Berechnung der Leuchtdichte

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Berechnung der Leuchtdichte

Beitrag von neo200 » Mo 30 Sep, 2013 10:56 am

Moin zusammen,

ich habe eine Frage zur Berechnung der Leuchtdichte. Diese ergibt sich ja aus dem Lichtstrom, der in einem bestimmten Raumwinkel abgegeben und von einer bestimmten FlĂ€che ausgestrahlt wird. Die Frage ist jetzt, welchen Raumwinkel ich annehme? Ist es der Winkel, der sich aus der GrĂ¶ĂŸe der leuchtenden FlĂ€che A und dem Pupillendurchmesser ergibt (obere Skizze) oder gehe ich von einer Punktlichtquelle aus und spanne den Raumwinkel zur Pupille auf (untere Skizze).

Kann jemand helfen?

Danke
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afrob
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Re: Berechnung der Leuchtdichte

Beitrag von afrob » Mo 30 Sep, 2013 2:59 pm

Das Licht leuchtet auch dann, wenn es nicht angeguckt wird. :)
Die Leuchtdichte ist eine Eigenschaft des leuchtenden Objekts.
Strahlt das in alle Richtungen? Hat es einen Reflektor, das es nur
in einem bestimmten Winkel strahlt?

GrĂŒĂŸe,
afrob

neo200
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Re: Berechnung der Leuchtdichte

Beitrag von neo200 » Di 01 Okt, 2013 3:11 pm

Nein es sind keine optischen Bauteile vorhanden. Angenommen es wĂ€re eine LED. Leuchtdichte ist ja ein Maß fĂŒr die Helligkeit, also mĂŒsste ich nur den Raumwinkel betrachten, der in mein Auge fĂ€llt. Aber wenn ich keine Punktlichtquelle habe, ist es mir unklar, wie sich der Raumwinkel aufspannt.

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Re: Berechnung der Leuchtdichte

Beitrag von ekkard » Di 01 Okt, 2013 10:41 pm

neo200 hat geschrieben:(Die) Leuchtdichte ... ergibt sich ja aus dem Lichtstrom, der in einem bestimmten Raumwinkel abgegeben und von einer bestimmten FlĂ€che ausgestrahlt wird. Die Frage ist jetzt, welchen Raumwinkel ich annehme? Ist es der Winkel, der sich aus der GrĂ¶ĂŸe der leuchtenden FlĂ€che A und dem Pupillendurchmesser ergibt (obere Skizze) oder gehe ich von einer Punktlichtquelle aus und spanne den Raumwinkel zur Pupille auf (untere Skizze).
Soweit ich deine Frage verstehe, entspricht die gegebene Information der Definition der Leuchtdichte.
Deine Frage zielt wahrscheinlich auf die Messung der Leuchtdichte von einem Beobachter (-Auge) aus?
Dazu richtet man (gedanklich) ein Photometer auf die Lichtquelle. Ein Photometer hat ein "Messfeld" (einen vorgegebenen Raumwinkel), das auf die Lichtquelle zu richten ist. Dieses "Messfeld" sollte kleiner sein als der Raumwinkel der Lichtquelle vom Beobachterstandort aus gesehen. In diesem Fall misst das Photometer die Leuchtdichte der angepeilten, leuchtenden FlÀche.

Wenn man sich das so merkt, ist also der Raumwinkel gemeint, der die leuchtende FlĂ€che (oder das leuchtende FlĂ€chenelement) beim Messprozess einnimmt. Interessiert man sich fĂŒr die mittlere Leuchtdichte einer leuchtenden FlĂ€che, so muss man das Messfeld der Lichtquelle exakt anpassen oder mehrere Messungen mit kleineren Messfeldern machen und die Ergebnisse mitteln.

Im Übrigen kann man mit dem "Lichtstrom" der Hersteller nichts anfangen. Denn dieser pauschale Lichtstrom ist meistens ungleich ĂŒber die leuchtende FlĂ€che und ĂŒber verschiedene Raumrichtungen verteilt. Man muss sich also quasi immer den o. a. Messprozess vorstellen.

Deine erste Skizze wÀre im Spezialfall "mittlere Leuchtdichte" (wie vorstehend beschrieben) zutreffend, wenn der Abbildungsprozess korrekt wiedergegeben wÀre.

Es ist nicht so leicht einzusehen, dass sich die Leuchtdichte auf einen Raumwinkel beziehen muss. Das aber liegt an der LichtstĂ€rke, die indirekt in der Definition enthalten ist. Die LichtstĂ€rke ist umso kleiner, je grĂ¶ĂŸer der bestrahlte Raumwinkel ist.
Und die Leuchtdichte ist auch LichtstÀrke bezogen auf die Projektion der leuchtenden FlÀche. So viel erst einmal!

Es gibt auch fĂŒr den Messprozess noch einige Finessen. Wenn gewĂŒnscht, kann ich das auch noch erlĂ€utern.
Mit freundlichen GrĂŒĂŸen
Ekkard

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Re: Berechnung der Leuchtdichte

Beitrag von ekkard » Di 01 Okt, 2013 10:53 pm

neo200 hat geschrieben:Angenommen es wĂ€re eine LED. Leuchtdichte ist ja ein Maß fĂŒr die Helligkeit, also mĂŒsste ich nur den Raumwinkel betrachten, der in mein Auge fĂ€llt. Aber wenn ich keine Punktlichtquelle habe, ist es mir unklar, wie sich der Raumwinkel aufspannt.
Die Leuchtdichte wird bei sehr kleinen Quellen extrem hoch bzw. sinnlos bei Punktlichtquellen. Denn ein gegebener Lichtstrom wird auf ein extrem kleines Messfeld bezogen.

