Faserlaser für Gravur

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Faserlaser für Gravur

Beitrag von Solmes » So 28 Jul, 2013 11:18 pm

Moin,

Ich überlege mir einen Faserlaser zum Gravieren zu bauen. Ich habe nun tagelang Google gewälzt und auch dieses und andere Foren durchsucht, und soweit ich das erkennen kann sind Faserlaser kompakt und einfach im Vergleich zu beispielsweise CO2 Lasern.
Es wundert mich jedoch dass, soweit ich das im englisch- und deutschsprachigen Internet nachlesen konnte, anscheinend noch niemand einen Faserlaser selbst gebaut hat? Ich habe keinen Thread gefunden wo jemand einen solchen Selbstbau Laser vorgestellt hat. Haben Faserlaser irgendwelche großen Nachteile die ich übersehen habe?
Ich gebe auch zu, ich bin kein Profi. Ich habe quasi alles was Google mir geliefert hat zum Thema Faserlaser und was damit zu tun hat durchgelesen und trotzdem gibt es noch einiges was ich sicherlich nicht ganz verstanden habe (könnte auch daran liegen dass vieles was ich gelesen habe auf Englisch war...) ;)

Zu aller erst mal eine ganz simple Frage: Gibt es irgendwo eine Übersicht welche Wellenlänge für welches Material am besten geeignet ist? Ich interessiere mich für Holz, und soweit ich gelesen habe benötige ich dafür ganz andere Wellenlängen als beispielsweise für Metall.

Nun zum Faserlaser: Bei Wikipedia steht folgendes:
Ein Faserlaser besteht aus einer oder mehreren Pump-Laserdioden, einer Einkoppeloptik (diskret oder an den Mantel angespleißte fasergekoppelte Diodenlaser) und einem Resonator.
Was ist die "bessere" Methode um mehrere Pumpdioden an die Faser zu koppeln? "diskret" (ist damit das hier gemeint?) oder spleißen? Was sind die einzelnen Vor- und Nachteile? Und was genau soll ein "Pumpkoppler" sein? Außer bei Wikipedia finde ich den Begriff nirgends.

Ich frage mich außerdem, was für Dioden und Fasern muss ich verwenden? Funktioniert jede beliebige Diode (Singlemode/Multimode)?
Und wie bekomme ich den Laserstrahl aus der Diode am einfachsten in die Faser rein? Einfach eine Linse davor und auf die Faser fokussieren wie ich es in einigen Youtube VIdeos gesehen habe erscheint mir doch recht "unsauber", besonders weil kleinste erschütterungen dann ja dazu führen könnten dass an der Faser vorbei fukussiert wird... :?

Entschuldigt bitte dass meine Fragen vielleicht ein wenig "blöd" sind, aber ich habe mich wirklich so gut ich konnte informiert und alles gelesen was ich in die Finger bekommen konnte. Ich wundere mich wirklich sehr dass auch in diesem Forum noch niemand auf die Idee kam sich einen Faserlaser zu bauen? Ich habe quasi nur von Vorteilen gegenüber CO2 und co gelesen. Würde mich freuen wenn ihr mir weiterhelfen könntet :)

lg

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Re: Faserlaser für Gravur

Beitrag von lightwave » Mo 29 Jul, 2013 1:00 pm

Wenn du nur Holz Gravieren willst, dann brauchst du im Hobbybereich weder CO2 noch einen Faserlaser. Ich schätze, du verwechselst "Laserstrahl in eine Faser einkoppeln" (zum Transport des Lichts) mit "Faser als Resonatormedium".
Grüße, Georg~lightwave


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Re: Faserlaser für Gravur

Beitrag von andythemechanic » Mo 29 Jul, 2013 1:04 pm

Hi,

das Problem mit Faserlaser selber bauen dürfte sein, dass man trotz der Einfachheit des Lasers jede Menge spezielles Equipment braucht um ihn zu bauen. Welcher Hobbylaserenthusiast hat schon ein Faserspleissgerät zu Hause, oder einen Holographieaufbau mit dem er Bragggitter in Fasern schreiben kann? Ist auch nicht gerade günstig solches Equipment. Dazu kommt, dass die Materialien auch nicht günstig sind. Für genug Länge der aktiven Faser um einen ordentlichen Laser zu bauen ist man auch schon mit mehreren tausend Euro dabei.
CO2 Laser kann man dagegen für wenige hundert Euro und mit "Feld- Wald- und Wiesenequipment" bauen (z.B. http://www.pulslaser.de).

