Schneidlaser Eigenbau
Verfasst: Do 05 Jul, 2007 12:21 pm
Hallo allerseits!
Ich will mir einen Laser zum Schneiden von Blechen bauen. Kann mir jemand bitte erklären wie das geht?
Spass beiseite, natürlich weis ich prinzipiell wie so ein Laser aufgebaut wird, dass das kein triviales Vorhaben ist und dass Laser dieser Leistungsklasse sehr gefährlich sind. Also bitte keine Flames "Weist Du überhaupt was Du da tust und wie gefährlich das ist", ich weis es und bin auch dementsprechend vorsichtig.
Ich habe mich vor ca. 20 Jahren schon einmal intensiv mit Lasern und deren Physik beschäftigt und mir selbst einen kleinen HeNe gebaut weil mich das Thema einfach interessierte und Kauflaser damals viel zu teuer für mich waren. Nachdem der Laser fertig war und ich ein bischen damit herumgespielt hatte musste ich allerdings feststellen, dass ich keine wirkliche Anwendung dafür hatte und so verschwand er wieder in der Bastelkiste. Vor ca. 10 Jahren machte ich dann aus Faszination an der Technik einen zweiten Anlauf im Bereich Laser. Inspiriert durch einen Artikel in einer Wissenschaftszeitschift habe ich aus Spass an der Technik einen kleinen Cu-Ionenlaser gebaut. Nachdem der Laser fertiggestellt war hatte ich natürlich wieder keine Anwendung dafür und er verschwand im Keller.
Wie man sieht, Laser haben mich schon immer fasziniert aber ich hatte keine Ahnung was ich mit den Lasern machen sollte.
Und jetzt habe ich das umgekehrte Problem. Ich habe eine Anwendung für einen Laser aber keinen passenden Laser dazu und auch nicht die finanziellen Mittel mir einen entsprechenden fertigen Industielaser zu kaufen.
Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit dem Bau von kleinen Hochleistungselektromotoren die hauptsächlich im Bereich Modellbau verwendet werden. Diese Motoren sind Aussenläufer und erreichen für ihre geringe Grösse und ihr niedriges Gerwicht unglaubliche Leistungen. So ist es zum Beispiel kein Problem mit einem 60g leichten Motörchen mit Abmessungen von nur 30x35mm eine Wellenleistung von 250W zu erreichen, kurzzeitig geht da sogar noch einiges mehr.
Angefangen habe ich mit dem Umbau von Motoren aus CDROM-Laufwerken, Streamern und Festplatten, die mit neuen Wicklungen und stärkeren Magneten angepasst wurden. Über die Jahre hat sich das immer weiterentwickelt und mittlerweile baue ich komplette Motoren selbst. Einziges "Zulieferteil" sind die Statorpakete aus EL-Blechen, die ich aus diversen Geräten für meine Zwecke recycle. Der grosse Nachteil dieser Statoren ist, dass sie für meine Anwendung eigentlich nicht gedacht sind, die Bleche sind zu dick, die Werkstoffe nicht hochwertig genug und der Schnitt ist nicht für meine hohen Leistungen ausgelegt, wie das in der Industrie halt so ist, Hauptsache es läuft und kostet möglichst wenig. Es gibt hier also noch Möglichkeiten meine Motoren weiter zu optimieren. Der nächste logische Schritt ist, selbst Bleche aus besserem Material (dünner, bessere magnetische Eigenschaften) mit optimierter Dimensionierung herzustellen und daraus Statorpakete zu bauen.
Meine erste Idee war, das mit einem Stanz- bzw Schnittwerkzeug zu machen. Das habe ich wieder verworfen. So ein Werkzeug ist viel zu teuer und kann nur genau einen Schnitt herstellen. Ich will aber viele verschiedene Schnitte testen können. Ausserdem sind die hochwertigen EL-Bleche ein wirklich ekelhaftes Material, hoher Siliziumgehalt und dadurch enormer Werzeugverschleiss.
Deswegen will ich das jetzt mit einem Laser machen.