Hier bleibt eigentlich nur, die LichtstĂ€rke anzugeben. Bei gleichmĂ€ĂŸiger Ausleuchtung eines bestimmten Winkelbereiches (LASER, LED) und bekanntem Lichtstrom ist die mittlere LichtstĂ€rke einfach der Quotient aus Lichtstrom und Raumwinkel, diesmal des ausgeleuchteten Winkelbereiches.
Mit freundlichen GrĂŒĂŸen
Ekkard

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Re: Berechnung der Leuchtdichte

Beitrag von neo200 » Mi 02 Okt, 2013 3:24 pm

Okay, das ist soweit verstĂ€ndlich. Das heißt, wenn ich die LichtstĂ€rkeverteilung habe, kann ich auch die Leuchtdichte bestimmen. Das gibt ja auch die Formel wieder. Ich hatte Leuchtdichte bisher so verstanden, dass die LichtstĂ€rke (die ja von der Lichtquelle wegstrahlt) auf die scheinbar leuchtende FlĂ€che bezogen wird. Wenn ich messen möchte, spanne ich aber anscheinend ein Raumwinkel vom Beobachter aus auf zur Lichtquelle? Man schaut also nur wieviel Lichtstrom sich im betrachteten Raumwinkel befinden und bezieht das auf die FlĂ€che die der Raumwinkel auf der Lichtquelle abbildet? Andererseits spanne ich den Raumwinkel fĂŒr die Bestimmung der LichtstĂ€rke auch von der Lichtquelle aus auf? Also irgendwie ist mir unklar in welchen FĂ€llen ich von wo den Raumwinkel aufspannen muss...

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Re: Berechnung der Leuchtdichte

Beitrag von ekkard » Mi 02 Okt, 2013 6:46 pm

neo200 hat geschrieben:Das heißt, wenn ich die LichtstĂ€rkeverteilung habe, kann ich auch die Leuchtdichte bestimmen.
Mhm, diese Verteilung ist eine zweifache nach FlĂ€chenelement und Richtung. In der Tat, kann man bei dieser Kenntnis die Leuchtdichte eines FlĂ€chenelementes aus einer bestimmten Richtung ermitteln. (FlĂ€chenelement = kleine TeilflĂ€che gemĂ€ĂŸ Messfeld)
neo200 hat geschrieben:Ich hatte Leuchtdichte bisher so verstanden, dass die LichtstÀrke (die ja von der Lichtquelle weg strahlt) auf die scheinbar leuchtende FlÀche bezogen wird.
Gewiss! Nur gibt es nicht "die" LichtstĂ€rke, sondern im Normalfall deren "Verteilung" nach FlĂ€chenelement und Richtung. In SpezialfĂ€llen z. B. gleichmĂ€ĂŸiger (isotroper) Verteilung auf einen gegebenen Raumwinkel und gleichmĂ€ĂŸiger Verteilung auf die leuchtende FlĂ€che, kann man vereinfacht Lichtstrom durch Raumwinkel teilen und erhĂ€lt so etwas wie die mittlere LichtstĂ€rke in Richtung der Mittelachse des genannten Raumwinkels. Also Vorsicht, immer darauf achten, wovon der Hersteller spricht.
neo200 hat geschrieben:Wenn ich messen möchte, spanne ich aber anscheinend ein Raumwinkel vom Beobachter aus auf zur Lichtquelle? Man schaut also nur wieviel Lichtstrom sich im betrachteten Raumwinkel befinden und bezieht das auf die FlÀche die der Raumwinkel auf der Lichtquelle abbildet?
... ja: Das Photometer bezieht den Lichtstrom sowohl auf das angepeilte FlÀchenelement als auch auf den Mess-Raumwinkel.
neo200 hat geschrieben:Andererseits spanne ich den Raumwinkel fĂŒr die Bestimmung der LichtstĂ€rke auch von der Lichtquelle aus auf? Also irgendwie ist mir unklar in welchen FĂ€llen ich von wo den Raumwinkel aufspannen muss...
Stimmt: Du bringst den allgemeinen Fall, einen Spezialfall, Leuchtdichte und LichtstÀrke durcheinander.

LichtstÀrke
Die LichtstÀrke ist der Lichtstrom (Energie pro Zeiteinheit) von einem leuchtenden FlÀchenelement der Lichtquelle bezogen auf den Mess-Raumwinkel.

Der Spezialfall: Ein gegebener Lichtkegel wird gleichmĂ€ĂŸig ausgeleuchtet. Nur in diesem Fall kann man vereinfachen und den gesamten Lichtstrom auf den Raumwinkel dieses Lichtkegels beziehen.

Leuchtdichte
Die Leuchtdichte ist die vorgenannte LichtstÀrke bezogen auf das angepeilte FlÀchenelement bzw. dessen Projektion vom Beobachterstandort aus gesehen.

Im vorgenannten Spezialfall und bei gleichmĂ€ĂŸiger Lichtstromverteilung auf der leuchtenden FlĂ€che, kann man die vorgenannte LichtstĂ€rke einfach durch die Projektion der leuchtenden FlĂ€che in Richtung des Beobachters teilen.

Vielleicht schilderst du mal, welcher Fall bei dir vorliegt und was du eigentliche ausrechnen willst.
Mit freundlichen GrĂŒĂŸen
Ekkard

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