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Fragen zu Laserprojekt

Verfasst: Mo 21 Mär, 2011 2:08 pm
von pure
Hallo,

Ich bin neu in der Welt der Lasersteuerung und hoffe hier für mein geplantes Projekt Antworten auf meine vielen Fragen zu bekommen. Je mehr ich mich hier durch alle möglichen Subforen lese, umso mehr beginne ich zu realisieren, dass ich einige Aspekte sehr unterschätzt habe, nicht zuletzt die Gesundheitsgefahren und die damit verbundenen rechtlichen Probleme.

Kurz zu mir: Mache mit dem Computer und selbst entwickelter Software seltsam klingende Musik. Habe mich in den letzten Wochen online durch alles gelesen was ich zum Thema Laser (in Echtzeit) steuern finden konnte, da ich einen Laser in einer Klang/Lichtinstallation verwenden möchte. Was Hardware bauen und Elektronik betrifft bin ich ein Versager, ich kann aber Software programmieren. Oder anders gesagt: Laser selber bauen fällt aus, aber einen Laser über den 25-pin ILDA Stecker mit von mir geschriebener Software ansteuern sollte ich schaffen.

Ich beschreibe mein Vorhaben erstmal sehr untechnisch um ein Bild davon zu geben, wo ich hin will und komme dann zu meinen Fragen. Ich versuche mit Hilfe eines (oder mehrerer) Lasers einen senkrechten, transparenten "Lichtvorhang" zu erzeugen also ein im Raum stehendes Rechteck. Dazu sollen die Laser in einer Höhe von 4-6m hängen und eine Breite von 8-12m abdecken. Die Laser sind (von einem oberen Eck des Rechtecks) senkrecht nach unten gerichtet und seitlich geneigt und zeichnen am Boden eine sich bewegende Wellenline - eben wie ein Vorhang im Luftzug. Ob es in dem Raum dunkel ist oder Tageslicht hat ist noch nicht entschieden - idealer Weise sollte die Lichtstärke natürlich in beiden Fällen funktionieren. Der Laser MUSS weiß sein (kostet extra, ich weiß). Die Bewegung dieses Laservorhangs will ich in Echtzeit steuern, es geht also nicht darum Presets abzurufen und über DMX zu steuern. Nun zu meinen vielen Fragen...

Zur Laserlichtstärke: Ich möchte bloss einen Bereich von 4x8 bis 6x12 m abdecken - welche ungefähre Lichtstärke müsste ein passender RGB Laser haben bzw. wie finde ich das raus? Kann man sich das errechnen oder ist das jahrelange Erfahrung und Try and Error? Welche Modelle/Hersteller würdet ihr empfehlen (Ich hab mich durch so viele Hersteller Webseiten durchgekämpft, dass ich mittlerweile überhaupt nicht mehr weiss, was passt)?

Zur Laserbewegungssteuerung: Mein Plan ist es an die entsprechenden Pins des ILDA/DB25 Steckers passende elektrische Spannungen (normalerweise 0->5V bzw. -2.5->+2.5V, soweit ich weiß) für X±/Y±/R±/G±/B±/etc zu senden, das Laserbild also sozusagen in Echtzeit zu "synthetisieren". Müssten dazu permanent alle passende Spannungen geschickt werden oder würde es reichen nur den Pin zu beschicken, der auch was tun soll, zB nur Pin1 für X+ Bewegungen? Ich würde sehr gerne von Leuten hören, die damit Erfahrung haben.

Zur Pinbelegung des DB-25 Connectors: Sind die Belegungen standardisiert (wie zB in diesem PDF beschrieben: http://www.laserfx.com/Backstage.LaserF ... A-DB25.pdf ) oder macht das jeder Hersteller anders?

Zu den gesundheitlichen Gefahren: Da die Besucher durch diesen "Vorhang" durchgehen können, ist der Laser im schlechtesten Falle nicht viel mehr als 2m vom Auge einer grossen Person entfernt und natürlich wird jeder Besucher mind. einmal nach oben schauen. Was muß ich beachten, damit da nichts passiert?

Zum Rechtlichen: Da der Laser in der Öffentlichkeit steht, brauch ich einen Laserbeauftragten. Ich weiß noch gar nicht was der tut und wie, aber dazu finde ich wohl sicher Infos irgendwo im Forum...

Soweit zu meinen Fragen, bin mir sicher mir fallen sofort weitere ein sobald ich den Beitrag abgeschickt hab...

Ich bin für jegliches Feedback hier im Forum sehr dankbar, falls hier aber Berliner unterwegs sind, treffe ich mich auch sehr gern persönlich.