Grüße
Andreas

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Re: Faserlaser für Gravur

Beitrag von Solmes » Mo 29 Jul, 2013 11:34 pm

andythemechanic hat geschrieben:Hi,

das Problem mit Faserlaser selber bauen dürfte sein, dass man trotz der Einfachheit des Lasers jede Menge spezielles Equipment braucht um ihn zu bauen. Welcher Hobbylaserenthusiast hat schon ein Faserspleissgerät zu Hause, oder einen Holographieaufbau mit dem er Bragggitter in Fasern schreiben kann? Ist auch nicht gerade günstig solches Equipment. Dazu kommt, dass die Materialien auch nicht günstig sind. Für genug Länge der aktiven Faser um einen ordentlichen Laser zu bauen ist man auch schon mit mehreren tausend Euro dabei.
Vielen Dank! Damit hat sich das Thema Faserlaser für mich wohl erst einmal erledigt :D
lightwave hat geschrieben:Wenn du nur Holz Gravieren willst, dann brauchst du im Hobbybereich weder CO2 noch einen Faserlaser.
Hört sich gut an. Was sollte ich denn stattdessen verwenden? Nd:YAG-Laser haben eine unpassende Wellenlänge. Reine Laserdioden kenne ich auch nur zwischen 400nm und 9xx nm, und die haben ja soweit ich weiß eine zu niedrige Strahlqualität und zu wenig Leistung?

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Re: Faserlaser für Gravur

Beitrag von andythemechanic » Di 30 Jul, 2013 7:47 pm

CO2 ist schon für Holz nicht schlecht, und hat meist eine sehr gute Strahlqualität. Bezüglich gavieren mit 450nm Dioden gibts im Photonlexicon einen sehenswerten Beitrag: http://www.photonlexicon.com/forums/sho ... hades+grey

Da gibts auch jede Menge Infos und Tips zu dem Thema.

Grüße
Andreas

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Re: Faserlaser für Gravur

Beitrag von VDX » Di 30 Jul, 2013 9:08 pm

... lies dir mal das hier durch: http://www.laserfreak.net/forum/viewtop ... 83#p262783

Ich probiere gerade verschiedene Laserdioden aus und baue diverse Laserdiodenmodule fürs Folienschneiden und Gravieren auf.

Wird noch etwas dauern, bis die Module Fertigungsreif sind - die kommen dann auf CNC-Fräsen als 'optionale' Werkzeuge für Laser-Schneiden/Gravieren und etwas später evtl. auch noch für SLS und einge spezielle Methoden 3D-'Drucken' :wink:

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Re: Faserlaser für Gravur

Beitrag von Solmes » Fr 02 Aug, 2013 4:33 pm

Sieht interessant aus. Wie gut wird 808nm denn von Holz absorbiert? Du schreibst helles Holz färbt sich bei 1w 808nm "nur" schwarz. Wieviel Prozent effizienter lässt sich mit CO2 im Vergleich zu nd:YAG und nd:YVO4 Gravieren?
Lightwave sagte ja ich benötige weder einen co2 noch einen Faserlaser, als alternative mit guter Strahlqualität bleibt ja eigentlich soweit ich weiß nur ein nd:YVO4 laser übrig.
Wenn ich mich auf ebay umschaue erscheint mir solch ein laser relativ billig, ein 25W 808nm Pumpdioden Barren gibt's für 50€, Kristalle sind ebenfalls nicht teuer. Bei Kristallen finde ich aber nie eine Leistungsangabe, wie groß müsste ein mit 3% dotierter ND:YVO4 Kristall sein um mit Pumpleistungen um die 25W keine Probleme zu haben? Und wo finde ich Treiber für solche Dioden Barren ohne dafür hunderte Euros auszugeben?

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Re: Faserlaser für Gravur

Beitrag von VDX » Fr 02 Aug, 2013 8:31 pm

... das Problem bei den Barren und OpenCan-Dioden ist immer die Fokussierung - für einen guten Fokus brauchts einen immensen Aufwand, verglichen mit einer fasergekoppelten Diode mit 0.1mm-Faser.

Ich habe mit einer 830nm-Diode und 1Watt Leistung aus einer 50µ-Faser (Spot ~40µ) bei hellem Sperrholz nichts erreichen können, mit einer dirket fokussierten 445nm-Diode mit etwas weniger als 1W gings, und auch noch helleres Balsaholz ließ sich beschreiben ... allerdings war der Spot mit etwa 60µ immer noch recht gut, besser als bei den 105µ-Fasern mit etwa 120µ-150µ großem Spot.

Mit 975nm habe ichs auch probiert - bis 5Watt habe ich nur bei dunklem Holz was erreicht ... für hellers Sperrholz und helles Laminat habe ich über 12Watt auf einen 150µ-Spot gebraucht, um zuverlässig was reingravieren zu können. Die 'Puls'-Zeit (CW-Diode) hatte ich bei etwa 400µs und die Gravur-Tiefe lag bei etwa 0.1mm ...

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