Idee Peltierregelung "Super oder Mumpitz"

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lexa
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Idee Peltierregelung "Super oder Mumpitz"

Beitrag von lexa » Do 26 Feb, 2009 2:55 pm

Hoi Hoi... Ich hate schon vor einer Zeit mal ne Idee für eine Peltierregelung, basierend auf Step_Down. Hab da aber nicht weiter gemacht.

Was mich jetzt interessiert ist ob die Idee eigelich gut war, oder schon von vornherein Mumpitz.

Die Schaltung solte folgendes können:

Kühlen auf Solltemperatur ( ihrgent wie klar :wink: )
Kein Ein/aus schalten des Peltieres ( Lebensdauerverlängerung)
Idel Strom um Wärmewandereung HotSide zur ColtSide unterdrücken.
Keine übermäßige Wärmeentstehung am Treiber (Kein Linearregeler)


So nun zu meinem Konzept.

Als Basis schaltung dachte ich an einen LM 2576 T-ADJ (Stepdownregler)
So aufgebaut wie im unteren Abschnitt des Bildes.
Dieser ist in der Ausgangsspannung ja einstelbar.

Blick ins Datenblatt sagt und das Vout = 1,23V * (R1/(R1+R2) ist.
R1 und R2 bilden einen Spannungsteiler, der auf den FEEDBACK Eingnang verdrahtet ist.

Das sag uns das die Ausgangsspannung immer 1,23V + die Spannung die an R1 abfällt beträgt.
Wird R1 kleiner, fällt weniger Spannung ab, Vout wird kleiner. ist R1=0Ohm beträgt Vout = 1,23V.
Der Regler will also immer eine Spannung von 1,23V am FEEDBACK Eingang aufrechterhalten.

Diese reichen um ein 30x30 Peltier auf ca 13C° zu kühlen, ohne das der Regeler warm wird. (Sind dann 12V auf 1,23V ohne große Verluste)


Die Idee war jetzt R1 gegen eine Subtrahierschaltung auszutauschen.
Diese soll Vout abfragen und die Spannung X davon abziehen. Das Ergebniss wird auf den FEEDBACK Eingang gegeben.

Die Spannung X wird größer, je weiter wir von der Solltemperatur entfernt sind.

Gehen wir das Szenario einmal durch:

Soll Temperatur Erreicht.
Spannung X somit 0V.
Der Regeler strebt seine 1,23V am FEEDBACK eingang an. Da X = 0V beträgt, werden diese auch am FEEDBACK Eingang anliegen.


Ändert sich aber nun die Temperatur, so das X z.b. 3V beträgt, ist das so:

Wir haben Vout 1,23V (Da vorher X = 0V) und ziehen 3V ab. Macht dann am FEEDBACK theoretisch -1,77V.
Da der Regeler aber 1,23V am FEEDBACK Eingang haben will wird Vout so lange angehoben, bis die Bedingung wieder erfüllt ist.

Vout beträgt jetzt 4,23V ( 1,23V + 3V )


jetzt mus nur doch die Spannung X erzeugt werden. Das habe ich oben im Bilde STARK VEREINFACHT dargestellt.

Es wird die Differenz zwischen Poti und NTC ausgerechnet, verstärkt und als Spannung X ausgegeben.


Was haltet ihr von der Idee. Durch aus umsetztbar oder doch lieber nen Spezial IC ??


Grüße Axel[/b]
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Beitrag von pulslaser » Do 26 Feb, 2009 3:45 pm

Frage: welche Vorteile bzgl. Verlustleistung bringt es bei einer Peltierregelung einen aufwändigen Schaltregler (Step down) mit hoher Schaltfrequenz, der hohe Störstrahlung erzeugt, anstatt eines einfachen Linearreglers zu verwenden?

Bitte die Antwort durch Zahlen bestätigen...

Gruß Didi

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lexa
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Beitrag von lexa » Do 26 Feb, 2009 10:08 pm

Ich bin nicht der Super elektronik crack, aber wandelt ein Linearregeler nicht das was nicht benötigt wird in Wärme um (an meinem Beispiel Vcc = 12V, Vout = 1,23V also P = 10,77 * I)

und ein Stepdown mach das ihrgent wie effezienter?

