Hallo zusammen,
nein, ich denke auch, dass die Holografie-Ecke hier nicht so schnell "einschläft" ... wenn jetzt wieder die Feiertage kommen gibt´s auch von mir wieder was "teilkohärentes" ...das treibt mich ja zur Zeit um und sorgt - nicht nur hier - auch für ein bisschen Diskussionsstoff ... und ggf. mehr...
Aber für Holografie braucht´s halt Zeit, ein ruhiges Labor, aber auch innovative Ideen und vor allem die Weiterentwickelung der Rahmentechnik wie neuen Lichtquellen und Aufnahmetechniken und -medien etc. ... und bei den Lichtquellen da hört sich ja das was Du ( mojo 1234

) beschreibst - und was ich schon seit Jahren immer sage dass das geht(!) (Holografie mit (Laser-!)Dioden) - sehr interessant an. Bei so einer Temperaturstabilisierung schon von wenigen 1/100°C ist bei den kleinen Kristallen nichts mehr mit "Modensprüngen"...

Das sind dann Entwicklungen die gehören dann auch zur Holografie, auch wenn´s vielleicht im Moment nichts damit zu tun zu haben scheint und unter einem anderen Thema läuft - das Theater hinter den Kulissen eben um diese Metapher zu benutzen.
@ holomann / Wolfgang:
Speckles - Nochmals zuerst: Speckles (z.B. auf Hologrammen die mit kohärentem Licht beleuchtet werden ) liegen in der Natur dieser Beleuchtung und sind
keine Qualitätsmängel... die müssen sogar zu sehen sein.
Du schreibst noch dazu:
Zitat anfang
"Um die Speckles rangt immer noch eine 30 Jahre alte Theorie, die mir mal "erzählt" wurde: Man soll daran erkennen können, ob man weit- oder kurzsichtig sei: Je nachdem, wie man beim Betrachten der
Speckles den Kopf nach links und rechts bewegt und dabei die Speckles mit den Augen fixiert, wandern die Speckles mit der oder gegen die Kopfbewegung. Die unterschiedliche Richtung solle dann ein Indiz
für Kurz- oder Weitsichtigkeit (oder umgekehrt) sein. Ich denke aber eher, diese Theorie gehört ins Reich der Sinne oder Sinnestäuschungen. "
Zitat ende...
Ja, ich erinnere mich noch an das Jahr 1987, da stand beim Optiker im Wertkauf in Wiesbaden-Biebrich ( er hat mir meine ersten Glas-Prismen für Dispersionsversuche aus Flintglas geschliffen!) ein solches Gerät: Es enthielt einen aufgeweiteten, roten strahlenden Laser, der eine runde Streuscheibe beleuchtete ... und da waren dann kleine Pünktchen zu sehen - die sind nach rechts oder links, manchmal auch nach oben oder unten "gewandert".
Der Optiker hat das damals als "Schnellsehtest" angeboten... ich habe damals viele Stunden vor diesem Gerät verbracht und auf meine Prismen gewartet... und mich dabei immer wieder über das Verhalten der Pünktchen gewundert...
Es sind ja nichts anders als durch "Zufallsinterferenzen" entstehende "Maxima und Minima" in der Form kleiner Lichtinselchen... ich habe damals schon darauf geschlossen, dass in diesem Gerät ein kleiner Laser drin sein muss ... denn davon kenne ich diese Erscheinung erstmalig... Dieser unkonventionelle "Sehtest" ist deshalb nicht mehr in Gebrauch weil er keine reproduzierbaren Ergebnisse liefert und nichts über die relevante Abbildungsqualität des Auges oder aber auch einer Optik eines Gerätes aussagen kann... das Verfahren ist einfach "zu genau"...
