Hallo, Medusa ...
kein Problem ich habe ja Zeit ...
Ich habe Deine Beiträge zu dem Ebert-Monochromator schon durchgelesen und meine bisherigen Antworten unter der Bedingung gegeben, dass das Gerät genauso aufgebaut ist / war wie Du es hier jetzt hier zuletzt nochmal beschrieben hast. Die Dose ist ziemlich sicher ein FPI.
Vielleicht mal wie ich darauf komme ( wie ich gerade schrieb nicht nur dem Aussehen des Gerätes zur Folge ... ) :
Du hast einen alten Monochromator erworben, der Ebert-Monochromator ist ein "platzsparender" Czerny-Tuner-Monochromator ( Du weißt ja was das ist ) bei dem das Reflexionsgitter und der abbildende Hohlspiegel auf derselben optischen Oberfläche realisiert sind.
Die Mechanik wird durch einen Motor oder ein kleines Uhrwerk angetrieben, die den Gitterspiegel so bewegt, dass das Spektrum der zu vermessenden Lichtquelle an dem Spalt langsam und gleichmäßig vorbeigezogen wird und somit ein Leistungsspektrum der Lichtwellen als Zeitsignal aus dem BNC-Ausgang eines fest hinter dem Eintrittsspalt montierten Detektors zur Verfügung steht.
Ich habe mehrere solcher Geräte in meiner Werkstatt hier stehen, die noch funktionieren, einer ist selbstgebaut ( 1996 ), die beiden anderen Geräte habe ich aus Uni-Zeiten "geerbt"... die Geräte aus der Uni sind Baujahr 1973 und 1975. Die spektrale Auflösung ist durch die Breite der Spiegel und die Anzahl der Gitterstriche bestimmt... -> Auflösung eines Gittermonochromators / optischen Gitters.
Das elektrisch einstellbare FPI könnte als hochauflösendes Spektrometer beispielsweise zur Kalibrierung des Monochromators gedient haben, wenn keine Kalibrierlichtquelle ausreichender Präzision zur Verfügung steht. An dem FPI wird dann eine Spannung eingestellt, die den Durchlass eines sehr schmalen Spektralbereiches bekannter Mittenwellenlänge erlaubt. So lassen sich die Wellenlängen z.B. eines Quecksilberdampfspektrums präziser bestimmen, weil die Doppler-Verbreiterung im Wellenlängenbereich hier förmlich durch das FPI ausgeschaltet werden kann... wenngleich Du viel Intensität verlierst, je stärker die Reflexion der Spiegel des FPI ist. Eine weitere Anwendung der von Dir beschriebenen Anordnung ist die Auflösung von Spektren mit unterschiedlichen Genauigkeitsstufen - z.B. zur Untersuchung der Feinstruktur des Wasserstoffspektrums oder beim Zeeman-Effekt. Die grobe Auflösung macht der Ebert-Monochromator, die Feinstruktur einer Spektrallinie das FPI als Scanning-FPI, die Spiegel werden mit einer elektronisch erzeugten Rampenspannung gegeneinander bewegt... und das Oszilloskop zeigt bestimmte Linientripletts verschiedener Wellenlänge als Spannungspeaks nebeneinander an.
Außerdem läßt sich mit einem Scanning-FPI auch ein Lichtstrahl modulieren, wenn der Arbeitspunkt des Gerätes durch einen entsprechenden Offset eingestellt ist... die meßtechnische Anwendung der Kombination von Ebert-Monochromator und Scanning FPI sind sehr vielfältig und haben in der Zeit vor den Lasern meistens einen sehr präzisen Wellenlängenstandard möglich gemacht.
Ein solches FPI wirkt wie ein einstellbares Interferenzfilter. Wenn es eine hohe Güte der Spiegel ( hohe Reflexion R ) besitzt kannst Du im Tageslicht nicht durchschauen, das schmale Spektralband ist für Deine Augen nicht mehr zu erkennen, Du dürftest auch Schwierigkeiten haben eine leuchtende Glühlampe durch das Gerät zu erkennen. Wenn Du wissen willst wo die Transmission des FPI liegt, stelle die elektrische Verkabelung der Piezokeramik wieder her und benutze zwei Laser deren Wellenlänge Du aus dem Datenblatt gut kennst. Stelle an einem Transformator die Spannung ein, die notwendig ist, damit der Laserstrahl das FPI senkrecht durchdringt und Du kannst die "Dispersion" des Gerätes bestimmen... Wellenlänge 1 bei Spannung 1 und Wellenlänge 2 bei Spannung 2 ... daraus errechnet sich die Steigung für die Kalibrierung des FPI. Deine Laser sollten dazu aber einigermaßen frequenzstabil sein...beim He-Ne-eigentlich kein Problem... wenn er klein genug ist und lange genug läuft oder modenselektiert ist... ).
Das Gerät zeigt Dir bei Ansteuerung mit einer elektronischen Rampenspannung auch das Verhalten des Modenspektrums Deiner Laser ... ein wertvolles Gerät für die Spektroskopie.
Ich kombiniere hier nur aus dem was Du geschrieben und an Bildmaterial Uns zur Verfügung gestellt hast und was aus physikalischer und meßtechnischer Sicht in meinen Augen einen Sinn macht.-
In der Universität Jena steht auch so eine "Dose" - als Austrittsspiegel für einen 2000- Watt CO2 - Laser. Damit wird der Strahl des Gerätes moduliert indem die Transmission der Kavität (Resonator) verändert wird. So läßt sich gezielt in ein Material mit "designten" Laserpulsen "einstechen"...
Ich glaube ich habe erstmal genug geschrieben, was Du da hast...
Grüße,
Undine