--> deswegen ich bin kein elektronik crack :!:
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Beitrag von goamarty » Fr 27 Feb, 2009 12:38 am

Der Step Down macht eine Art Transformation und erreicht dadurch Wirkungsgrade von 70..95%, je nach Qualität. Der Linearregler hat bei kleinen Ausgangsspannungen (Im Verh. zur Eingangsspannung) einen sauschlechten Wirkungsgrad.

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guido
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Step

Beitrag von guido » Fr 27 Feb, 2009 6:21 am

Hi,

ein Stepdown Wandler KANN eien gute Wahl sein wenn er
rattig schnell ist und der Elko ein Low-ESR Typ.

Wir reden hier im Grunde von Schaltnetzteilen.
Da geht nicht "irgendeine Diode, Elko, Drossel "
Bevor man es sich versieht baut man einen Radiosender :-)

serial
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Beitrag von serial » Fr 27 Feb, 2009 7:53 am

Moin,

OT:

Iss doch mal was anders, wenn die Peltiers kühlen und dabei Musik zu hören ist!! :D :D

OT Off

pulslaser
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Beitrag von pulslaser » Fr 27 Feb, 2009 1:25 pm

Ich stelle jetzt mal eine Behauptung auf. Ich sage: Beim Betrieb eines Peltiermoduls ist es unerheblich ob die dabei entstehende Verlustleistung durch eine Spannungs/Stromregelung im Peltiermodul oder am Stellglied entsteht. Es ist immer dieselbe. Am einfachsten wäre hier ein Zweipunktregler mit 2 Hz.

Peltiermodule werden bei 75 - 80% ihrer max. Leistungsgrenzen betrieben weil sie da den maximalen Wirkungsgrad aufweisen. Ist deshalb so weil die Kühlleistung linear mit dem Strom steigt, die Verlustleistung bzw. Verlustwärme durch den ohmschen Anteil im Modul aber im Quadrat zur Spannung/Strom die natürlich auch auf die "warme Seite" gepumpt wird und dort abgeführt werden muss. Dadurch ergibt sich bei der Wirkungsgradkurve eine Parabel die irgendwo ihren max. Punkt erreicht, danach aber wieder abfällt.

Wenn man nun zum Betrieb des Moduls z.B. 12V verwendet käme ein Peltier in Frage welches bei max. 15V betrieben wird. Damit stellt man sicher, dass die 75% eingehalten werden bei max. Kühlleistung. Das heisst, das Stellglied ist hier ganz durchgesteuert und es wird somit (wenn MosFet) keine Verlustwärme entstehen. Wenn man das jetzt rechnet kommt heraus, dass man mit einem Linerarregler genau zum gleichen Ergebnis kommt bzgl. Verlustwärme.

Gruß Didi

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Beitrag von lucerne » Fr 27 Feb, 2009 3:13 pm

Ach ich finds köstlich, diese Peltierdiskussionen findet man in zig verschiedenen Foren. Round 1 - let's fight!

PWM vs. Linear :lol:

Alles hat Vor- und Nachteile. Da nun aber wirklich sehr interessante Controller auf dem Markt sind, wird PWM sehr interessant. Bei kleinen Strömen kann man von mir aus noch mit Linearregelungen arbeiten, aber sobald da nur schon einige 100mA fliessen, wirds in meinen Augen besser sein auf PWM zu wechseln!

@Pulslaser
Die Vorteile liegen auf der Hand: Ansteuerung durch PWM erzeugt kaum/wenig Verluste in der Lastregelung. Ergo darf auf Kühlkörper verzichtet werden, kaum noch Abwärme (interessant bei geschlossenen Gehäusen) und die Bauteile können kleiner dimensioniert werden, was natürlich auch ein kompakteres Layout ermöglicht.
Mitunter gibt es schon einige, sehr kleine Controller, die sogar ne H-Brücke schon integriert haben! So wirds viel einfacher, mit dem Peltier nun kühlen und heizen zu können.
Die Controller arbeiten meist mit Schaltfrequenzen von einigen 100kHz. Die Wahl der geeigneten Komponenten und das Design des Layouts sollte man sorgfältig ausführen, das ist korrekt.
Dein Satz "Beim Betrieb eines Peltiermoduls ist es unerheblich ob die dabei entstehende Verlustleistung durch eine Spannungs/Stromregelung im Peltiermodul oder am Stellglied entsteht." versteh ich so nicht ganz. Ist doch toll, wenn man die Verluste im Stellglied krass minimieren kann. Natürlich verbessert dies nicht den Wirkungsgrad des Peltiers, logisch. Aber der Wirkungsgrad vom gesamten System wird erheblich gesteigert!

