Re: Allg. Verhaltensregeln und Sicherheitstips
Posted: Fri 05 Aug, 2011 11:57 am
Hallo Leute,
Ich hatte per PN einige Erfahrungen bezüglich des Umgangs mit Lasern mit einem anderen Freak ausgetauscht. Wir sind über das Thema "Laserpointer" darauf gekommen und er meinte es wäre vielleicht praktisch diese Erfahrungen mit anderen Leuten zu teilen.
Kurz zu mir: ich habe Photonik studiert und arbeite nun seit beinahe 4 Jahren in einem Forschungsinstitut an der Groninger Universität (NL). Hier an der Uni hat sich die Tage einer mit nem gepulsten Dye Laser leider ein Auge gebraten. Was aus ihm geworden ist entzieht sich leider meiner Kenntnis, falls ich mehr weiß werd ich es hier posten.. Es war auf jeden Fall sehr ernst, gerüchten zufolge hat er den großteil seiner Sehkraft auf einem Auge eingebüßt. Er hatte auch schon mehrere Jahre Erfahrung im Umgang mit den Dingern, was einen zu der Annahme verleitet, das so etwas nicht hätte passieren dürfen.. Ist es aber leider.
Es ist dieser eine kurze moment wo man mal nicht aufpasst oder sich nicht bewusst darueber ist, wo die Strahlen herlaufen. Und den versuche ich zu vermeiden.
Ich selbst hatte auch schon ein Erlebnis wo ich dachte, sauber, jetzt haste es geschafft (deutliche farbeintruebungen). Das hatte sich nach ein paar minuten aber zum Glück wieder gegeben.
Wir arbeiten hauptsächlich mit Diodenlasern welche wir für die Spektroskopie an Atomen benötigen. Dafür braucht man nicht soviel Leistung. Es reichen meist schon mehrere 100 mikrowatt und man ist locker bei der Sättigungs Intensität fuer den jeweiligen Übergang. Das gros der Diodenlasern hat zw. 10 und 20 mW, sie laufen aber meist nie ganz am Anschlag. Wenn es allerdings um den Verdi V10 (10W) oder den anderen Pumplaser (2x 10W) geht setz ich schon immer ne Brille auf! Die Pumplaser sind fest installiert und am Strahlgang, der natürlich in geschwärzten rohren verläuft, muss kaum was geändert werden. Und falls doch etwas geaendert werden muss,dann natürlich nur bei ein paar mW um es ausrichten zu können.
Und wenn ich an den DLs arbeite, achte ich hauptsaechlich drauf, das keine Strahlen den Tisch verlassen (vor allem bei IR) und trage sorge dafür, das sich niemand in dem Bereich aufhaelt.. Und selbst bei 20mW was eh noch 3 mal abgesplittet wird fuer die photodioden, das locking oder das wavemeter, hab ich je nach Anwendung meistens auch ne Brille auf.. Kommt aber drauf an, an welchem Teil ich arbeite. Man muss es halt abschätzen und sich im klaren darüber sein was man tut.
Aber wenn man ein paar Regeln einhaelt geht es eigentlich, seit dem einen Vorfall ist zum Glueck nichts mehr passiert. Wir versuchen keine vertikalen Strahlen verlaufen zu lassen (es sei denn es geht nicht anders), wir halten alle Strahlen auf Huefthoehe und wenn man sich bueckt um was unterm Tisch herzuholen, sollte man halt nicht in richtung Laser, sondern richtung Boden gucken. Ich denke das ist ein gutes System. Zudem haben wir auch ueberall schwarze Vorhaenge (vor allem vor den Tueren) und Beamdumps aufgestellt.. Alles in Allem denk ich nehmen wir es nicht auf die leichte Schulter. Es ist aber nicht wie in einem Betrieb nochmal alles tausendfach gesichert. Dafuer arbeiten wir auch viel zu oft direkt an den Lasern wofuer sie halt aufgemacht werden muessen.
Aber hier reden wir auch von starren Systemen die fest montiert sind, wenn einer nen Pointer schwingt weiss man halt nie wo was hingeht.. Und dann kommt da halt noch die Unachtsamkeit und das Unwissen der Leute dazu, was es so gefaehrlich macht... In diesem Sinne:
keep it Safe!
