... und auch heute noch gibt es viele der "alten" Narva-Röhrenprodukte... dieser Name ist ja schließlich entstanden aus den Elementkürzeln für Stickstoff und Argon .... ( N, Ar ) ...
Das sind in der Tat Blitzlampen für die Entladung einer Kondensatorenbank... in Rubinlasern gerne benutzt, allerdings mit Xenon als Füllgas oder aber auch Quecksilberdampf. Deshalb auch die Thoriumhaltigen Elektroden - Begünstigung der selbstständigen Gasentladung....
Narva-Produkte (auch die Nachfolger aus der DDR-Produktion) werden heute unter dem Hersteller - Namen "Gesellschaft für lichttechnische Erzeugnisse" vertrieben, es sollte mich nicht wundern wenn die Krypton-Röhren bei denen heute noch erhältlich sind und in einer leicht veränderten Form hergestellt würden...
Jedenfalls ist das bei den sog. Quecksilber-Hochdrucklampen sowie den Höchstdrucklampen wohl immer noch so - die sind in fast unveränderter Form immer noch lieferbar. Diese sind auch sog. "Langbogenlampen" mit einem Brenner von einigen Zentimetern in der Länge, die allerdings auf einen Dauerbetrieb an einer Drossel oder einem Vorwiederstand ausgelegt sind.
Die Bilder hier unten zeigen eine auch noch oft von mir verwendete Hg-Hochdrucklampe dieses Herstellers (Baujahr 1992) in einer elektrischen Schaltung mit einer Aufbaudrossel aus einer alten Spule mit verschobenem Joch "Streufelddrossel" als Vorwiderstand - der Kurzschlußstrom ist etwa 1 Ampère... Typische Betriebsdaten der Hg-Lampen : 230 Volt / 0.8 - 1 Ampère... das sind / waren schon immer die "idealen" Leuchtmittel für das Pumpen von Rubinlasern oder aber auch partiell kohärente Interferenz und Beugung ... leider mit sehr viel Abwärme - was das optische Pumpen der Rubine leider auf längere Dauer (Veränderung des Absorbtionsspektrums durch hohe Temperatur) unmöglich macht... die schwarze Abdeckung wird etwa 300°C heiß bei einer Stromstärke von 800 mA bei 230 V.
Narva Hochdrucklampe mit Explosionsschutz.jpg
Narva-Hg-Hochdruck.jpg
Und im Betrieb:
Betrieb Hg-Hochdruck.jpg
Wie der Betrieb dieser Leuchtmittel geht... findet sich hier. Ein Starter wird nicht benötigt.
http://www.ld-didactic.de/documents/de- ... 45115d.pdf
Ausser den geschilderten Anwendungen werden solche Leuchtmittel zur Zeit immer noch hauptsächlich für mikrolithografische Anwendungen ( also als Belichtungsquelle kurzer Wellenlänge (hoher UV-Anteil) in der Halbleiterfertigung ) benutzt.
Hier ist auch eine Anwendung als Straßenbeleuchtung zu sehen - das typische, türkisfarbene Licht des Quecksilberdampf-Spektrums ist in dieser Lampe deutlich zu erkennen. Wer in den neuen Bundesländern unterwegs ist, sieht gelegentlich noch genau diese Straßenbeleuchtung ... beispielsweise in dem kleinen Vorort Marbach von Erfurt ...
Hg-Dampflampe.jpg
Einigen Verlautbarungen nach werden ab 2016 wahrscheinlich leider auch diese Leuchtmittel zwangsaussterben - wie die Glühlampe seit 2009 auch schon, weil diese Lampen ein Linienspektrum mit wenig "thermischem Untergrund" erzeugen... -> Energieeffizienz.
Meine Ausführungen beziehen sich auf die Quecksilberdampf-Hochdrucklampen.
Grüße,
Undine