Falls sich jemand weiter dafür interessiert kann sich ja die Datenblätter der folgenden gängigen Controller herunterladen:

ADN8830/ADN8831
LTC1923
MAX1968/MAX1969
MAX1978/MAX1979
MAX8520/MAX8521

Im Anhang habe ich euch aus meiner Sammlung einige Application Notes von LT und Maxim hochgeladen. Wer will: interessante Lektüre! Viel Spass damit.



Grüsse
Leander
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Beitrag von goamarty » Fr 27 Feb, 2009 4:01 pm

Ein Wandler für ein Peltier muß nicht so wahnsinnig schnell sein, die thermischen Zeitkonstanten sind doch erheblich.
Das man einen StepDown nicht mit Bauteilen aus der Mistkiste aufbauen kann ist auch klar, von wegen "nicht irgeneine Diode, Elko, Drossel". Ich vergaß anzumerken, daß man einen LowESR Elko braucht, weil es für mich selbstverständlich ist. Man baut ja auch keinen 3*4cm Brocken vom zerbrochenen Badezimmerspiegel auf seine CT6215, nur weil er gerade beim Zusammenkehren übriggeblieben ist :-)
Aber lucerne hat das eh schon auf den Punkt gebracht.

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Beitrag von lucerne » Fr 27 Feb, 2009 4:48 pm

goamarty hat geschrieben:Ein Wandler für ein Peltier muß nicht so wahnsinnig schnell sein, die thermischen Zeitkonstanten sind doch erheblich.
Das man einen StepDown nicht mit Bauteilen aus der Mistkiste aufbauen kann ist auch klar, von wegen "nicht irgeneine Diode, Elko, Drossel". Ich vergaß anzumerken, daß man einen LowESR Elko braucht, weil es für mich selbstverständlich ist. Man baut ja auch keinen 3*4cm Brocken vom zerbrochenen Badezimmerspiegel auf seine CT6215, nur weil er gerade beim Zusammenkehren übriggeblieben ist :-)
Aber lucerne hat das eh schon auf den Punkt gebracht.

Auf was beziehst Du deine Aussage, Wandler müssen nicht sehr schnell sein? Je nachdem, wie gross der Aufbau ist, ist es auch entscheidend, wie träge sich alles verhält. Aber allgemein bei thermischen Dingen brauchts kein Highspeed, das stimmt. (Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass Du dich auf die Schaltfrequenzen der Regler beziehst, oder?)

Nunja, lowESR ist das eine, Ripple-Current das andere...
Beispiel: Viele Tantalkondensatoren sind low ESR, aber deswegen trotzdem nicht immer für LC-Glieder an Schaltreglern geeignet.


Grüsse
Leander

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Beitrag von goamarty » Fr 27 Feb, 2009 5:34 pm

Ja, wie du's sagst. Ich meinte nicht die Schaltfrequenz, sondern die Bandbreite der Regelschleife. Da ist halt ein Regler für eine aktuelle Intel/AMD CPU das eine extrem (schätze µs) und eine Regler für ein Peltier (Schaltregler + Regelverstärker) eher im Sekundenbereich anzusiedeln. Die Schwankungen der Dioden-/Kristalltemperatur durch die einzelnen Modulationsimpulse wird man bei den üblichen Aufbauten sowieso nicht ausregeln können.
Tantals können da schon mal ein sehr feuriges Temperament entwickeln. :-)
Da haben wir vor ein paar Jahren in einem Design für eine große Firma (S*) erst Ta drin gehabt und dann schnell gegen LowESR-Alu geändert. Ich glaub, da war die Bemessungsspannung mit 6,3V für 5V auch etwas knapp.
In meinem letzten Wandler hab ich Kerkos am Ausgang (2*5V/100mA) verwendet, f war 300kHz. Am Eingang kam ein teurer Low ESR Alu hin, weil die max. Eingangsspannung bei ca. 70V lag. Als Minimum war 10V vorgesehen, je nachdem ob das Meßgerät am Anfang oder Ende einiger km Kabel hing.
Witzig/Kreativ fand ich ja den "Wandler" mit TDA2030 Leistungsoszillator, Strombegrenzungskondensator, Brückengleichrichter und Ladeleko fürs Peltier: 12V/0,5A in und 1V/1A out.