Oliver
Ich hatte per PN einige Erfahrungen bezüglich des Umgangs mit Lasern mit einem anderen Freak ausgetauscht. Wir sind über das Thema "Laserpointer" darauf gekommen und er meinte es wäre vielleicht praktisch diese Erfahrungen mit anderen Leuten zu teilen.
Kurz zu mir: ich habe Photonik studiert und arbeite nun seit beinahe 4 Jahren in einem Forschungsinstitut an der Groninger Universität (NL). Hier an der Uni hat sich die Tage einer mit nem gepulsten Dye Laser leider ein Auge gebraten. Was aus ihm geworden ist entzieht sich leider meiner Kenntnis, falls ich mehr weiß werd ich es hier posten.. Es war auf jeden Fall sehr ernst, gerüchten zufolge hat er den großteil seiner Sehkraft auf einem Auge eingebüßt. Er hatte auch schon mehrere Jahre Erfahrung im Umgang mit den Dingern, was einen zu der Annahme verleitet, das so etwas nicht hätte passieren dürfen.. Ist es aber leider.
Es ist dieser eine kurze moment wo man mal nicht aufpasst oder sich nicht bewusst darueber ist, wo die Strahlen herlaufen. Und den versuche ich zu vermeiden.
Ich selbst hatte auch schon ein Erlebnis wo ich dachte, sauber, jetzt haste es geschafft (deutliche farbeintruebungen). Das hatte sich nach ein paar minuten aber zum Glück wieder gegeben.
Wir arbeiten hauptsächlich mit Diodenlasern welche wir für die Spektroskopie an Atomen benötigen. Dafür braucht man nicht soviel Leistung. Es reichen meist schon mehrere 100 mikrowatt und man ist locker bei der Sättigungs Intensität fuer den jeweiligen Übergang. Das gros der Diodenlasern hat zw. 10 und 20 mW, sie laufen aber meist nie ganz am Anschlag. Wenn es allerdings um den Verdi V10 (10W) oder den anderen Pumplaser (2x 10W) geht setz ich schon immer ne Brille auf! Die Pumplaser sind fest installiert und am Strahlgang, der natürlich in geschwärzten rohren verläuft, muss kaum was geändert werden. Und falls doch etwas geaendert werden muss,dann natürlich nur bei ein paar mW um es ausrichten zu können.
Und wenn ich an den DLs arbeite, achte ich hauptsaechlich drauf, das keine Strahlen den Tisch verlassen (vor allem bei IR) und trage sorge dafür, das sich niemand in dem Bereich aufhaelt.. Und selbst bei 20mW was eh noch 3 mal abgesplittet wird fuer die photodioden, das locking oder das wavemeter, hab ich je nach Anwendung meistens auch ne Brille auf.. Kommt aber drauf an, an welchem Teil ich arbeite. Man muss es halt abschätzen und sich im klaren darüber sein was man tut.
Aber wenn man ein paar Regeln einhaelt geht es eigentlich, seit dem einen Vorfall ist zum Glueck nichts mehr passiert. Wir versuchen keine vertikalen Strahlen verlaufen zu lassen (es sei denn es geht nicht anders), wir halten alle Strahlen auf Huefthoehe und wenn man sich bueckt um was unterm Tisch herzuholen, sollte man halt nicht in richtung Laser, sondern richtung Boden gucken. Ich denke das ist ein gutes System. Zudem haben wir auch ueberall schwarze Vorhaenge (vor allem vor den Tueren) und Beamdumps aufgestellt.. Alles in Allem denk ich nehmen wir es nicht auf die leichte Schulter. Es ist aber nicht wie in einem Betrieb nochmal alles tausendfach gesichert. Dafuer arbeiten wir auch viel zu oft direkt an den Lasern wofuer sie halt aufgemacht werden muessen.
Aber hier reden wir auch von starren Systemen die fest montiert sind, wenn einer nen Pointer schwingt weiss man halt nie wo was hingeht.. Und dann kommt da halt noch die Unachtsamkeit und das Unwissen der Leute dazu, was es so gefaehrlich macht... In diesem Sinne:
keep it Safe!
Oliver