Um es nochmals kurz zusammenzufassen: Ich möchte mit einem Laser Dünnbleche 0,2-0,5mm schneiden. Die CNC dazu ist kein Thema, das kann ich ohne Probleme selbst bauen, mein Problem ist es den Laser und die Optik dazu zu bauen. Die Schnittgeschwindigkeit ist nicht wichtig, ich habe Zeit, wichtiger ist mir ein sauberer Schnitt und möglichst geringe Erwärmung des Bleches da sich dessen magnetische Eigenschaften bei Wärmebehandlung ändern. Die Teile selbst sind relativ klein, ca. 20-40mm Durchmesser, Schnittlänge pro Teil ca. 500-750mm, minimale Stegbreite 2mm.
Mit einem CO2-Laser habe ich schon erste Versuche mit 0,2mm Blechen gemacht. Mein Schwager arbeitet in einem Schneidcenter und betreut dort drei etwas grössere CO2-Anlagen. Die Schnitte werden mit den dortigen Geräten nicht sauber und genau genug, teilweise sind die Stege verzogen oder sogar weggeschmolzen. Man merkt, dass die Maschinen nicht für diesen Kleinkram konstruiert sind aber prinzipiell ist ein Laser für meine Teile wohl das Mittel der Wahl.
Stand der Dinge ist, dass ich jetzt quasi am grünen Tisch sitze und weis, dass ich einen Laser für meine Zwecke bauen möchte. Ich habe mich noch nicht auf irgendetwas festgelegt, habe noch kein Baumaterial hier und bin daher noch völlig frei in meinen Entscheidungen.
Nun meine 1001 Fragen:
Nach dem was ich bisher gelesen habe, wäre ein DPSS Nd:YAG passend für meine Anwendung. Stimmt Ihr mir da zu?
Wenn ich einen Nd:YAG nehme, dann sollte er für meine Zwecke gepulst und nicht CW sein. Richtig?
Ist eine Laserleistung von 100W richtig dimensioniert oder brauche ich mehr Power?
So, das waren jetzt nur 3 grundsätzliche Fragen aber keine Angst ich habe noch 998 Fragen auf Lager.
Ciao
Mike
Ich will mir einen Laser zum Schneiden von Blechen bauen. Kann mir jemand bitte erklären wie das geht?

Spass beiseite, natürlich weis ich prinzipiell wie so ein Laser aufgebaut wird, dass das kein triviales Vorhaben ist und dass Laser dieser Leistungsklasse sehr gefährlich sind. Also bitte keine Flames "Weist Du überhaupt was Du da tust und wie gefährlich das ist", ich weis es und bin auch dementsprechend vorsichtig.
Ich habe mich vor ca. 20 Jahren schon einmal intensiv mit Lasern und deren Physik beschäftigt und mir selbst einen kleinen HeNe gebaut weil mich das Thema einfach interessierte und Kauflaser damals viel zu teuer für mich waren. Nachdem der Laser fertig war und ich ein bischen damit herumgespielt hatte musste ich allerdings feststellen, dass ich keine wirkliche Anwendung dafür hatte und so verschwand er wieder in der Bastelkiste. Vor ca. 10 Jahren machte ich dann aus Faszination an der Technik einen zweiten Anlauf im Bereich Laser. Inspiriert durch einen Artikel in einer Wissenschaftszeitschift habe ich aus Spass an der Technik einen kleinen Cu-Ionenlaser gebaut. Nachdem der Laser fertiggestellt war hatte ich natürlich wieder keine Anwendung dafür und er verschwand im Keller.
Wie man sieht, Laser haben mich schon immer fasziniert aber ich hatte keine Ahnung was ich mit den Lasern machen sollte.
Und jetzt habe ich das umgekehrte Problem. Ich habe eine Anwendung für einen Laser aber keinen passenden Laser dazu und auch nicht die finanziellen Mittel mir einen entsprechenden fertigen Industielaser zu kaufen.
Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit dem Bau von kleinen Hochleistungselektromotoren die hauptsächlich im Bereich Modellbau verwendet werden. Diese Motoren sind Aussenläufer und erreichen für ihre geringe Grösse und ihr niedriges Gerwicht unglaubliche Leistungen. So ist es zum Beispiel kein Problem mit einem 60g leichten Motörchen mit Abmessungen von nur 30x35mm eine Wellenleistung von 250W zu erreichen, kurzzeitig geht da sogar noch einiges mehr.
Angefangen habe ich mit dem Umbau von Motoren aus CDROM-Laufwerken, Streamern und Festplatten, die mit neuen Wicklungen und stärkeren Magneten angepasst wurden. Über die Jahre hat sich das immer weiterentwickelt und mittlerweile baue ich komplette Motoren selbst. Einziges "Zulieferteil" sind die Statorpakete aus EL-Blechen, die ich aus diversen Geräten für meine Zwecke recycle. Der grosse Nachteil dieser Statoren ist, dass sie für meine Anwendung eigentlich nicht gedacht sind, die Bleche sind zu dick, die Werkstoffe nicht hochwertig genug und der Schnitt ist nicht für meine hohen Leistungen ausgelegt, wie das in der Industrie halt so ist, Hauptsache es läuft und kostet möglichst wenig. Es gibt hier also noch Möglichkeiten meine Motoren weiter zu optimieren. Der nächste logische Schritt ist, selbst Bleche aus besserem Material (dünner, bessere magnetische Eigenschaften) mit optimierter Dimensionierung herzustellen und daraus Statorpakete zu bauen.
Meine erste Idee war, das mit einem Stanz- bzw Schnittwerkzeug zu machen. Das habe ich wieder verworfen. So ein Werkzeug ist viel zu teuer und kann nur genau einen Schnitt herstellen. Ich will aber viele verschiedene Schnitte testen können. Ausserdem sind die hochwertigen EL-Bleche ein wirklich ekelhaftes Material, hoher Siliziumgehalt und dadurch enormer Werzeugverschleiss.
Deswegen will ich das jetzt mit einem Laser machen.
Um es nochmals kurz zusammenzufassen: Ich möchte mit einem Laser Dünnbleche 0,2-0,5mm schneiden. Die CNC dazu ist kein Thema, das kann ich ohne Probleme selbst bauen, mein Problem ist es den Laser und die Optik dazu zu bauen. Die Schnittgeschwindigkeit ist nicht wichtig, ich habe Zeit, wichtiger ist mir ein sauberer Schnitt und möglichst geringe Erwärmung des Bleches da sich dessen magnetische Eigenschaften bei Wärmebehandlung ändern. Die Teile selbst sind relativ klein, ca. 20-40mm Durchmesser, Schnittlänge pro Teil ca. 500-750mm, minimale Stegbreite 2mm.
Mit einem CO2-Laser habe ich schon erste Versuche mit 0,2mm Blechen gemacht. Mein Schwager arbeitet in einem Schneidcenter und betreut dort drei etwas grössere CO2-Anlagen. Die Schnitte werden mit den dortigen Geräten nicht sauber und genau genug, teilweise sind die Stege verzogen oder sogar weggeschmolzen. Man merkt, dass die Maschinen nicht für diesen Kleinkram konstruiert sind aber prinzipiell ist ein Laser für meine Teile wohl das Mittel der Wahl.
Stand der Dinge ist, dass ich jetzt quasi am grünen Tisch sitze und weis, dass ich einen Laser für meine Zwecke bauen möchte. Ich habe mich noch nicht auf irgendetwas festgelegt, habe noch kein Baumaterial hier und bin daher noch völlig frei in meinen Entscheidungen.
Nun meine 1001 Fragen:
Nach dem was ich bisher gelesen habe, wäre ein DPSS Nd:YAG passend für meine Anwendung. Stimmt Ihr mir da zu?
Wenn ich einen Nd:YAG nehme, dann sollte er für meine Zwecke gepulst und nicht CW sein. Richtig?
Ist eine Laserleistung von 100W richtig dimensioniert oder brauche ich mehr Power?
So, das waren jetzt nur 3 grundsätzliche Fragen aber keine Angst ich habe noch 998 Fragen auf Lager.

Ciao
Mike