Hallo Nailimixam,
da Du neu angemeldet bist und nach eigenen Angaben Neuling im Fachgebiet bist erstmal ganz herzlich willkommen hier!
Kleine Frage vorweg: Womit beschäftigst Du Dich genauer? ( Studierst Du etwas im zusammenhang mit Lasern ?... ) Ich frage das um abschätzen zu können welches Vorwissen Du hast und ob z.B. meine Antworten und der gegebenen Form Sinn für Dich machen...
Zum Thema Deines Threads/ deiner Frage :
Grundsätzlich ist Deine Frage eine Frage nach der Veränderung von Strahlparametern bei zunehmender Leistung ... Dein hochgeladenes Bild zeigt ja, wie es in der Theorie aussieht - der Strahldurchmesser eines Gaslasers ( z.B. eines CO2-Lasers ) ist von der Strahlungsleistung unabhängig, was aus der Definition des Strahldurchmessers ( oder Fokusdurchmessers ) hervorgeht ... Der "Durchmesser" eines gaußförmig abfallenden Strahlprofils ist
ja nach verschiedenen Kriterien bestimmt ( Halbwertsbreite, Abfall auf 37% des Maximalwertes, oder 1/e² des Maximalwertes ) - wie eine steigende oder fallende Flanke eines Zeitsignals in der Elektronik. Also allgemein : Nein, der Strahlparameter ( hier : Strahldurchmesser ) bleibt unverändert wenn die Leistung des Lasers sich vergrößert.
Diese Situation ist bei Gaslasern - also dem CO2 -Laser - sehr gut erfüllt, weswegen dieser Laser auch immer noch gerne in der Materialbearbeitung benutzt wird. ( Also wenn das Gerät z.B. im TEM 00 - Modus modenselektiert arbeitet, was meistens der Fall ist und eine qualitative vernünftige Optik bei nicht allzugroßen Strahlungsleistungen benutzt wird )
In der Praxis hat das was ich oben schrieb - Strahlparameter unabhängig von der Strahlungleistung - aber seine Grenzen. Die Gründe sind vielfältig.
Eine Ursache ist die Wechselwirkung zwischen Laserstrahlung und Material - bei der Materialberarbeitung ja am Werkstück gewollt - allerdings passiert das auch manchmal mit der Optik ... die erwärmt sich und die Materialeigenschaften ( Brechungsindex ) verändert sich im Bereich der Fokussierlinse des Bearbeitungskopfes .... es bildet sich eine sog. "Thermische Linse" die das Gaußprofil verzerrt. ( Sieht dann manchmal bei einer TEM00-Mode aus wie ein weiches Rechteckprofil ... )
Andere Ursachen im Laser können sein - keine Modenselektion (Multimoden-Betrieb / transversale und longitudinale Modensprünge usw... ) , schlecht eingestellte Optiken, Lochbrenneffekte im aktiven Material, usw... der Gaslaser hat ja ein breites, spektrales Verstärkungsprofil ...
Kannst Du mit meiner Antwort etwas anfangen?
Ansonsten noch viel Spaß hier beim Mitlesen, Stöbern, Fragen stellen, diskutieren etc....
Grüße,
Undine