Gedacht war dabei an folgendes - und das beschreibst Du ja auch oben in Deiner Frage schon : An der Bewegungsrichtung der Speckles ist zu erkennen ob der Lichtfleck auf der Netzhaut sich vor der Stelle scharfer Abbildung zu Linse hin befindet - dann bewegen sich die Speckle-Pünktchen in die gleiche Richtung wie der Betrachter. Im anderen Fall bewegen sie sich in die andere Richtung, weil die Wege der Lichtwellen sich ja vor der Netzhaut durchkreuzen und das Bild der "Specklekörnchen" dann auf dem Kopf steht und seitenverkehrt ist.
Und vor allem : Die Speckles sind immer scharf zu erkennen. Sie währen sogar ohne Augenlinse zu sehen (Nachstellung im Fotoapparat ) und holografieren kann man mit Ihnen auch...
Alles in Allem sind ist das Meßverfahren zu genau für das ungenaue - ständig akkomondierende - Auge, denn beim "Scharfstellen" des menschlichen Auges wird die Bildschärfe ja "eingestellt"... und dabei wechselt die Bildschärfe manchmal zwischen etwas zu starker Krümmung der Linse und zu schwacher Krümmung der Linse ... das Auge ist dann in schneller, zeitlicher Folge etwas zu kurzsichtig und etwas zu weitsichtig und die Speckles flitzen dabei dann schnell hin und her... und sie "zeigen" dabei Unterschiede in der Abbildungsqualität, die sich in der geometrisch - optischen Schärfe des Netzhautbildes niemals bemerkbar machen würden.
Die optische Abbildungsqualität des menschlichen Auges ist schlechter als so manche billige "Plexiglaslinse"... Herrmann von Helmholtz sagte um 1904 einmal, dass er jeden Optiker, der ihm ein optisches Gerät mit einer Abbildungsqualität wie das menschliche Auge brächte hinauswerfen würde...
Tatsache ist, dass die Pünktchen der Speckles immer zu sehen sind - egal ob die Kamera scharf gestellt wurde oder nicht... und das ist eine Besonderheit die ja durch die Wellenoptik gegeben ist.
Dieses Bild hier stammt von dem Lichtfleck eines kleinen Helium-Neon-Lasers, der eine Holzplatte als rauhe Unterfläche beleuchtet...
Speckleinterferenzen.jpg
Die Lichtinselchen als Bereiche konstruktiver Interferenz sind deutlich zu erkennen, diese sind von unregelmäßigen, dunklen Linien durchzogen... trotzdem ist dieses zufällig erscheinende Muster technisch exakt reproduzierbar, wenn sich die Unterlage nicht verändert hat.
Ich selber unterstelle den Künstlern des Impressionismus immer mit Ihrem "Pünktchenbilder" (Pointillismus) die Speckelestruktur in der Natur zuerst entdeckt zu haben - wenngleich nicht immer für Lichtwellen. Sie haben aber die Erfahrung einer z.B. sich kräuselnden Wasseroberfläche auf das Licht übertragen ... und damit hatten Sie in verblüffender Weise sogar recht, wenngleich die Lichtquellen aus der damaligen Zeit es nicht gestattet haben, Speckles in der Optik deutlich zu beobachten. Das wurde erst 1934 mit der Quecksilberhochdrucklampe erstmals realisiert.
Veränderungen der Unterlage werden beim Vergleich zweier Speckle-Fotografien von dieser Unterlage sichtbar die sonst keine Kamera und kein menschliches Auge je sehen könnte...
Mit etwas Übung ist mit Hilfe dieser Speckle-Interferenzen sogar eine im schon eher messenden Sinne exaktere Orientierung möglich- oder zumindest : denkbar - als durch die geometrisch optische Orientierung anhand optischer Abbilder von Gegenständen oder der Umwelt ... die Augen arbeiten dann wie die Ohren von Fledermäusen und zeichenen Wellenformen auf.
Für diese Art der optischen Orientierung gilt dann der Ausspruch von Peter Sloterdijk: "Wer wirklich sieht, für den ist das Auge ein Ohr des Lichtes ... "
Grüße,
Undine