Aber jetzt zur Schaltung "Idee1": IC2A ist als Komparator geschaltet, liefert also 0 oder VCC am Ausgang, je nachdem was größer ist, U(Pin2) oder U(Pin3). Daran ändert IC3A auch nichtsmehr. IC4A hat mit einem Differenzverstärker oder Subtrahierer auch nicht viel zu tun. Die Schaltung wird also NICHT wie gewünscht funktionieren.
Zu dem Thema ist aber in dem Thread "Die4Drive nachbau ohne SMD", welcher dann zur Diskussion über Peltiertreiber mutiert ist, schon ausführlichst geschrieben worden.
Ein Differenzverstärker (Subtrahierer) braucht übrigens 4 Widerstände, bei denen das Verhältnis paarweise möglichst gleich sein muß.
Ein stabiler Temperaturregler, der nicht schwingt wird meist als PID Regler ausgeführt.

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Beitrag von beatbuzzer » Fr 27 Feb, 2009 5:47 pm

goamarty hat geschrieben: Witzig/Kreativ fand ich ja den "Wandler" mit TDA2030 Leistungsoszillator, Strombegrenzungskondensator, Brückengleichrichter und Ladeleko fürs Peltier: 12V/0,5A in und 1V/1A out.
Da fühl ich mich ja glatt mal angesprochen :) . Ein vernünftiger Schaltregler ist das nicht, das weiss ich wohl :wink: .

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Beitrag von equal » Sa 28 Feb, 2009 2:04 am

Hallo Laserfreaks,

ich möchte die Diskussionen "Schaltregler versus Linearregler" und "stetige Regelung versus 2 Punkt Regelung" mal beiseite lassen. Die skizzierte Schaltung enthält die Chance einen Spannungsregler mit einem auf Masse bezogenem FB Eingang mit einer Spannungssteuerung zu versehen.

Entfernen wir gedanklich R1 und R4. IC2a bekommt eine Beschaltung aus 4 gleichen Widerständen als klassischer Subtrahierer. IC4a bleibt wie abgebildet ein Komparator - nur die beiden Eingänge werden vertauscht.

Damit erfüllt die Schaltung fast ihren Zweck. Der Ausgang von IC4a regelt auf die Referenzspannung vom Spannungsregler. Der Spannungsregler regelt die Ausgangspannung auf den Wert des - Eingangs von IC4a.

Freunde der Analogregler können auch einen Spannungsregler ähnlich LM2941 nehmen. Im Gegensatz zum bekannten LM317 hat der LM2941 genau wie der LM2576 einen FB Eingang der Massebezogen ist. (Der FB Eingang des LM317 ist auf den Ausgang bezogen)

Bleibt nur ein Problem: Durch die Verwendung von 2 gegenläufig arbeitenden Verstärkern mit einer Spannungsverstärkung > 1 (und noch viel mehr) welche nur durch die starke Gegenkopplung begrenzt wird, schwingt die Regelung sehr stark. Das hat nichts mit der noch zusätzlich zu betrachtenden thermischen Kopplung zu tun. Es geht nur um den Spannungsregler und IC4a.

Hat jemand eine gute Idee wie das Schwingen zu vermeiden ist. Oder anders gefragt - hat jemand eine Dokumentation zur Funktionsweise und Berechnung von PID Reglern welche auch einem durchschnittlichen Mathematiker verständlich wird?


