Omni 3056 HeCd Laser seziert
Posted: Sat 27 Oct, 2012 11:53 pm
Hi Freaks,
ich habe mal wieder einen Laser geerbt - diesmal wieder einen Omnichrome 3056 HeCd, der aus den Beständen einer Universität aussortiert worden war. Leider war das gute Stück verstorben, als es bei mir ankam. Ich habe deshalb mal wieder ein paar Bilder von den Innereien gemacht. Also, Mundschutz um und Gummihandschuhe an, und Skalpelle bereitgelegt (und Spucktüten für die empfindlichen Mägen, es wird leider unschön), und los gehts mit Tante Medusa's kleinem Laser-Pathologiekeller:
Nach dem Aufschrauben des Gehäuses machte mich als erstes die Spur dieses Überschlages von der Anode stutzig: sowas passiert i.a. nur, wenn die Röhre nicht zünden kann. Das erklärt auch, warum das zugehörige NT nach Angabe des Vorbesitzers tot war. Omni 100's gehen in Rauch auf, wenn sie leer laufen, weil die Kaskade die Zündspannung von 30kV nicht länger als 10 Sekunden aushalten kann. Im allgemeinen hat das nicht nur eine tote Kaskade, sondern auch durchgeknallte Leistungstransistoren zur Folge. Was noch alles draufgeht weiß ich nicht.
Dieses Bild zeigt dann auch, warum die Röhre nicht zünden konnte: ein fieser Glasbruch (nicht der einzige, wie in der Folge ans Tageslicht kam...)
Da hab ich dann das abgebrochene Heliumreservoir mal freigelegt, so daß die Heizwicklung sichtbar wird...
Noch mehr unschöne Brüche: insgesamt bestand die Röhre aus 4 Teilen. Die Kapillare ließ sich mit dem Anodenende aus der Halterung im Kolben herausziehen. Die primäre Kathode war bei dem Zündversuch, der das NT geschlachtet hat, auch gleich in der Luft verbrannt.
Der freigelegte Anodenflansch zeigte die Spur des 30kV-Funkens in das Glas gebrannt. Normalerweise ist dieser ganze Bereich mit Gummi vergossen (siehe Bild oben).
Im Reservoir ist immer noch Cadmium zu finden. Die Heizwicklung sah übrigens genauso aus wie die auf dem He-Reservoir.
Der Kondensationsbereich mit der Kathode ist ziemlich zerbrochen. Gut zu sehen die verbrannte Primärkathode, darüber die noch intakte Ersatzkathode. Innen im Glas sind Kristalle aus dem kondensierten Cadmium gewachsen.
Ich bin zur Zeit dabei, die Röhrenteile mit Epoxy wieder aneinanderzuheften, um wenigstens die Röhre noch als Anschauungsobjekt zu verwenden. Der Resonatorrahmen ist sehr geeignet für ein eigenes Laserprojekt. Der Rest des Kopfes wird vermutlich entsorgt...
~medusa.
ich habe mal wieder einen Laser geerbt - diesmal wieder einen Omnichrome 3056 HeCd, der aus den Beständen einer Universität aussortiert worden war. Leider war das gute Stück verstorben, als es bei mir ankam. Ich habe deshalb mal wieder ein paar Bilder von den Innereien gemacht. Also, Mundschutz um und Gummihandschuhe an, und Skalpelle bereitgelegt (und Spucktüten für die empfindlichen Mägen, es wird leider unschön), und los gehts mit Tante Medusa's kleinem Laser-Pathologiekeller:
Nach dem Aufschrauben des Gehäuses machte mich als erstes die Spur dieses Überschlages von der Anode stutzig: sowas passiert i.a. nur, wenn die Röhre nicht zünden kann. Das erklärt auch, warum das zugehörige NT nach Angabe des Vorbesitzers tot war. Omni 100's gehen in Rauch auf, wenn sie leer laufen, weil die Kaskade die Zündspannung von 30kV nicht länger als 10 Sekunden aushalten kann. Im allgemeinen hat das nicht nur eine tote Kaskade, sondern auch durchgeknallte Leistungstransistoren zur Folge. Was noch alles draufgeht weiß ich nicht.
Dieses Bild zeigt dann auch, warum die Röhre nicht zünden konnte: ein fieser Glasbruch (nicht der einzige, wie in der Folge ans Tageslicht kam...)
Da hab ich dann das abgebrochene Heliumreservoir mal freigelegt, so daß die Heizwicklung sichtbar wird...
Noch mehr unschöne Brüche: insgesamt bestand die Röhre aus 4 Teilen. Die Kapillare ließ sich mit dem Anodenende aus der Halterung im Kolben herausziehen. Die primäre Kathode war bei dem Zündversuch, der das NT geschlachtet hat, auch gleich in der Luft verbrannt.
Der freigelegte Anodenflansch zeigte die Spur des 30kV-Funkens in das Glas gebrannt. Normalerweise ist dieser ganze Bereich mit Gummi vergossen (siehe Bild oben).
Im Reservoir ist immer noch Cadmium zu finden. Die Heizwicklung sah übrigens genauso aus wie die auf dem He-Reservoir.
Der Kondensationsbereich mit der Kathode ist ziemlich zerbrochen. Gut zu sehen die verbrannte Primärkathode, darüber die noch intakte Ersatzkathode. Innen im Glas sind Kristalle aus dem kondensierten Cadmium gewachsen.
Ich bin zur Zeit dabei, die Röhrenteile mit Epoxy wieder aneinanderzuheften, um wenigstens die Röhre noch als Anschauungsobjekt zu verwenden. Der Resonatorrahmen ist sehr geeignet für ein eigenes Laserprojekt. Der Rest des Kopfes wird vermutlich entsorgt...
~medusa.