosse Ströme sind nunmal keine Seltenheit bei den Laserfreaks und selbst die kleine Bastelbanken mit einem kleinen DPSS haben meist einen Netzstecker. Die 230V können tödlich sein.

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