Vielen Dank im voraus und sorry für den lange Text...

peter

Re: Fragen zu Laserprojekt

Verfasst: Mo 21 Mär, 2011 2:44 pm
von adminoli
Hi,

ich weiss nicht genau ob ich alles richtig verstanden habe...

Eine Senkrechte Linie wirst du nicht hinbekommen, zumindest nicht von oben, da der Laserstrahl nur von einem Punkt aus dem Projektor kommt und dort abgelenkt wird, dadurch ist von oben nur ein "Dreieck" möglich. Die Laserleistung wird sich bei deinen Angaben evtl auf Leistungen im max 1- gerade zweistelligen mW-Bereich bewegen, da man dem Projektor mit dem Auge bis auf 2m herankommt. Für die Leistung ist unter anderem der Winkel, die Wiederholungsfrequenz der "Laserfigur" und der Abstand entscheidend.

Vllt. macht es mehr Sinn den Laser auf der Seite zu positionieren, aber hier werden die Sicherheitsprobleme wohl noch größer.

Evtl. hilft auch eine Skizze deinerseits.

Gruß
Oliver

Re: Fragen zu Laserprojekt

Verfasst: Mo 21 Mär, 2011 3:30 pm
von dstar
Hallo, die Idee solltest Du Dir aus dem Kopf schlagen.
A.) die Punkte von Olli
B.) so wie ich das versteh, soll der simulierte Vorhang auch von der Fläche her zu sehen sein.
Unter Umständen auch bei gedämpftem Tageslicht. Dazu sind selbst mit Haze Leistungen notwendig, die Deinem Publikum bei 2m Abstand durchaus im Fehlerfall die Haare vom Kopf sengen, oder Löcher in schwarze Klamotten brutzeln.
Über nen Treffer im Auge rede ich noch nicht mal. Selbst der bewegte Strahl liegt bei 2m Abstand weit über den erlaubten Werten (MZB),
und ist fürs Auge saugefährlich.
Man könnte zwar mit dem Trick arbeiten, statt einer Fläche eine Punktlinie zu nutzen, und dadurch mit weniger Leistung mehr Sichtbarkeit erreichen, aber selbst dazu sind einige 100mW notwendig. Also, das wird nie und nimmer genehmigt.

Re: Fragen zu Laserprojekt

Verfasst: Mo 21 Mär, 2011 4:04 pm
von pure
adminoli hat geschrieben:
Eine Senkrechte Linie wirst du nicht hinbekommen, zumindest nicht von oben, da der Laserstrahl nur von einem Punkt aus dem Projektor kommt und dort abgelenkt wird, dadurch ist von oben nur ein "Dreieck" möglich.
Hab ich mich missverständlich ausgedrückt, ich meinte natürlich, dass der Laser von oben dann unten am Boden eine sich bewegende Linie zeichnet, darum ist es im Raum natürlich ein Dreieck.
Die Laserleistung wird sich bei deinen Angaben evtl auf Leistungen im max 1- gerade zweistelligen mW-Bereich bewegen, da man dem Projektor mit dem Auge bis auf 2m herankommt. Für die Leistung ist unter anderem der Winkel, die Wiederholungsfrequenz der "Laserfigur" und der Abstand entscheidend.
ok also ±10mW. Keine Ahnung was das in Lichtstärke bedeutet, aber wenn das die gesundheitlichen/rechtlichen Grenzen sind, is das eben so. Wenn das das Projekt killt, werd ich damit leben müssen.

WInkel: Ich würde versuchen den maximalen Winkel zu nutzen - sind eh nur 30-40° so viel ich weiss - um denn mit 2 Lasern eine möglichst lange Linie am Boden zu zeichnen.

Frequenz: Bin mir nicht sicher ob meine folgende Beschreibung technisch korrekt ist. Derzeit ist angedacht digitale Audiooszillatoren in analoge Spannung zu wandeln, also entspricht die Frequenz der DA-Wandlungsrate einer Audiokarte, also zb 44Khz.
Evtl. hilft auch eine Skizze deinerseits.
Wollte schnell eine 3D Skizze in Sketchup machen aber leider ist mein OSX zu alt für die aktuelle Version, darum wird das etwas dauern, sorry.

peter

Re: Fragen zu Laserprojekt

Verfasst: Mo 21 Mär, 2011 4:08 pm
von VDX
Hi Peter,

... wenn du nur eine animierte weiße Wellenlinie auf dem Boden benötigst, würde ich keinen Laser nehemen, sondern einen Video-Beamer mit guter Leuchtstärke - die Grafik und Animation ist dann nur noch Software und du hast auch keine Probleme mehr mit Laser-Zulassung o.ä. ...