Gruß aus Essen

Erik

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richardk
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Beitrag von richardk » Sa 28 Feb, 2009 10:24 am

Hallo zusammen

Eine wirklich gute deutsche Abhandlung zum Thema Regelungstechnik
findet man bei den Roboternetz.de Leuten in deren Wiki.

http://www.roboternetz.de/wissen/index. ... ngstechnik

Da hier meist langsame Regelstrecken zum Einsatz kommen,
kann man gut die Variante alla Ziegler/Nichols oder Chien/Hrones/Reswick.
verwenden.

Seriöser wäre ein Bodediagramm auf zu zeichnen.
Da gibt es ein wunderbares für Studenten günstiges Labwiew USB
Interface USB-6008 welches ich dazu verwende.

So, kommt man an dem grossen L, ala Laplace vorbei.
Ausser den oben genannten ist mir sonst kein Weg an Laplace
vorbei bekannt.

Weiters bietet sich an, uC dafür zu verwenden und
damit eine digitale Regelstrecke zu realisieren.
Da die Kondensator Werte bei so langsamen Strecken
sehr mühsam, hohe Werte erreichen.

Gruss RichardK

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equal
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Beitrag von equal » Sa 28 Feb, 2009 1:28 pm

Hallo Laserfreaks,

mir ist da noch eine Idee gekommen. Ausgehend von meinem letzten Posting habe ich aus IC4a einen Subtrahierer mit 4 identischen Widerständen gemacht. Das senkt die Spannungsverstärkung und damit die Schwingneigung. Allerdings kann man so keine Ausgangsspannung kleiner der Referenzspannung des Spannungsreglers erzielen. Darum hebt man den Massebezug vom Spannungsteiler am + Eingang von IC4a um die Referenzspannung des Spannungsreglers. Natürlich muss die Referenzspannungsquelle niederohmiger sein als der Spannungsteiler. Ich habe mal das Verhältnis 1/10 angesetzt.

Im Anhang mal die aktuelle Vision. Allerdings wird auch diese Variante schwingen. Da muss noch was getan werden.

@RichardK
Folgendes fällt bei mir leider nicht unter Verständlichkeit für einen Durchschnittlichen Mathematiker:
Bild

Gruß aus Essen

Erik
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Beitrag von lexa » Sa 28 Feb, 2009 7:39 pm

Nabend

jetzt mus nur doch die Spannung X erzeugt werden. Das habe ich oben im Bilde STARK VEREINFACHT dargestellt.
Deswegen habe ich einfach mal die Grundbeschaltung der OP´s (z.B. 4 Widerstände) weggelassen, und einfach nur die "Aufgabe" über den OP geschrieben.



Aber wenn ich mir den Thread so durch lese...komme ich mir als elektronische Niete vor :roll:
Ich bin ja mal gespannt ob da noch was draus wird.


Aber danke an alle die sich da dran beteiligen.


Grüße Axel
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Beitrag von richardk » So 01 Mär, 2009 9:37 am

Hallo Erik

Okay.. Dass was dir da an Mathematik fehlt, ist noch der
einfachste Teil der Regelungstechnik.

Jetzt hast du zwei Varianten, einen Einstig in die Regelungstechnik
zu finden.

1. Suche dir eine Technikerschule und erfrage den Lehrplan
der Mathematik Semester. Auf Nachfrage kann man als
Hörer günstig da ein paar Semester reinsetzen und was lernen.
Ziel, bis und mit Geometrie, Funktionslehre, Differenzial und Integral
Rechnung. Dann verstehest du die Mathematischen Grundlagen, welche dir fehlen.

2. Du eignest dir das absolut notwendigste selbst an.
Dazu liest du die Seite von Roboternetz.de zum Thema Regelungstechnik
wirklich einmal durch. Die haben das exzellent beschrieben.
Dann eignest du dir das Wissen über die 5 notwendigen Operations
Verstärker Grundschaltungen an.
Diese sind:

Subtrahierter, Die Differenz zwischen Soll und Ist gibt dir den
Error (Fehler) wieder. In der obigen Formel ist das die Funktion e(t).
Dieser Fehler wird durch drei (PID) weiteren Schltungen gleichzeitig
weiter verarbeitet.

Proportional, (Normaler Verstärker :-)) Dieser Verstärkt das Fehlersignal
um dem Faktor Kp.

