
Ich habe murmeljoe die Reserveröhre von seinem Reinschau-Argon v3.0 abgekauft. Ich bin Joe sehr sehr dankbar, daß er sie mir überlassen hat. Das ist eine schöne alte Siemens/Lasos Glaskonstruktion, die es in der Form wohl nie mehr geben wird. Teilweise sind die moderneren Lasos noch so ähnlich aufgebaut. Man kann einfach nicht anders, als einen Reinschau-Argon damit zu bauen.
Das ist sie, wie versprochen nackt. Wie üblich ist hier der Glasbauch mit der Kathode überbelichtet. Beachtet die Glasröhre an der Anode mit dem blauen Glimmen. Sowas bekommt man heute nicht mehr zu sehen. Sie läuft hier mit 4.5A bei 80V.
Dank der querliegenden Kathode konnte ich endlich das Photo machen, von dem ich schon so lange träume: hier kann man die neutrale Zone um die Kathode sehen (der dunkle Bereich direkt um das glühende Filament). Dieser dünne Bereich wird sofort noch dünner, wenn man den Heizstrom auch nur ein bißchen reduziert. Verschwindet er, beginnt die Kathode zu sputtern. Die Kathode läuft hier mit 2.1V / 12A, das ist fast der auf dem Typenschild angegebene Idealwert von 2.07V +/-0.05V.
Und das sind die Linien, die sie macht. Das ganze grüne Ende von 514-476nm. Ich war überrascht, daß sie Multiline-Optiken hat (hast Du's gewußt, Joe?). Gemessen hab ich so rund 5mW bei 4.5A, der Röhrenkern hat dann rund 70 Grad. Naja, bei meinem groben Aufbau läßt sich letzteres sicher noch verbessern...
Tja, jetzt muß ich mir natürlich auch einen Reinschau-Argon machen mit so einem Prachtstück, mir schwebt etwas vor mit einem Plexiglaskanal, der nur die Kupferbleche einschließt und die Luft nach unten absaugt. Das bekannte Problem mit den Wärmespannungen wird so aber sicher nicht gelöst, und der Glaskolben, der zu heiß zum Anfassen ist, wird dann auch ein Problem werden. Muß ich mir noch was überlegen...
~medusa.