Viktor

Re: Fragen zu Laserprojekt

Verfasst: Mo 21 Mär, 2011 4:22 pm
von pure
dstar hat geschrieben:Hallo, die Idee solltest Du Dir aus dem Kopf schlagen.
A.) die Punkte von Olli
B.) so wie ich das versteh, soll der simulierte Vorhang auch von der Fläche her zu sehen sein.
Du meinst damit von der Seite im Raum? Ja.
Unter Umständen auch bei gedämpftem Tageslicht. Dazu sind selbst mit Haze Leistungen notwendig, die Deinem Publikum bei 2m Abstand durchaus im Fehlerfall die Haare vom Kopf sengen, oder Löcher in schwarze Klamotten brutzeln.
Über nen Treffer im Auge rede ich noch nicht mal. Selbst der bewegte Strahl liegt bei 2m Abstand weit über den erlaubten Werten (MZB),
und ist fürs Auge saugefährlich.
Uh OK. Wären die ungefährlichen ±10mW bei Dunkelheit ausreichend oder bin ich da immer noch zu weit davon entfernt? Hab mich schnell bzgl. "MZB" schlau gemacht. (http://www2.physik.uni-greifswald.de/se ... ASER11.pdf ). Wenn ichs richtig verstehe muss ich in Laserklasse 3A bleiben?
Man könnte zwar mit dem Trick arbeiten, statt einer Fläche eine Punktlinie zu nutzen, und dadurch mit weniger Leistung mehr Sichtbarkeit erreichen, aber selbst dazu sind einige 100mW notwendig. Also, das wird nie und nimmer genehmigt.
Bin grundsätzlich für alle Tricks zu haben. Der Vollständigkeit halber erwähnt ich nur nochmal, dass das für ein Kunstwerk ist, nicht für Industrie/Entertainment/Club. D.h. was für den einen Bereich an Quantität/Qualität vielleicht nicht reicht, kann im anderen doch funktionieren.

peter

Re: Fragen zu Laserprojekt

Verfasst: Mo 21 Mär, 2011 4:29 pm
von pure
VDX hat geschrieben:Hi Peter,

... wenn du nur eine animierte weiße Wellenlinie auf dem Boden benötigst, würde ich keinen Laser nehemen, sondern einen Video-Beamer mit guter Leuchtstärke - die Grafik und Animation ist dann nur noch Software und du hast auch keine Probleme mehr mit Laser-Zulassung o.ä. ...

Viktor
Hallo Viktor,
Ja, genau das ist Plan B, das gibts zb hier: http://www.youtube.com/watch?v=pWAbOXGn ... r_embedded
Das mit einem Laser wäre halt visuell nochmal ganz was anderes...

peter

Re: Fragen zu Laserprojekt

Verfasst: Mo 21 Mär, 2011 9:47 pm
von hiq
Kenne mich zwar nicht wirklich damit aus, aber wie wäre es denn mit folgender Lösung:

Überhalb des Durchgangs könnte ein Spiegel im 45°-Winkel angebracht werden, der dann die Fläche nach unten projeziert.
Dadurch würde ein trapezförmiger Vorhang entstehen und du kannst mit größeren Leistungen arbeiten.

Nachteil dabei ist, dass du natürlich auch einen gewissen Abstand zum Projektor haben müsstest.

Re: Fragen zu Laserprojekt

Verfasst: Mo 21 Mär, 2011 11:55 pm
von pure
hiq hat geschrieben:Kenne mich zwar nicht wirklich damit aus, aber wie wäre es denn mit folgender Lösung:

Überhalb des Durchgangs könnte ein Spiegel im 45°-Winkel angebracht werden, der dann die Fläche nach unten projeziert.
Dadurch würde ein trapezförmiger Vorhang entstehen und du kannst mit größeren Leistungen arbeiten.

Nachteil dabei ist, dass du natürlich auch einen gewissen Abstand zum Projektor haben müsstest.
Interessant Idee - Ich lass das mal setzen. Danke!

peter

Re: Fragen zu Laserprojekt

Verfasst: Di 22 Mär, 2011 2:02 pm
von tracky
Dein Projekt ist keine Utopie, zumindest von der optischen Seite. Allerdings sehr aufwendig zu realisieren. HB hat es letztes Jahr auf der PLS2010 in einer Art Mirrow Cube gezeigt. Da ich hier im KH nur Handy Inet habe, können wir gerne mal telefonieren. Einfach PM an mich

Re: Fragen zu Laserprojekt

Verfasst: Di 22 Mär, 2011 5:26 pm
von pure
Hallo Sven,
Hab dir eine PM geschickt...
peter