Integral, Der Integrator bildet die "Summe über die Zeit".
Diese Summe weist eine Zusätzliche Verstärkung um den Faktor
Ki auf.

Differential, Hää.. Ist die Umkehrfunktion des Integrals. Das grad
in Worte zu fassen... hm.. Auch hier wird mit dem Faktor Kd verstärkt.

Anschliessend wird mit einem Addierer die Summe der drei OP Stufen
gebildet. Diese Summe y(t) geht an dein Stellglied.

z.B. PWM Stufe deiner H-Brücke..

Wichtig, die Schaltungen Integrator und Differenzial bergen einige
Tücken der Schaltungstechnik. Dazu empfehle ich dir eine
gute Literatur zu konsultieren.
Beispiel: "Halbleiter Schaltungstechnik von Tietze & Schenk"

Wie mann auf die Werte Kp,Ki,Kd kommt, habe
ich bereits im letzten Post geschrieben.

Ich hoffe, ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben.

Gruss Richard

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richardk
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Beitrag von richardk » So 01 Mär, 2009 4:58 pm

Hallo Lexa

Ich finde es nicht sinnvoll einen "all in one" Schaltregler
alla LM2576 zu vergewaltigen.

Da noch mal einen Regler zusätzlich zu überlagern ist nicht
die feine Art. Vor allem, der LM2576 hat eine "voltage mode"
Regelung, keine "current mode" welche deutlich stabiler währe.
Da wirst du dir nur Probleme einfangen, welche du nicht so
einfach nachvollziehen können wirst.

Mein Tip, ein "current mode" Schaltnetzteil aus diskreter Logik
und paar Komparatoren / OP's selbst aufbauen und einen
Temperaturregler überlagern.

Da ist die Erfolgsquote deutlich besser. So etwas ist einem
entsprechendem Bauteile Lager vorausgesetzt eine Freitags Nachmittags
Schaltung.

Für langsamere Thermische Regelstrecken, oder für solche, welche
ganz genau regeln sollen z.B. 0.01°C empfehle ich dann jedoch
einen Digitalen Regler mit einem uC.

Dann ist der Schaltungsaufwand auch gleich deutlich geringer.
Die Microchip dsPIC30fxxxx Serie ist wie geschaffen für
so etwas.

Auf dieser Basis wollte ich mal meine TEC Regelung realisieren.
Mangels Zeit jedoch bisher nie begonnen damit.

Gruss Richard

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Beitrag von goamarty » So 01 Mär, 2009 10:51 pm

Ist das nicht doch ein ziemliches Kaliber an µC für eine einfache Temp.regelung? - Oder kann sich damit der Regler dann lernfähig selbst parametrieren?

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Beitrag von richardk » Mo 02 Mär, 2009 7:47 am

Hallo goamarty

Sobald du stabil / driftfrei regeln möchtest, wirst du um
möglichst viel Digitaltechnik nicht herum kommen.
Spätestens wenn es um 0.01° stabiel geht.

Ein weiteres Problem sind die grossen Kapazitäten
bei langsamen Regelstrecken.
Da kannst du keine Elkos nehmen auch wenn
du z.B. benötigte 100uF ausgerechnet hast.
Dann viel Spass beim Styroflex stapeln.

Ein weiterer Grund ist, das du dir viel Leiterplatten
Fläche mit dem uC sparst.

Gruss Richard

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Beitrag von goamarty » Mo 02 Mär, 2009 10:36 am

Hallo Richard,
Die grundsätzliche Bedeutung des µC hab ich schon verstanden, obwohl ich mich gerne darum "drücken" möchte, da ich kaum Erfahrung im Programmieren habe. Da sind mir OPVs & Co schon viel lieber. Daß es kein Elko sein darf ist klar :-) MMCs kennt man dann aber doch eher von Tesla und Konsorten. Ich hab hier einige Appnotes und Beispiele, die ca. 10µF verwenden, das gibt es ja noch in Folie.
Wenn schon µC, dann dachte ich halt eher an einen kleinen, vgl. 16F84 oder 16F877 und nicht gleich an den dsPIC. Obwohl der Preisunterschied inzwischen nicht mehr nenneswert ist. Ist die Idee mit einem selbstabgleich des Reglers möglich/realistisch oder schwer mit Patenten gepflastert?
Kann man deiner Meinung nach einen Regler, der eine Grundplatte von sagen wir 200*300*10mm kühlen/heizen soll, noch analog aufbauen? Die Genauigkeit muß aber nicht besser als 1°C sein.

