Laser-Leistungsmesser
Posted: Thu 11 Jan, 2007 9:56 pm
Hallo zusammen!
Die Strahl-Leistung von Lasern (z.B. DPSS) im Bereich 5...200 mW mittels thermischer Vergleichsmessung zu ermitteln ist sehr einfach:
Temperatursensor und Heizwiderstand thermisch gut gekoppelt auf einer schwarzen Fläche anbringen. Darauf achten, daß das Ganze möglichst kompakt aufgebaut ist (kleine Wärmekapazität) und thermisch einigermaßen isoliert ist. Laserstrahl auf die schwarze Fläche schießen und den Temperaturanstieg ermitteln. Nun statt des Lasers mit dem Heizwiderstand aufheizen. Heizstrom so einstellen, daß sich der gleiche Temperaturanstieg wie vorher ergibt. Heizleistung durch Messung von Strom und Spannung am Heizwiderstand ermitteln. Diese ist gleich der von der schwarzen Fläche absorbierten Strahlleistung.
Ich verwende dazu einen SMD-Temperatursensor "TC02VNB", an dessen Masseanschluß zum Heizen ein SMD-Widerstand 240 OHM (Bauform 0207) zwecks guter thermischer Kopplung angelötet ist. Die 4 Anschlußdrähte (Masse, +5V, Signalausgang, Heizwiderstand) sind sehr dünne Fädeldrähte (damit nicht zu viel Wärme abgeleitet wird). Das ganze klebt man auf eine etwas dickere Alufolie (z.B. ein Stück von einer Grillpfanne) von etwa 6 mm Durchmesser, welche zuvor an der dem Sensor abgewandten Seite über einer Kerzenflamme mit Ruß dick eingeschwärzt wurde.
Falls nötig kann man eine Isolierlage aus Wärmeleitfolie zwischenlegen. Die Anordnung wird thermisch isoliert befestigt (z.B. in Styropor eingebettet). Fertig ist die Laube.
Wenn man es noch besser machen möchte, kann man versuchen, um die geschwärzte Fläche noch einen Ring aus Alufolie zu legen (glänzende Seite nach innen), darüber dann einen Deckel aus Alufolie mit Loch für den Laserstrahl (glänzende Seite nach innen). Der Ruß, so schwarz er auch ist, absorbiert nämlich den Strahl nicht vollständig. Vermutlich wird diese "Lichtfalle" jedoch keinen signifikanten Unterschied im Meßergebnis bewirken. Man sollte aber tunlichst die Außenseite des Deckels ebenfalls schwärzen, damit beim Ausrichten keine Reflexionen ins Auge gehen!
Die Leistung eines bei "Laserversand.de" bestellten DPSS-Laser wurde von Herrn Meier mit 58 mW ausgemessen. Ich habe mit dieser Bastellösung exakt dieselbe Leistung ermittelt. Schon wenige mW Änderung machen sich thermisch deutlich bemerkbar. Bei 58 mW Strahlleistung beträgt der Temperaturanstieg etwa 20 Grad C.
Zwar kann die Strahlleistung auf diese Weise mit einfachen Mitteln recht genau gemessen werden, die Sache hat aber doch einen Haken:
Es wird nämlich die Leistung des gesamten emittierten Spektrums gemessen. Es gibt ja Gerüchte, daß es die Hersteller bei billigen DPSS-Lasern mit dem Infrarotfilter nicht so ernst nehmen. Wenn im Strahl noch ein nennenswerter Anteil der infraroten Pumpstrahlung enthalten ist, wird dieser mitgemessen. Diese Infrarotleistung nützt aber nur den Luftballon-Schützen und den Streichholz-Anzündern. Für die Lasershow kann man ihn vergessen. Die Lichtausbeute im sichtbaren Spektrum kann so trotz "gut" gemessenem Laser zu gering sein.
Ich kann mir gut vorstellen, daß auch professionelle Leistungsmeßgeräte nicht immer selektiv messen können. Oder kann man hier Filter vorsetzen? Vielleicht kann mal jemand was dazu posten.
Gruß
Johannes
PS: Versuche nach obiger Anleitung sind nur von Fachleuten durchzuführen und erfolgen auf eigene Gefahr. Die Laser-Schutzvorschriften sind zu beachten.