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Beitrag von richardk » Mo 02 Mär, 2009 12:22 pm

Hallo goamarty
. Ich hab hier einige Appnotes
Vergiss Appnotes, du must den Regler sowieso auf deine
Regelstrecke anpassen. Will heissen wenn in der Appnote
10uF drinn steht, kann es bei dir 100nF oder 100uF sein.
Das kommt auf deine Regelstrecke drauf an.
16F84 oder 16F877
Willst du dir wirklich so einen 8bit an tun?
Wenn dann richtig. Die dsPIC haben den Vorteil
dass sie noch mit 5V laufen, keinen externen
Quarz brauchen, im DIL Gehäuse verfügbar sind,
schnelle PWM Ausgänge für eine H-Brücke bieten
und auch gleich noch schnelle ADC's beinhalten.
Weiters giebt's in der DSP Libary einen PID :-)

Kann man deiner Meinung nach einen Regler, der eine Grundplatte von sagen wir 200*300*10mm kühlen/heizen soll
Kommt auf die Leistung deiner Peltier drauf an.
Das wird entscheiden, wie schnell deine Regelstrecke
wird, wie gross oder klein die Kondensatoren werden.
Rein prinzipel für 1° Genauigkeit würde ich das auch
noch analog machen.

Digital hat mit einem uC/DSP wird richtig interresant
wenn man mehrere Regler gleich in einen uC/DSP
packen will oder grosse Stabilität / Genauigkeit gefordert ist.

Krasses Gegenteil, ist die Regelstrecke ratten schnell, dann nur Analog
oder gegebenfals FPGA..

Gruss Richard

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Beitrag von richardk » Mo 02 Mär, 2009 12:33 pm

Nachtrag:

Prinzipell in der Regeltechnik gilt:
Zuerst muss man seine Regelstrecke kennen,
erst dann, macht man sich Gedanken über den Regler / Schaltung.
Lest doch einmal das Wiki von den Robonetz Leuten,
Die haben sich echt Mühe gemacht.

Gruss Richard

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Re: Idee Peltierregelung "Super oder Mumpitz"

Beitrag von wler » Sa 16 Mai, 2009 9:48 am

... wozu Microcontroller oder spezielle ICs verwenden, wenn man eine Laserdiode als simple Lampe verwenden will, wo es nicht auf 1/1000 Grad Temperaturstabilitaet ankommt.. lol. Das geht ganz einfach mit Bauteilen aus der Bastelkiste, siehe hier, selbst fuer die Kuehlung vom high power IR Dioden fuer DPSS Laser.

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Re: Idee Peltierregelung "Super oder Mumpitz"

Beitrag von tracky » Sa 16 Mai, 2009 3:02 pm

So wie ich die Schaltung interpretiere, gibt es nur die Möglichkeit das TEC in einer Richtung zu betreiben. Viel wichtiger für DPSS finde ich eine H-Brücke für beide Möglichkeiten. Somit läuft jeder Kopf viel stabiler und erreicht nach kürzester Zeit seine Soll Temperatur. Gerade die Kristalle werden ja nur durch den IR Strahl der Diode "aufgeheizt". Das dauert aber, die meist genannte "Aufwärmzeit".
Gruß Sven

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Re: Idee Peltierregelung "Super oder Mumpitz"

Beitrag von wler » Sa 16 Mai, 2009 3:28 pm

Klar, fuer bidirektionalen Betrieb, wie fuer eine KTP Temperaturregelung, braucht man eine H-Bruecke. Dafuer sind die besagten MAX1968 und LTC1928 usw gut geeignet. Die sind aber etwas fummelig und es ist die Frage ob sich der Aufwand lohnt. Bei mir ging es darum, eine 40W Diode zu kuehlen, da braucht es keine extra Heizung ;-). Auch fuer Trivialanwendungen wie die Kuehlung von DVD Dioden braucht es keine H-Bruecken.

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