Die Strahl-Leistung von Lasern (z.B. DPSS) im Bereich 5...200 mW mittels thermischer Vergleichsmessung zu ermitteln ist sehr einfach:
Temperatursensor und Heizwiderstand thermisch gut gekoppelt auf einer schwarzen Fläche anbringen. Darauf achten, daß das Ganze möglichst kompakt aufgebaut ist (kleine Wärmekapazität) und thermisch einigermaßen isoliert ist. Laserstrahl auf die schwarze Fläche schießen und den Temperaturanstieg ermitteln. Nun statt des Lasers mit dem Heizwiderstand aufheizen. Heizstrom so einstellen, daß sich der gleiche Temperaturanstieg wie vorher ergibt. Heizleistung durch Messung von Strom und Spannung am Heizwiderstand ermitteln. Diese ist gleich der von der schwarzen Fläche absorbierten Strahlleistung.
Ich verwende dazu einen SMD-Temperatursensor "TC02VNB", an dessen Masseanschluß zum Heizen ein SMD-Widerstand 240 OHM (Bauform 0207) zwecks guter thermischer Kopplung angelötet ist. Die 4 Anschlußdrähte (Masse, +5V, Signalausgang, Heizwiderstand) sind sehr dünne Fädeldrähte (damit nicht zu viel Wärme abgeleitet wird). Das ganze klebt man auf eine etwas dickere Alufolie (z.B. ein Stück von einer Grillpfanne) von etwa 6 mm Durchmesser, welche zuvor an der dem Sensor abgewandten Seite über einer Kerzenflamme mit Ruß dick eingeschwärzt wurde.
Falls nötig kann man eine Isolierlage aus Wärmeleitfolie zwischenlegen. Die Anordnung wird thermisch isoliert befestigt (z.B. in Styropor eingebettet). Fertig ist die Laube.
Wenn man es noch besser machen möchte, kann man versuchen, um die geschwärzte Fläche noch einen Ring aus Alufolie zu legen (glänzende Seite nach innen), darüber dann einen Deckel aus Alufolie mit Loch für den Laserstrahl (glänzende Seite nach innen). Der Ruß, so schwarz er auch ist, absorbiert nämlich den Strahl nicht vollständig. Vermutlich wird diese "Lichtfalle" jedoch keinen signifikanten Unterschied im Meßergebnis bewirken. Man sollte aber tunlichst die Außenseite des Deckels ebenfalls schwärzen, damit beim Ausrichten keine Reflexionen ins Auge gehen!
Die Leistung eines bei "Laserversand.de" bestellten DPSS-Laser wurde von Herrn Meier mit 58 mW ausgemessen. Ich habe mit dieser Bastellösung exakt dieselbe Leistung ermittelt. Schon wenige mW Änderung machen sich thermisch deutlich bemerkbar. Bei 58 mW Strahlleistung beträgt der Temperaturanstieg etwa 20 Grad C.
Zwar kann die Strahlleistung auf diese Weise mit einfachen Mitteln recht genau gemessen werden, die Sache hat aber doch einen Haken:
Es wird nämlich die Leistung des gesamten emittierten Spektrums gemessen. Es gibt ja Gerüchte, daß es die Hersteller bei billigen DPSS-Lasern mit dem Infrarotfilter nicht so ernst nehmen. Wenn im Strahl noch ein nennenswerter Anteil der infraroten Pumpstrahlung enthalten ist, wird dieser mitgemessen. Diese Infrarotleistung nützt aber nur den Luftballon-Schützen und den Streichholz-Anzündern. Für die Lasershow kann man ihn vergessen. Die Lichtausbeute im sichtbaren Spektrum kann so trotz "gut" gemessenem Laser zu gering sein.
Ich kann mir gut vorstellen, daß auch professionelle Leistungsmeßgeräte nicht immer selektiv messen können. Oder kann man hier Filter vorsetzen? Vielleicht kann mal jemand was dazu posten.
Gruß
Johannes
PS: Versuche nach obiger Anleitung sind nur von Fachleuten durchzuführen und erfolgen auf eigene Gefahr. Die Laser-Schutzvorschriften sind zu beachten.